Grundsätze und Ziele des Finanzmanagements
Ziel des Finanzmanagements ist sowohl die jederzeitige Sicherstellung ausreichender Liquidität als auch die Begrenzung finanzieller Risiken.
Zur Sicherstellung jederzeitiger Liquidität gehören neben der Zahlungsfähigkeit im engeren Sinne auch die Verfügbarkeit des notwendigen finanziellen Spielraums für das Grundgeschäft, die Abwicklung der Kundenaufträge, die Geldversorgung des Konzerns und das Management der gegebenen Sicherheiten. Hauptziel ist die Begrenzung finanzwirtschaftlicher Risiken für Unternehmenswert und Ertragskraft. Dazu zählen Währungs-, Zinsänderungs- und Kurs- sowie Kontrahenten- und Länderrisiken.
Primär stellt eine internationale Banken- und Investorengruppe den externen Finanzierungsspielraum der KION Group sicher. Im Konzern gilt der Grundsatz der internen Finanzierung. Entsprechend deckt die KION Group den Finanzierungsbedarf von Tochtergesellschaften nach Möglichkeit über interne Darlehensbeziehungen ab. Die zentrale Finanzierung ermöglicht ein einheitliches Auftreten der KION Group an den Kapitalmärkten und stärkt die Verhandlungsposition gegenüber Kreditinstituten und anderen Marktteilnehmern.
Die Konzerngesellschaften nutzen entweder Liquiditätsüberschüsse anderer Unternehmenseinheiten in Cash-Pools, oder sie erhalten Konzerndarlehen. Vereinzelt vereinbart das Konzern Treasury Kreditlinien mit lokalen Banken und Leasinginstituten, um rechtlichen, steuerlichen oder sonstigen Gegebenheiten Rechnung zu tragen.
Der wesentliche Kreditvertrag sieht die Einhaltung fest definierter Relationen für die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage (Covenants) vor. Diese werden in Form von Kennzahlen mit Bezug auf die Größen Fremdkapitalverschuldungsgrad, verfügbare Liquidität, Höhe des bereinigten EBITDA, Betrag der gezahlten Zinsen sowie die Ausgaben für Investitionen gefordert. Diese Kreditbedingungen wurden unter breiter Zustimmung der Kreditgeber in 2009 an die aktuelle Marktsituation angepasst. Für die Anpassung der Covenants wurde den Kreditgebern eine Erhöhung des Zinsaufschlags gewährt, die überwiegend endfällig zu zahlen ist und damit die Liquidität der KION Group vorerst nicht zusätzlich belastet. Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat die KION Group sämtliche „Financial Covenants“ eingehalten.
Zusätzlich stellten Fonds, die mit Kohlberg Kravis Roberts & Co. L.P. und Goldman, Sachs & Co. assoziiert sind, der KION Group € 100 Mio. als Kredit zu den Bedingungen des Senior Facility Agreement (SFA) zur Verfügung, um die strategische Flexibilität des Unternehmens zu erhöhen. Der Kredit und daraus resultierende Zinsen sind endfällig zu leisten.
Zur Finanzierung setzt der Konzern ebenso Factoring ein. Das Volumen des echten Factoring belief sich per Ende 2010 auf € 20 Mio. (Vorjahr: € 23 Mio.), unechtes Factoring nutzt die KION Group nur in geringem Umfang.
Die KION Group GmbH verfügt zur Sicherstellung der jederzeitigen Zahlungsfähigkeit über ausreichend liquide Mittel und freie, fest zugesagte Kreditlinien.