Branchenbezogenes Umfeld
Die Intralogistik mit Produkten und Lösungen zum innerbetrieblichen Material-, Informations- und Warenfluss war auch im Berichtsjahr ein globaler Wachstumsmarkt. Als integraler Bestandteil des Gesamtmarkts entwickelte sich auch der Weltmarkt für Flurförderzeuge 2016 positiv und konnte mit 7,5 Prozent mehr bestellten Neufahrzeugen weit schneller wachsen als im Vorjahr (1,0 Prozent). Über alle Regionen und Produkttypen wurden 1,2 Millionen Fahrzeuge geordert (Vorjahr: 1,1 Millionen). Das Marktwachstum im Systemgeschäft der Intralogistik bleibt ebenfalls dynamisch.
Die Verkaufszahlen bei Lagertechnik-Produkten legten mit einem Plus von 12,9 Prozent kräftig zu. Der Bereich profitierte besonders von der anhaltend starken Nachfrage nach kleinen, einfachen Geräten. Der deutliche Zuwachs bei Elektrostaplern (+7,5 Prozent) war unter anderem getrieben von immer strengeren Emissionsvorschriften und Fortschritten in der Batterietechnologie. Die Nachfrage nach Staplern mit Verbrennungsmotor legte dank der Erholung des chinesischen Markts leicht zu (+1,7 Prozent). Ausgesprochen dynamisch entwickelte sich der Absatz in Europa, wo nach einem zweistelligen Wachstum (+12,8 Prozent) ein historischer Höchststand erreicht wurde. In Westeuropa stiegen die Bestellzahlen im Jahr 2016 um 11,8 Prozent, wobei alle wesentlichen Märkte mit Ausnahme von Großbritannien deutlich zulegten. Deutschland blieb mit einem Plus von 9,3 Prozent hinter dem Gesamtmarkt zurück, während Italien und Spanien überdurchschnittlich wuchsen. Osteuropa legte vor allem dank der Markterholung in Russland mit 19,0 Prozent kräftig zu. Nordamerika verzeichnete einen leichten Anstieg von 2,4 Prozent. Brasilien, der größte Einzelmarkt Südamerikas, schrumpfte mit 17,0 Prozent langsamer als im Vorjahr. Andere wesentliche Märkte in Südamerika waren ebenfalls rückläufig, wohingegen Mittelamerika zulegen konnte. Der chinesische Markt zeigte eine deutliche Erholung und legte um 14,0 Prozent zu. Dabei wirkten sich die zu Jahresbeginn eingeführte Verschärfung von Emissionsrichtlinien und eine bessere gesamtwirtschaftliche Entwicklung im zweiten Halbjahr positiv aus. Zudem profitierten viele Unternehmen von staatlichen Infrastrukturinvestitionen. > TABELLE 014
Weltmarkt Flurförderzeuge (Auftragseingang) |
|
|
014 |
||
in Tsd. Stück |
2016 |
2015 |
Veränderung |
||
|
|||||
Westeuropa |
359,9 |
321,9 |
11,8 % |
||
Osteuropa |
63,7 |
53,5 |
19,0 % |
||
Mittlerer Osten und Afrika |
34,6 |
37,7 |
–8,2 % |
||
Nordamerika |
240,9 |
235,2 |
2,4 % |
||
Mittel- und Südamerika |
40,3 |
42,5 |
–5,2 % |
||
Asien-Pazifik |
445,8 |
411,6 |
8,3 % |
||
Welt |
1.185,2 |
1.102,4 |
7,5 % |
Im Systemgeschäft illustrieren anhaltende Investitionen von Unternehmen in die Erweiterung und Erneuerung ihrer Lager- und Logistikkapazitäten das Wachstum anschaulich. Vor allem der boomende Onlinehandel, veränderte Kundenanforderungen und die zunehmende Anwendung von Industrie-4.0-Technologien sind für die anhaltend gute Nachfrage nach Logistiksystemen verantwortlich.
In Deutschland wuchs laut der Studienreihe „Logistik und Immobilien“ der bulwiengesa AG in den vergangenen fünf Jahren die Logistikfläche im Durchschnitt um mehr als acht Prozent pro Jahr. Auch in China und den USA zeigt sich ein ähnlich positiver Trend. Dabei investieren nicht nur reine E-Commerce-Anbieter, sondern auch klassische Einzelhändler, Produzenten oder Dienstleister (3PL) in automatisierte Logistikzentren, um die Infrastruktur auf das zusätzliche Wachstum aus dem Onlinehandel und eine schnellere Zustellung auszurichten.
Beschaffungsmärkte
Der Preis für Stahl, das für die KION Group wichtigste Rohmaterial, hat sich im Jahr 2016 wegen der wieder anziehenden Nachfrage aus China leicht erhöht. Die Kupferpreise lagen nochmals unter dem Jahresdurchschnitt des Vorjahres, obwohl sie zum Jahresende deutlich anzogen. Der Ölpreis bewegte sich ebenfalls unter Vorjahr. Nach den Anfang Dezember beschlossenen OPEC-Förderkürzungen hat jedoch auch hier ein markanter Preisanstieg eingesetzt. Insgesamt sind die Erzeugerpreise für Vorleistungsgüter in der Eurozone etwas günstiger geworden. Jedoch war im vierten Quartal ein deutlicher Preisanstieg der Rohmaterialien zu verzeichnen.