Finanzlage

Grundsätze und Ziele des Finanzmanagements

Die KION Group verfolgt eine konservative Finanzpolitik, die auf eine gute Cross-over-Kreditbonität mit verlässlichem Zugang zu Fremdkapitalmärkten ausgerichtet ist. Durch ein angemessenes Finanzmanagement stellt die KION Group jederzeit ausreichend liquide Mittel zur Erfüllung des operativen und strategischen Finanzbedarfs der Konzerngesellschaften zur Verfügung. Darüber hinaus optimiert die KION Group die Finanzbeziehungen zu Kunden und Lieferanten, managt die gewährten Sicherheiten und begrenzt die finanziellen Risiken für Unternehmenswert und Ertragskraft. Diese umfassen insbesondere Währungs-, Zinsänderungs-, Kurs- sowie Kontrahenten- und Länderrisiken. So sichert die KION Group auch auf der Finanzierungsseite eine stabile Basis für die Fortsetzung des profitablen Wachstums.

Innerhalb des Konzerns wird nach dem Grundsatz der internen Finanzierung gehandelt. Entsprechend sammelt die KION Group Liquiditätsüberschüsse der Konzerngesellschaften in zentralen oder regionalen Cashpools und deckt den Finanzierungsbedarf von Tochtergesellschaften nach Möglichkeit über interne Darlehensbeziehungen ab. Dies ermöglicht ein einheitliches Auftreten der KION Group an den Kapitalmärkten und stärkt die Verhandlungsposition gegenüber Kreditinstituten und anderen Marktteilnehmern. Vereinzelt vereinbart der Konzern zusätzliche Kreditlinien mit lokalen Banken und Leasinginstituten zugunsten der Konzerngesellschaften, um rechtlichen, steuerlichen oder sonstigen Gegebenheiten Rechnung zu tragen.

Als börsennotierte Unternehmensgruppe berücksichtigt die KION Group im Finanzmanagement die Interessen von Aktionären und den finanzierenden Banken. Im Interesse aller Stakeholder stellt die KION Group ein angemessenes Verhältnis von Eigen- und Fremdfinanzierung sicher. Die Fremdfinanzierung der KION Group ist langfristig ausgerichtet. Die Kernbestandteile werden in den Jahren 2018 bis 2021 fällig.

Die KION Group nimmt je nach Bedarf und Marktsituation auch künftig die Finanzierungsmöglichkeiten des öffentlichen Kapitalmarkts in Anspruch. Deshalb ist die KION Group bestrebt, durch eine konsequente Umsetzung der wertorientierten Strategie, ein vorausschauendes Risikomanagement und durch eine solide Finanzierung, eine nachhaltig gute Bonität an den Kapital- und Finanzierungsmärkten sicherzustellen. Die Ratingagentur Standard & Poor’s bewertet die KION Group seit Juni 2016 mit BB+ bei negativem Ausblick, die Einschätzung von Moody’s liegt seit November 2016 bei Ba1 mit negativem Ausblick. Die Ratingagentur Fitch Ratings erteilte der KION Group kurz nach dem Bilanzstichtag am 4. Januar 2017 ein langfristiges Emittentenrating von BBB– mit stabilem Ausblick. Damit hat die KION Group erstmals eine Einstufung im Investment-Grade-Bereich erhalten.

Um die finanzielle Flexibilität und die Zahlungsfähigkeit langfristig zu gewährleisten, verfügt die KION Group über eine Liquiditätsreserve in Form von freien, fest zugesagten Kreditlinien und Barmitteln. Darüber hinaus setzt das Unternehmen zur Absicherung von Währungsrisiken derivative Finanzinstrumente ein.

Wesentliche Kapitalmarktaktivitäten im Berichtszeitraum

Für die Finanzierung der Akquisition von Dematic wurde zu attraktiven Konditionen ein fest zugesicherter Brückenkredit mit einem Volumen von ursprünglich 3,0 Mrd. € vereinbart. Im Juli des Berichtsjahres hat die KION GROUP AG das Grundkapital um 10,0 Prozent gegen Bareinlagen erhöht und einschließlich des Agios einen Emissionserlös von 459,3 Mio. € erzielt. Die mit der Kapitalerhöhung verbundenen Kosten in Höhe von 2,0 Mio. € (netto) wurden erfolgsneutral im Eigenkapital berücksichtigt.

Im Zuge dieser Kapitalerhöhung reduzierte sich das zugesagte Finanzierungsvolumen um die Emissionserlöse und beträgt nunmehr 2.543,2 Mio. €. Dieses Volumen war zum Bilanzstichtag 2016 vollständig in Anspruch genommen. Aufgeteilt in drei Tranchen mit gestaffelten Laufzeiten von Februar 2018 bis November 2021 bietet dieser Brückenkredit eine bestmögliche vorübergehende Flexibilität und Sicherheit.

Bereits im ersten Quartal 2016 hatte die KION Group ihre aus der Zeit vor dem Börsengang stammende Finanzierung erfolgreich abgelöst und die Finanzierungsstruktur zu deutlich verbesserten Bedingungen erneuert. Das aktuelle Senior Facilities Agreement (SFA) umfasst eine revolvierende Kreditlinie in Höhe von 1.150,0 Mio. € (Laufzeit: Februar 2021) sowie eine fest laufende Tranche in Höhe von 350,0 Mio. € (Laufzeit: Februar 2019). Die KION GROUP AG garantiert gegenüber den Banken sämtliche Zahlungsverpflichtungen unter dem neuen SFA. Der neue syndizierte Kreditvertrag ist, wie auch für Unternehmen im Übergangsbereich zu einem Investment Grade Rating im aktuellen Marktumfeld üblich, nicht besichert. Die Vertragsbedingungen des SFA verlangen die Einhaltung von Kreditvereinbarungsklauseln („Covenants“). Zum Jahresende 2016 wurden sämtliche Covenants eingehalten.

Die KION GROUP AG hat im September 2016 ein weiteres Aktienrückkaufprogramm im Rahmen ihres Mitarbeiterbeteiligungsprogramms durchgeführt und insgesamt 50.000 eigene Stückaktien (rund 0,046 Prozent des Grundkapitals) erworben. Die KION GROUP AG machte damit von der erneuerten Ermächtigung durch die ordentliche Hauptversammlung am 12. Mai 2016 Gebrauch. Im Oktober 2016 wurden den berechtigten Beschäftigten der KION Group im Rahmen des Aktienoptionsprogramms KEEP weitere KION Aktien angeboten. Bis zum 31. Dezember wurden von den Mitarbeitern 45.564 Aktien (Vorjahr: 73.512 Aktien) erworben. Damit befanden sich zum Bilanzstichtag 164.486 Stückaktien im eigenen Bestand.

Kapitalstrukturanalyse

Insgesamt erhöhten sich die kurz- und langfristigen Schulden zum Bilanzstichtag um 4.232,6 Mio. € auf 8.824,2 Mio. €. Neben der Akquisitionsfinanzierung führten auch die latenten Steuerschulden im Zusammenhang mit der vorläufigen Kaufpreisallokation der Dematic zum Anstieg der Passivseite. In den langfristigen Schulden in Höhe von 6.151,7 Mio. € (Vorjahr: 2.860,0 Mio. €) sind passive latente Steuern von 905,3 Mio. € enthalten (Vorjahr: 302,7 Mio. €). > TABELLE 026

(Verkürzte) Bilanz

026

in Mio. €

2016

in %

2015

in %

Verän­derung

Langfristige Vermögenswerte

9.004,6

79,3 %

4.810,3

74,7 %

87,2 %

Kurzfristige Vermögenswerte

2.354,6

20,7 %

1.629,9

25,3 %

44,5 %

Summe Aktiva

11.359,2

6.440,2

76,4 %

Eigenkapital

2.535,1

22,3 %

1.848,7

28,7 %

37,1 %

Langfristige Schulden

6.151,7

54,2 %

2.860,0

44,4 %

> 100 %

Kurzfristige Schulden

2.672,5

23,5 %

1.731,5

26,9 %

54,3 %

Summe Passiva

11.359,2

6.440,2

76,4 %

Finanzschulden

Durch die Inanspruchnahme des Brückenkredits sind die bilanziellen Finanzverbindlichkeiten im Vergleich zum Jahresende 2015 (676,5 Mio. €) deutlich auf 3.183,0 Mio. € angestiegen. Nach Abzug der Flüssigen Mittel in Höhe von 279,6 Mio. € beliefen sich die Netto-Finanzschulden auf 2.903,4 Mio. € nach 573,5 Mio. € zum Jahresende 2015. Dies entsprach dem 3,1-Fachen (Vorjahr: 0,7-Fache) des bereinigten EBITDA im Berichtsjahr 2016. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Dematic lediglich mit einem Ergebnisbeitrag von zwei Monaten im EBITDA enthalten ist. Die Tilgung soll in den folgenden Geschäftsjahren unter anderem aus dem operativen Cashflow erfolgen.

Die langfristige Fremdfinanzierung nach Abzug von Kreditbeschaffungskosten nahm gegenüber dem Bilanzstichtag 2015 (557,2 Mio. €) auf 2.889,1 Mio. € zu. Der Brückenkredit wurde zum Bilanzstichtag vollständig als langfristige Finanzverbindlichkeit eingestuft. Eine Tranche (343,2 Mio. €) ist im Februar 2018 fällig, eine weitere (1.200,0 Mio. €) im November 2018 und die dritte Tranche (1.000,0 Mio. €) im November 2021. Die festlaufende Tranche des SFA mit einer Laufzeit bis Februar 2019 wurde in voller Höhe (350,0 Mio. €) in Anspruch genommen. Die zum Jahresende 2015 noch enthaltene Unternehmensanleihe mit einem Volumen von 450,0 Mio. € war zusammen mit der alten revolvierenden Kreditlinie bereits im Februar 2016 vollständig abgelöst worden. Die nicht genutzte freie Kreditlinie des SFA summierte sich zum 31. Dezember 2016 auf 924,7 Mio. € bzw. – einschließlich der frei verfügbaren Flüssigen Mittel – auf 1.200,8 Mio. €. Die KION Group arbeitet kontinuierlich an der Optimierung ihrer Konzernfinanzierung (vgl. hierzu Textziffer [50] im Konzernanhang). > TABELLE 027

Netto-Finanzschulden

 

 

027

in Mio. €

2016

2015

Verän­derung

Anleihe (2013/2020) – festverzinslich (brutto)

450,0

–100,0 %

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (brutto)

3.188,6

225,9

> 100 %

Sonstige Finanzverbindlichkeiten gegenüber Nicht-Kreditinstituten

7,2

6,2

16,7 %

./. Kreditbeschaffungskosten

–12,9

–5,5

<–100 %

Finanzverbindlichkeiten

3.183,0

676,5

> 100 %

./. Flüssige Mittel

–279,6

–103,1

<–100 %

Netto-Finanzschulden

2.903,4

573,5

> 100 %

Pensionsrückstellungen und ähnliche Verpflichtungen

Die KION Group unterstützt in vielen Ländern Pensionspläne, die den gesetzlichen Anforderungen, der national gängigen Praxis und der Situation in den jeweiligen Staaten entsprechen. Dabei handelt es sich um leistungsorientierte Pensionspläne, beitragsorientierte Pensionspläne und gemeinschaftliche Pläne mehrerer Arbeitgeber. Zum 31. Dezember 2016 betrugen die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen im Rahmen leistungsorientierter Pensionspläne insgesamt 991,0 Mio. €. Der Anstieg gegenüber dem Jahresendwert 2015 (798,0 Mio. €) ist zum einen auf die Einbeziehung der Pensionsrückstellungen von Dematic in Höhe von 87,7 Mio. € zurückzuführen. Zum anderen erhöhten sich die Pensionsrückstellungen infolge eines niedrigeren Zinsniveaus. Sie betreffen zu einem überwiegenden Teil Pensionspläne in Deutschland. Nach Abzug der Vermögenswerte aus Pensionen in Höhe von 12,3 Mio. € verbleibt eine Nettoverpflichtung von 978,7 Mio. € (Vorjahr: 767,8 Mio. €).

Beiträge zu ganz oder teilweise über Fonds finanzierten Pensionsplänen werden wie erforderlich eingezahlt, um über ausreichende Vermögenswerte zu verfügen und damit die zukünftigen Pensionszahlungen an die Teilnehmer der Pensionspläne erfüllen zu können. Diese Beiträge werden durch Faktoren wie beispielsweise Finanzierungsstatus, rechtliche und steuerliche Erwägungen und lokale Besonderheiten bestimmt. Die KION Group leistete im Jahr 2016 Zahlungen im Zusammenhang mit den wesentlichen Pensionsplänen in Höhe von insgesamt 20,6 Mio. €, die sich aus 13,9 Mio. € an direkten Pensionszahlungen und 6,6 Mio. € an Arbeitgeberbeiträgen zum Planvermögen zusammensetzten. Aus Übertragungen an externe Versorgungsträger resultierten Zahlungen in Höhe von 0,1 Mio. €.

Weitere Erläuterungen zu den Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen sind dem Konzernanhang zu entnehmen.

Leasingverbindlichkeiten

Das im Berichtsjahr erneut gewachsene langfristige Leasinggeschäft mit Endkunden führte zu einem entsprechend höheren Refinanzierungsbedarf. Die Leasingverbindlichkeiten aus Sale-and-Leaseback-Geschäften zur Refinanzierung des langfristigen Leasinggeschäfts für Endkunden nahmen wachstumsbedingt auf 1.007,2 Mio. € (Ende 2015: 855,6 Mio. €) zu. Davon betrafen 722,0 Mio. € langfristige und 285,2 Mio. € kurzfristige Leasingverbindlichkeiten.

Die Verbindlichkeiten aus der Kurzfristmietflotte sowie aus Beschaffungsleasing werden in den Sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten ausgewiesen (siehe Konzernanhang, Textziffer [34]). Zum Jahresultimo 2016 waren Verbindlichkeiten in Höhe von 440,0 Mio. € (Vorjahr: 403,2 Mio. €) zur Finanzierung der Kurzfristmietflotte über Sale-and-Leaseback-Geschäfte enthalten. Ebenfalls ausgewiesen sind Verbindlichkeiten aus Restwertgarantien in Höhe von 16,7 Mio. € (Vorjahr: 17,8 Mio. €). Die Restwertgarantien wurden im Zusammenhang mit dem Verkauf von Vermögenswerten an Leasinggesellschaften gegeben, bei denen der garantierte Betrag mehr als 10,0 Prozent des beizulegenden Zeitwerts des betroffenen Vermögenswerts beträgt.

Eigenkapital

Das Konzern-Eigenkapital erhöhte sich im Vergleich zum Jahresultimo 2015 (1.848,7 Mio. €) um 686,4 Mio. € auf 2.535,1 Mio. €. Dieser Anstieg ist im Wesentlichen auf die im Juli 2016 durchgeführte Kapitalerhöhung (457,3 Mio. €) sowie auf das positive Konzernergebnis (246,1 Mio. €) zurückzuführen. Negativ wirkte sich das weiterhin niedrige Zinsniveau bei den Pensionen aus, wodurch sich das Eigenkapital um 50,1 Mio. € verringerte. Weitere positive erfolgsneutrale Effekte (+109,1 Mio. €; davon +110,4 Mio. € aus der Währungsumrechnung) sowie die Dividendenzahlung (–76,0 Mio. €) erhöhten insgesamt das Eigenkapital um 33,1 Mio. €. Die Eigenkapitalquote lag zum Jahresultimo bei 22,3 Prozent (Ende 2015: 28,7 Prozent).

Investitionsanalyse

Für Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte (ohne Miet- und Leasingvermögen) wendete die KION Group im Berichtsjahr 166,7 Mio. € auf, verglichen mit 142,6 Mio. € im Vorjahr. Der Fokus der Investitionen im Segment Industrial Trucks & Services lag unverändert auf aktivierten Entwicklungsleistungen in den operativen Einheiten LMH EMEA und STILL EMEA sowie der Erweiterung und Modernisierung von Produktions- und Technologiestandorten. Hierzu zählen auch fortgesetzte Investitionen in die Standorte von STILL (Hamburg) und LMH (Aschaffenburg), für die bis zum Jahr 2021 insgesamt 83 Mio. € bereitgestellt werden. Hierdurch sollen ein verbesserter Materialfluss in Produktion und Logistik sowie kosteneffizientere Produktionsprozesse erreicht werden. Die Investitionen im Segment Supply Chain Solutions betrafen im Wesentlichen aktivierte Entwicklungsleistungen sowie Software und Lizenzen.

Liquiditätsanalyse

Das Liquiditätsmanagement ist ein wichtiger Bestandteil des zentralen Finanzmanagements. Zu den Liquiditätsquellen gehören Flüssige Mittel, Cashflows aus laufender Geschäftstätigkeit und verfügbare Kreditlinien. Die Flüssigen Mittel erhöhten sich im Jahresverlauf um 176,5 Mio. € auf 279,6 Mio. € (Vorjahr: 103,1 Mio. €), wobei 3,5 Mio. € nicht zur freien Verfügung standen. Unter Berücksichtigung der noch verfügbaren Kreditlinie standen der KION Group zum 31. Dezember 2016 frei verfügbare liquide Mittel in Höhe von 1.200,8 Mio. € zur Verfügung (Vorjahr: 1.193,6 Mio. €).

Die Mittelzuflüsse aus der laufenden Geschäftstätigkeit bewegten sich mit 414,3 Mio. € unter dem Vorjahreswert (455,0 Mio. €). Die positive Entwicklung des EBIT wurde durch Mittelabflüsse im Zusammenhang mit der Dematic Transaktion negativ beeinflusst. Neben zahlungswirksamen Transaktionskosten der KION GROUP AG sind im Zusammenhang mit dem Erwerb durch die KION Group bei der Dematic bereits vorvertraglich Aufwendungen entstanden, die nach dem Erwerbsstichtag bei der Dematic zahlungswirksam wurden. Das Working Capital und das Leasingvolumen erhöhten sich wachstumsbedingt im Vergleich zum Vorjahr und verminderten den Cashflow um insgesamt –52,4 Mio. €. Die Netto-Veränderung von –158,2 Mio. € für den Ausbau des Mietgeschäfts (einschließlich der Verbindlichkeiten aus Finance Leases) lag annähernd auf Vorjahresniveau (–155,9 Mio. €). Die Steuerzahlungen erhöhten sich auf –108,7 Mio. € (Vorjahr: –84,8 Mio. €) und wirkten sich mindernd auf den operativen Cashflow aus.

Die Mittelabflüsse aus der Investitionstätigkeit summierten sich im Berichtsjahr auf –2.264,3 Mio. € (Vorjahr: –122,3 Mio. €). Die Auszahlungen für Investitionen in Entwicklungen (F&E) und Sachanlagen beliefen sich auf –166,7 Mio. € (Vorjahr: –142,6 Mio. €). Insbesondere die Kaufpreise von Dematic und Retrotech führten nach Abzug von erworbenen Barmitteln im Berichtszeitraum zu einem Netto-Mittelabfluss von –2.118,7 Mio. €. Aus dem Erwerb der Dematic resultierte ein Mittelabfluss von –2.091,1 Mio. € und –23,2 Mio. € entfielen auf den Kauf von Retrotech. Die Auszahlungen für den Erwerb von Beteiligungen im Vorjahr (–84,9 Mio. €) waren im Wesentlichen durch den Erwerb von Egemin Automation bedingt. Diesem Betrag stand gegenläufig ein Mittelzufluss von 77,4 Mio. € aus der Veräußerung von 20,0 Prozent der Anteile an Linde Hydraulics an Weichai Power gegenüber.

Der Free Cashflow als Summe aus dem Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit und Investitionstätigkeit betrug aufgrund der Mittelabflüsse für Dematic –1.850,0 Mio. € (Vorjahr: 332,7 Mio. €).

Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit war durch die akquisitionsbedingte Aufnahme von Finanzverbindlichkeiten mit 2.026,3 Mio. € (Vorjahr: –329,1 Mio. €) deutlich positiv. Die Nettoaufnahme an Finanzschulden belief sich im Berichtsjahr auf 1.744,0 Mio. €. Die Bruttoaufnahme an Fremdmitteln betrug im Berichtszeitraum 4.362,5 Mio. €, die neben dem Kaufpreis für die Dematic auch aus der Neuordnung der Finanzierungsstruktur im Februar 2016 resultierte. Dieser Kapitalaufnahme standen im Berichtsjahr Tilgungen in Höhe von –2.618,5 Mio. € gegenüber. Diese entfielen zum einen auf die vorzeitige Tilgung der Anleihe mit einem Volumen von 450,0 Mio. € sowie auf die durch das neue SFA abgelöste revolvierende Kreditlinie in Höhe von 1.243,0 Mio. €. Darüber hinaus wurden die Netto-Barmittel aus der Kapitalerhöhung (+456,7 Mio. €) zur Reduzierung des Bereitstellungsvolumens des Brückenkredits genutzt. Die Beschaffungskosten der Finanzierungen im Berichtsjahr beliefen sich auf –23,2 Mio. € (Vorjahr: –5,6 Mio. €). Die Ausschüttung der Dividende in Höhe von 0,77 € pro Aktie führte zu einem Mittelabfluss von –76,0 Mio. € (Vorjahr: –54,3 Mio. €). Die Mittelabflüsse aus laufenden Zinszahlungen erhöhten sich im Berichtsjahr auf insgesamt –76,3 Mio. € (Vorjahr: –50,4 Mio. €). Darin enthalten sind die Zinsauszahlungen für die Vorfälligkeitsprämie (–15,2 Mio. €) im Zusammenhang mit der vorzeitig getilgten Unternehmensanleihe. Für den Erwerb von Mitarbeiteraktien wurden –2,8 Mio. € (Vorjahr: –2,7 Mio. €) zahlungswirksam. > TABELLE 028

(Verkürzte) Kapitalflussrechnung

 

 

028

in Mio. €

2016

2015

Verän­derung

1

Vorjahreszahlen wurden aufgrund von Ausweisänderungen angepasst, siehe Konzernanhang Textziffer [37]

EBIT

434,8

422,8

2,8 %

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit1

414,3

455,0

–8,9 %

Cashflow aus Investitionstätigkeit1

–2.264,3

–122,3

<–100 %

Free Cashflow

–1.850,0

332,7

<–100 %

Cashflow aus Finanzierungstätigkeit

2.026,3

–329,1

> 100 %

Währungseinflüsse Flüssige Mittel

0,2

0,5

–52,8 %

Veränderung Flüssige Mittel

176,5

4,1

> 100 %