[41] Segmentinformationen
Der Vorstand steuert die KION Group nach den beiden Marken Linde Material Handling (LMH) und STILL sowie den Finanzdienstleistungsaktivitäten (Financial Services = FS). Dem folgt die Segmentberichterstattung und berücksichtigt die entsprechende organisatorische und strategische Ausrichtung der KION Group. Seit Jahresbeginn 2015 wird KION India Pvt. Ltd., Pune, Indien, im Markensegment LMH geführt. Diese Änderung wurde in der Segmentberichterstattung bei den Vergleichszahlen für das Vorjahr nicht berücksichtigt, da die Aussagekraft der Finanzkennzahlen der Segmente LMH und Sonstige dadurch nur unwesentlich beeinflusst wurde. Seit Abschluss des Erwerbs am 7. August 2015 wird Egemin Automation als siebte Marke der KION Group im Segment Sonstige geführt.
Darstellung der Segmente
Im Segment Linde Material Handling (LMH) sind die Marken Linde, Fenwick, Baoli und Voltas zusammengefasst. Die 10,0 Prozent an der Linde Hydraulics werden dem Segment LMH zugeordnet und auf Basis der Equity-Methode bilanziert.
Das Segment STILL setzt sich aus den Marken STILL und OM STILL zusammen.
Die Tätigkeit von FS umfasst die Finanzierung des langfristigen Leasinggeschäfts mit den externen Kunden der KION Group und des kurzfristigen Mietgeschäfts der operativen Segmente LMH und STILL sowie das Risikomanagement. Beim langfristigen Leasinggeschäft tritt FS als Vertragspartner mit dem externen Kunden auf und übernimmt die Refinanzierung mit externen Finanzpartnern. Das Risikomanagement umfasst neben dem Management des Restwertrisikos insbesondere das Kreditrisikomanagement. Darüber hinaus übernimmt FS für die Markensegmente LMH und STILL die Finanzierung der Kurzfristmietflotte, die von den Markensegmenten als Bestandteil ihres operativen Geschäfts betrieben und unterhalten wird.
Das Segment Sonstige umfasst die Gesellschaft Egemin NV mit ihren acht Tochtergesellschaften sowie Holding- und Servicegesellschaften der KION Group. Egemin Automation ist ein führender Spezialist für Logistik-Automatisierung. Die Servicegesellschaften erbringen für die KION Group segmentübergreifende Dienstleistungen. Der überwiegende Teil des Gesamtumsatzes in diesem Segment entfällt auf interne IT- und Logistikdienstleistungen.
Segmentsteuerung
Die Markensegmente werden auf Basis der Größen Auftragseingang, Umsatzerlöse und „EBIT bereinigt“ gesteuert. Die Segmentberichterstattung beinhaltet daher eine Überleitungsrechnung vom extern berichteten Ergebnis vor Zinsen und Steuern des Konzerns (EBIT) inklusive Effekten aus der KION Akquisition, Einmal- und Sondereffekten zum bereinigten Ergebnis der Segmente („EBIT bereinigt“).
Die Steuerung des Segments Financial Services erfolgt auf Basis des Ergebnisses vor Steuern (EBT) sowie des „Return on Equity“ (ROE), der auf Basis des durchschnittlich eingesetzten Eigenkapitals ohne das laufende Jahresergebnis ermittelt wird. Das Ergebnis vor Steuern im Verhältnis zum durchschnittlichen Eigenkapital (ROE) lag zum 31. Dezember 2015 bei 13,1 Prozent (Vorjahr: 13,0 Prozent).
Konzerninterne Transaktionen werden grundsätzlich wie unter fremden Dritten getätigt. FS erzielt aus seiner Geschäftstätigkeit ein laufendes, marktgerecht kalkuliertes (Zins-) Margeneinkommen. Überschüsse aus dem Leasinggeschäft, die über diese Zinsmarge hinausgehen, schlagen sich als Produzentenmarge im Geschäftserfolg der Markensegmente LMH und STILL nieder.
Für die Segmente gelten die gleichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze, wie unter Textziffer [7] für den Konzernabschluss erläutert. Abweichend davon werden interne Verkäufe der Markensegmente LMH und STILL an FS – ungeachtet des möglichen Verbleibs von Chancen und Risiken – stets bei den Markensegmenten als Umsatz behandelt.
Vermögenswerte und Verbindlichkeiten aus dem langfristigen Leasinggeschäft einschließlich der zugehörigen Aufwendungen und Erträge sind dem FS-Segment zugeordnet.
Während das langfristige Leasinggeschäft von einer Finanzdienstleistung für den externen Leasingnehmer geprägt ist, steht im kurzfristigen Mietgeschäft die Servicefunktion im Vordergrund. Dem externen Kunden werden Mietgeräte aus einem Mietpool inklusive Serviceleistungen zur kurzfristigen Nutzung zur Verfügung gestellt. Der wirtschaftliche Erfolg in diesem Geschäftszweig hängt – anders als im langfristigen Leasinggeschäft – wesentlich von der realisierten Auslastungsquote der Mietflotte ab, deren Steuerung vollständig den Markensegmenten obliegt. Vor diesem Hintergrund verbleiben die mit dem kurzfristigen Mietgeschäft verbundenen Vermögenswerte in der Bilanz und die hierauf entfallenden Erträge sowie Aufwendungen in der Gewinn- und Verlustrechnung der Markensegmente.
Bei der indirekten Endkundenfinanzierung entfällt die für das Leasinggeschäft ansonsten typische Finanzierungsfunktion des FS-Segments im Sinne eines Kreditgebers. Durch den bei diesen Transaktionen gegebenen Verkauf des Leasinggegenstands an den externen Finanzpartner stellen sich diese Geschäfte aus Sicht der Markensegmente vergleichbar einem Verkauf an einen Endabnehmer dar. Dementsprechend erfolgt auch die Bilanzierung und Ertragsvereinnahmung ausschließlich innerhalb der Markensegmente LMH und STILL.
Die nachfolgenden Tabellen enthalten Informationen über die Geschäftssegmente des Konzerns für die Geschäftsjahre 2015 und 2014: > TABELLEN 111– 112
Segmentinformationen 2015 |
111 |
|||||||||||
in Mio. € |
LMH |
STILL |
Financial Services |
Sonstige |
Konsolidierung / Überleitung |
Gesamt |
||||||
|
||||||||||||
Außenumsatz |
3.058,1 |
1.569,0 |
417,3 |
53,5 |
– |
5.097,9 |
||||||
Innenumsatz |
371,7 |
381,2 |
322,9 |
199,3 |
–1.275,2 |
– |
||||||
Gesamtumsatz |
3.429,8 |
1.950,2 |
740,3 |
252,8 |
–1.275,2 |
5.097,9 |
||||||
Ergebnis vor Ertragsteuern |
345,7 |
83,7 |
5,3 |
77,1 |
–181,5 |
330,2 |
||||||
Finanzerträge |
12,7 |
2,0 |
65,7 |
19,8 |
–48,8 |
51,4 |
||||||
Finanzaufwendungen |
–30,4 |
–35,8 |
–58,6 |
–70,0 |
50,8 |
–144,0 |
||||||
= Finanzergebnis |
–17,8 |
–33,8 |
7,1 |
–50,2 |
2,0 |
–92,6 |
||||||
EBIT |
363,4 |
117,5 |
–1,8 |
127,3 |
–183,5 |
422,8 |
||||||
+ Einmal- und Sondereffekte |
–0,3 |
20,3 |
0,0 |
27,9 |
–15,0 |
33,0 |
||||||
+ Effekte aus der KION Akquisition |
20,8 |
6,2 |
0,0 |
0,1 |
– |
27,0 |
||||||
= EBIT bereinigt |
383,9 |
144,0 |
–1,8 |
155,3 |
–198,5 |
482,9 |
||||||
Segmentvermögen |
5.120,9 |
2.296,9 |
1.603,4 |
722,1 |
–3.303,1 |
6.440,2 |
||||||
Segmentschulden |
1.819,7 |
1.435,4 |
1.555,9 |
3.103,2 |
–3.322,6 |
4.591,5 |
||||||
Buchwerte von at-equity bilanzierten Unternehmen |
49,9 |
4,2 |
19,5 |
0,0 |
– |
73,6 |
||||||
Ergebnis von at-equity bilanzierten Beteiligungen |
5,9 |
1,8 |
2,9 |
0,0 |
– |
10,6 |
||||||
Investitionen1 |
73,6 |
52,4 |
0,0 |
16,6 |
– |
142,6 |
||||||
Planmäßige Abschreibungen2 |
92,8 |
46,2 |
0,0 |
18,4 |
– |
157,4 |
||||||
Auftragseingang |
3.516,3 |
1.980,0 |
740,4 |
268,6 |
–1.289,7 |
5.215,6 |
||||||
Anzahl der Mitarbeiter3 |
14.486 |
8.103 |
59 |
858 |
– |
23.506 |
Segmentinformationen 2014 |
112 |
|||||||||||||
in Mio. € |
LMH |
STILL |
Financial Services |
Sonstige |
Konsolidierung / Überleitung |
Gesamt |
||||||||
|
||||||||||||||
Außenumsatz |
2.769,1 |
1.511,0 |
350,1 |
47,6 |
– |
4.677,9 |
||||||||
Innenumsatz |
308,1 |
339,7 |
270,7 |
188,1 |
–1.106,6 |
– |
||||||||
Gesamtumsatz |
3.077,2 |
1.850,7 |
620,9 |
235,7 |
–1.106,6 |
4.677,9 |
||||||||
Ergebnis vor Ertragsteuern |
258,1 |
83,8 |
5,2 |
79,8 |
–168,7 |
258,3 |
||||||||
Finanzerträge |
14,8 |
1,8 |
58,8 |
55,3 |
–46,2 |
84,4 |
||||||||
Finanzaufwendungen |
–27,1 |
–36,4 |
–55,6 |
–99,6 |
45,4 |
–173,2 |
||||||||
= Finanzergebnis |
–12,3 |
–34,6 |
3,1 |
–44,3 |
–0,7 |
–88,8 |
||||||||
EBIT |
270,3 |
118,4 |
2,1 |
124,1 |
–167,9 |
347,0 |
||||||||
+ Einmal- und Sondereffekte |
36,9 |
8,7 |
0,0 |
11,4 |
– |
57,0 |
||||||||
+ Effekte aus der KION Akquisition |
32,4 |
6,5 |
0,0 |
0,0 |
– |
38,9 |
||||||||
= EBIT bereinigt |
339,6 |
133,6 |
2,1 |
135,5 |
–167,9 |
442,9 |
||||||||
Segmentvermögen |
4.918,8 |
2.206,7 |
1.361,3 |
1.241,7 |
–3.600,0 |
6.128,5 |
||||||||
Segmentschulden |
1.713,3 |
1.370,8 |
1.314,8 |
3.669,4 |
–3.586,9 |
4.481,4 |
||||||||
Buchwerte von at-equity bilanzierten Unternehmen |
92,8 |
4,3 |
17,5 |
0,0 |
– |
114,6 |
||||||||
Ergebnis von at-equity bilanzierten Beteiligungen |
–28,6 |
1,1 |
2,7 |
0,0 |
– |
–24,8 |
||||||||
Investitionen1 |
68,2 |
50,1 |
0,0 |
14,8 |
– |
133,1 |
||||||||
Planmäßige Abschreibungen2 |
88,4 |
44,8 |
0,0 |
17,0 |
– |
150,3 |
||||||||
Auftragseingang3 |
3.128,4 |
1.895,1 |
622,7 |
236,5 |
–1.111,3 |
4.771,2 |
||||||||
Anzahl der Mitarbeiter4 |
13.945 |
7.976 |
60 |
688 |
– |
22.669 |
Der Außenumsatz stellt sich nach Regionen wie folgt dar: > TABELLE 113
Segmentumsätze nach Sitz des Kunden |
113 |
|
in Mio. € |
2015 |
2014 |
Westeuropa |
3.724,1 |
3.411,0 |
Osteuropa |
432,5 |
403,3 |
Amerika |
263,0 |
245,3 |
Asien |
524,6 |
470,7 |
Übrige Welt |
153,7 |
147,5 |
Segmentumsätze gesamt |
5.097,9 |
4.677,9 |
Im Geschäftsjahr 2015 betragen die Umsätze in Deutschland 1.276,3 Mio. € (Vorjahr: 1.221,8 Mio. €). Es existieren keine Beziehungen zu einzelnen Kunden, deren Umsatz im Vergleich zum Konzernumsatz als wesentlich einzustufen ist.
Eine Beschreibung der Finanzerträge und -aufwendungen einschließlich aller Zinserträge und Zinsaufwendungen ist unter den Textziffern [12] und [13] dargestellt.
Die Einmal- und Sondereffekte setzen sich im Wesentlichen aus Aufwendungen für eingeleitete Effizienzmaßnahmen im Rahmen der Strategie 2020, Beratungskosten sowie Aufwendungen aus Abfindungszahlungen (insgesamt 33,0 Mio. €; Vorjahr: 57,0 Mio. €) zusammen. Zudem sind im Geschäftsjahr Bestandteile des Equity-Ergebnisses der Linde Hydraulics in Höhe von –2,8 Mio. € (Vorjahr: –14,7 Mio. €), Erträge aus der Entkonsolidierung der 20,0 Prozent Anteile an der Linde Hydraulics in Höhe von 2,5 Mio. € sowie im Vorjahr die erfasste Wertminderung auf die at-equity bewertete Beteiligung an der Linde Hydraulics in Höhe von 13,5 Mio. € enthalten, die das Segment LMH betrafen.
Die Effekte aus der KION Akquisition stehen im Zusammenhang mit dem Erwerb der KION Group, die Ende 2006 aus dem Spin-off von der Linde AG, München, hervorgegangen ist. Die Effekte beinhalten per saldo Abschreibungen und sonstige Aufwendungen auf im Rahmen der Kaufpreisallokation aufgedeckte stille Reserven.
Das Segmentvermögen der Financial Services umfasst langfristige Leasingverträge, die je nach Vertragstyp als Leasingvermögen oder als Leasingforderung ausgewiesen werden. Die Leasingforderungen gegen fremde Dritte betrugen zum Berichtszeitpunkt 627,6 Mio. € (Vorjahr: 521,9 Mio. €). Darüber hinaus bestehen konzerninterne Leasingforderungen in Höhe von 549,2 Mio. € (Vorjahr: 473,0 Mio. €), die hauptsächlich aus der Refinanzierung des kurzfristigen Mietgeschäfts der LMH und STILL resultieren. Das Leasingvermögen der Financial Services betrug zum Berichtszeitpunkt 316,1 Mio. € (Vorjahr: 267,4 Mio. €).
Die Segmentschulden der Financial Services umfassen im Wesentlichen Verbindlichkeiten aus Sale-and-Leaseback-Transaktionen gegenüber Leasinginstituten in Höhe von 1.253,7 Mio. € (Vorjahr: 1.037,5 Mio. €), die aus der Refinanzierung von langfristigen Leasingverträgen mit externen Dritten und konzerninternen Kunden resultieren. Hiervon entfallen im Berichtsjahr 853,1 Mio. € (Vorjahr: 702,9 Mio. €) auf die Refinanzierung von Leasingverträgen mit externen Kunden und 400,6 Mio. € (Vorjahr: 334,5 Mio. €) auf die Refinanzierung von konzerninternen Leasingverträgen mit den Tochterunternehmen der Segmente LMH und STILL als Leasingnehmer, die ihrerseits im Wesentlichen kurzfristige Leasingverträge mit externen Dritten abschließen. Des Weiteren sind Netto-Finanzverbindlichkeiten aus der allgemeinen Unternehmensfinanzierung der FS in Höhe von 185,6 Mio. € (Vorjahr: 155,1 Mio. €) enthalten.
Die Segmentinvestitionen der Financial Services beinhalten die Zugänge zu immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen. Das Leasingvermögen ist unter Textziffer [18] dargestellt. > TABELLE 114
Investitionen nach Sitz der Gesellschaft (ohne Leasing- und Mietvermögen) |
114 |
|
in Mio. € |
2015 |
2014 |
Westeuropa |
113,1 |
111,9 |
Osteuropa |
7,5 |
2,6 |
Amerika |
3,1 |
2,1 |
Asien |
18,1 |
15,6 |
Übrige Welt |
0,8 |
0,9 |
Investitionen gesamt |
142,6 |
133,1 |
Die Investitionen in Deutschland betragen im Geschäftsjahr 88,2 Mio. € (Vorjahr: 88,2 Mio. €).
Die planmäßigen Abschreibungen betreffen immaterielle Vermögenswerte mit bestimmbarer Nutzungsdauer sowie Sachanlagen.
Die langfristigen Vermögenswerte ohne Finanzanlagen, Finanzinstrumente, latente Steueransprüche und Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses stellen sich nach Regionen wie unten stehend dar. > TABELLE 115
Langfristige Vermögenswerte nach Sitz der Gesellschaft |
115 |
|
in Mio. € |
2015 |
2014 |
Westeuropa |
3.432,7 |
3.303,7 |
Osteuropa |
129,4 |
112,5 |
Amerika |
48,2 |
51,5 |
Asien |
178,5 |
156,9 |
Übrige Welt |
50,7 |
48,2 |
Langfristige Vermögenswerte gesamt (IFRS 8) |
3.839,6 |
3.672,7 |
Die langfristigen Vermögenswerte für Deutschland betragen im Geschäftsjahr 2015 2.606,0 Mio. € (Vorjahr: 2.618,7 Mio. €).