Finanzlage

Die Grundsätze und Ziele des Finanzmanagements haben sich gegenüber der Darstellung im zusammengefassten Lagebericht 2018 nicht verändert. Die KION Group garantiert gegenüber den Banken sämtliche Zahlungsverpflichtungen unter dem Senior Facilities Agreement (SFA) und dem Acquisition Facilities Agreement (AFA) und ist Darlehensnehmerin sämtlicher aus dem Schuldscheindarlehen resultierenden Zahlungsverpflichtungen. Sämtliche Kreditvereinbarungsklauseln („Covenants“) wurden zum Berichtsstichtag 30. September 2019 eingehalten.

Kapitalstrukturanalyse

Die kurz- und langfristigen Schulden nahmen gegenüber dem Jahresendwert 2018 (9.663,7 Mio. €) um 719,6 Mio. € auf 10.383,4 Mio. € zu. Mit dem gestiegenen Geschäftsvolumen erhöhten sich zum einen die Verbindlichkeiten aus der Refinanzierung des langfristigen Leasinggeschäfts und zum anderen die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.

Die Finanzverbindlichkeiten beliefen sich zum 30. September 2019 auf 2.237,3 Mio. € (Ende 2018: 2.045,2 Mio. €). Die langfristigen Finanzverbindlichkeiten wurden durch die anteilige Tilgung der unter dem AFA aufgenommenen Schulden auf 1.722,7 Mio. € (Ende 2018: 1.818,7 Mio. €) zurückgeführt. Der deutliche Anstieg der kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten um 288,1 Mio. € auf 514,6 Mio. € (Ende 2018: 226,5 Mio. €) ist vorrangig auf die Finanzierung des vorübergehenden Net-Working-Capital-Aufbaus zurückzuführen. Die nicht genutzte freie Kreditlinie des SFA wies zum 30. September 2019 ein Volumen von 900,6 Mio. € (Ende 2018: 1.048,2 Mio. €) auf. Die Netto-Finanzschulden (lang- und kurzfristige Finanzverbindlichkeiten abzüglich flüssiger Mittel) beliefen sich damit auf 2.093,1 Mio. € (Ende 2018: 1.869,9 Mio. €). Dies entsprach dem 1,2-Fachen des annualisierten bereinigten EBITDA. > TABELLE 11

(Industrielle operative) Netto-Finanzschulden11

in Mio. €

 

30.09.2019

 

31.12.2018

 

Verän­derung

Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten

 

908,2

 

826,4

 

9,9 %

Schuldscheindarlehen

 

1.323,4

 

1.214,3

 

9,0 %

Sonstige Finanzverbindlichkeiten ggü. Nicht-Kreditinstituten

 

5,7

 

4,6

 

24,0 %

Finanzverbindlichkeiten

 

2.237,3

 

2.045,2

 

9,4 %

./. Flüssige Mittel

 

–144,3

 

–175,3

 

17,7 %

Netto-Finanzschulden

 

2.093,1

 

1.869,9

 

11,9 %

Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen (Kurzfristmietflotte)

 

391,7

 

307,1

 

27,5 %

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten (Kurzfristmietflotte)

 

198,9

 

289,9

 

–31,4 %

Verbindlichkeiten zur Finanzierung der Kurzfristmietflotte

 

590,5

 

597,0

 

–1,1 %

Verbindlichkeiten aus Beschaffungsleasing

 

435,6

 

421,2

 

3,4 %

Industrielle operative Netto-Finanzschulden

 

3.119,2

 

2.888,1

 

8,0 %

Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen lagen vor allem wegen deutlich gesunkener Abzinsungsfaktoren mit 1.359,8 Mio. € signifikant über dem Wert zum Jahresende 2018 (1.043,0 Mio. €).

Der kontinuierliche Ausbau des langfristigen Leasinggeschäfts führte im Berichtszeitraum zu einem höheren Refinanzierungsvolumen. Zum 30. September 2019 belief sich dieses auf insgesamt 2.299,3 Mio. € (Ende 2018: 1.905,9 Mio. €). Davon entfielen 1.799,0 Mio. € (Ende 2018: 1.165,3 Mio. €) auf die Refinanzierung des langfristigen direkten sowie indirekten Leasinggeschäfts durch Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen, die auch die im indirekten Leasinggeschäft begründeten Restwertverpflichtungen in Höhe von 304,9 Mio. € (Ende 2018: 319,5 Mio. €) enthalten. Der Restbetrag in Höhe von 500,3 Mio. € (Ende 2018: 740,6 Mio. €) entfiel auf Leasingverbindlichkeiten.

Die Finanzierung der Kurzfristmietflotte ist mit einem anteiligen Betrag von 391,7 Mio. € (Ende 2018: 307,1 Mio. €) in den Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen enthalten. Insgesamt erhöhten sich die Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen gegenüber dem Jahresendstand 2018 (1.472,4 Mio. €) um 718,3 Mio. € auf 2.190,7 Mio. €.

Die kurz- und langfristigen sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten summierten sich auf 765,8 Mio. € (Ende 2018: 813,2 Mio. €). Sie enthalten – neben dem verbleibenden Teilbetrag von 198,9 Mio. € (Ende 2018: 289,9 Mio. €) aus der Finanzierung der Kurzfristmietflotte über Sale-and-Leaseback-Sublease-Geschäfte – Verbindlichkeiten aus Beschaffungsleasingverhältnissen in Höhe von 435,6 Mio. € (Ende 2018: 421,2 Mio. €).

Der Rückgang der Vertragsverbindlichkeiten auf 381,0 Mio. € (Ende 2018: 570,1 Mio. €) resultiert im Wesentlichen aus der planmäßigen Abarbeitung von Kundenaufträgen im Rahmen des langfristigen Projektgeschäfts.

Das Konzern-Eigenkapital erhöhte sich im Berichtszeitraum auf 3.396,7 Mio. € (Ende 2018: 3.305,1 Mio. €). Durch die Berücksichtigung des Periodenergebnisses erhöhte sich das Eigenkapital um 338,9 Mio. €. Effekte aus der Fremdwährungsumrechnung wirkten sich mit 105,0 Mio. € positiv aus. Eigenkapitalmindernd ausgewirkt haben sich zum einen die durch das deutlich gesunkene Zinsniveau bedingten versicherungsmathematischen Verluste aus der Bewertung der Pensionsverpflichtungen in Höhe von 198,8 Mio. € (nach latenten Steuern) sowie zum anderen die Dividendenausschüttung der KION GROUP AG von 141,5 Mio. €. Die Eigenkapitalquote lag aufgrund der höheren Bilanzsumme mit 24,6 Prozent unter dem Wert zum 31. Dezember 2018 (25,5 Prozent). > TABELLE 10

(Verkürzte) Bilanz10

in Mio. €

 

30.09.2019

 

in %

 

31.12.2018

 

in %

 

Verän­derung

Langfristige Vermögenswerte

 

10.596,0

 

76,9 %

 

10.150,6

 

78,3 %

 

4,4 %

Kurzfristige Vermögenswerte

 

3.184,1

 

23,1 %

 

2.818,2

 

21,7 %

 

13,0 %

Summe Aktiva

 

13.780,1

 

 

12.968,8

 

 

6,3 %

Eigenkapital

 

3.396,7

 

24,6 %

 

3.305,1

 

25,5 %

 

2,8 %

Langfristige Schulden

 

6.309,8

 

45,8 %

 

5.999,1

 

46,3 %

 

5,2 %

Kurzfristige Schulden

 

4.073,6

 

29,6 %

 

3.664,6

 

28,3 %

 

11,2 %

Summe Passiva

 

13.780,1

 

 

12.968,8

 

 

6,3 %

Investitionsanalyse

Für Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte (ohne Nutzungsrechte aus dem Beschaffungsleasing) wendete die KION Group in den neun Monaten des Geschäftsjahres 2019 insgesamt 187,8 Mio. € (Vorjahr: 164,1 Mio. €) auf.

Der Schwerpunkt im Segment Industrial Trucks & Services lag weiterhin bei Investitionen in Produktentwicklungen sowie bei Erweiterungen und Modernisierungen von Produktions- und Technologiestandorten, wozu auch das neue Werk im indischen Pune zählt. Im dritten Quartal wurde im Rahmen der konzernweiten Wachstumsstrategie zudem mit dem Bau einer hochmodernen Produktionsanlage in Polen begonnen. Die Fertigstellung des neuen Werks mit einem geplanten Gesamtinvestitionsvolumen von mehr als 60 Mio. € ist für Anfang 2021 vorgesehen. Die Investitionen im Segment Supply Chain Solutions betrafen in erster Linie Entwicklungsleistungen.

Liquiditätsanalyse

Der Bestand an flüssigen Mitteln verringerte sich im Berichtszeitraum auf 144,3 Mio. € (Ende 2018: 175,3 Mio. €). Unter Berücksichtigung der noch frei verfügbaren Kreditlinie standen der KION Group zum 30. September 2019 frei verfügbare liquide Mittel in Höhe von 1.041,7 Mio. € (Ende 2018: 1.219,8 Mio. €) zur Verfügung.

Aus der laufenden Geschäftstätigkeit wurde ein Mittelzufluss von 238,0 Mio. € (Vorjahr: 259,6 Mio. €) erwirtschaftet. Den positiven Effekten aus dem verbesserten EBIT stand eine im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich höhere temporäre Mittelbindung im Net Working Capital gegenüber.

Die Mittelabflüsse aus der Investitionstätigkeit lagen mit –185,0 Mio. € oberhalb des Vorjahreswerts (–153,1 Mio. €). Die darin enthaltenen Auszahlungen für Investitionen in Produktentwicklungen und Sachanlagen ohne Nutzungsrechte aus dem Beschaffungsleasing erhöhten sich auf –187,8 Mio. € (Vorjahr: –164,1 Mio. €).

Der Free Cashflow als Summe aus dem Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit und aus der Investitionstätigkeit lag somit bei 53,0 Mio. € (Vorjahr: 106,6 Mio. €).

Der Mittelabfluss aus der Finanzierungstätigkeit in Höhe von –86,5 Mio. € (Vorjahr: –111,4 Mio. €) war unter anderem auf die Begebung eines neuen Schuldscheindarlehens sowie Ziehungen aus der revolvierenden Kreditlinie zurückzuführen, denen eine weitere Teiltilgung einer langfristigen Tranche unter dem AFA gegenüberstand. Insgesamt standen im Berichtszeitraum Aufnahmen an Finanzschulden in Höhe von 2.000,6 Mio. € (Vorjahr: 1.448,0 Mio. €) Tilgungen mit einem Volumen von –1.821,9 Mio. € (Vorjahr: –1.318,5 Mio. €) gegenüber. Daneben führte die im Mai 2019 ausgezahlte Dividende an die Aktionäre der KION GROUP AG zu einem Mittelabfluss von –141,5 Mio. € (Vorjahr: –116,8 Mio. €). Die Zins- und Tilgungsanteile aus dem Beschaffungsleasing beliefen sich im Berichtszeitraum auf –91,8 Mio. € (Vorjahr: –82,4 Mio. €). Aufgrund der im Vergleich zum Vorjahreszeitraum durchschnittlich gesunkenen Finanzschulden haben sich die Mittelabflüsse aus den laufenden Zinszahlungen von –29,3 Mio. € auf –25,2 Mio. € im Berichtszeitraum 2019 verringert. > TABELLE 12

(Verkürzte) Kapitalflussrechnung12

in Mio. €

 

Q3 2019

 

Q3 2018

 

Verän­derung

 

Q1 – Q3 2019

 

Q1 – Q3 2018

 

Verän­derung

EBIT

 

194,9

 

168,6

 

15,6 %

 

554,1

 

436,6

 

26,9 %

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit

 

167,9

 

155,1

 

8,3 %

 

238,0

 

259,6

 

–8,3 %

Cashflow aus Investitionstätigkeit

 

–83,3

 

–57,5

 

–44,7 %

 

–185,0

 

–153,1

 

–20,8 %

Free Cashflow

 

84,6

 

97,5

 

–13,2 %

 

53,0

 

106,6

 

–50,2 %

Cashflow aus Finanzierungstätigkeit

 

–121,0

 

–111,0

 

–9,0 %

 

–86,5

 

–111,4

 

22,4 %

Währungseinflüsse Flüssige Mittel

 

0,4

 

–1,7

 

>100 %

 

2,4

 

–3,1

 

>100 %

Veränderung Flüssige Mittel

 

–36,0

 

–15,2

 

<–100 %

 

–31,0

 

–7,9

 

<–100 %