Branchenbezogenes Umfeld
Absatzmärkte
Der Weltmarkt für Flurförderzeuge ist im zurückliegenden Jahr mit 1,0 Prozent (Vorjahr: 7,8 Prozent) deutlich langsamer gewachsen als noch 2014. Über alle Regionen und Produkttypen wurden 1,1 Millionen Fahrzeuge bestellt.
Wesentlich stärker als der Gesamtmarkt stiegen – entsprechend den von der KION Group identifizierten langfristigen Trends – die Verkaufszahlen bei Lagertechnik-Produkten (+11,0 Prozent) und Elektrostaplern (+6,0 Prozent), die in Kombination mit Automatisierungslösungen insbesondere im wachsenden E-Commerce-Sektor gefragt sind. Elektrostapler profitierten darüber hinaus von immer strengerer Emissionsregulierung über alle Regionen hinweg sowie deutlichen Fortschritten bei der Batterieladetechnologie. Die Stückzahlen bei Verbrennungsstaplern reduzierten sich dagegen um 9,6 Prozent, was im Wesentlichen auf den stark verringerten Absatz in China zurückzuführen ist.
Zum moderaten Anstieg der weltweiten Stückzahlen steuerten Westeuropa (+11,3 Prozent) und Nordamerika (+7,1 Prozent) den Löwenanteil bei. In Westeuropa machte sich dabei in den südeuropäischen Märkten auch 2015 noch ein deutlicher Nachholbedarf bemerkbar. Großbritannien (+14,5 Prozent), Spanien (+26,4 Prozent) und Italien (+21,1 Prozent) wuchsen überdurchschnittlich, während Deutschland mit einer Steigerungsrate von 8,4 Prozent hinter dem Markt zurückblieb. Frankreich legte um 12,3 Prozent zu.
Die Bestellungen in Osteuropa (ohne Russland) erhöhten sich um 9,7 Prozent. Höhere Verkaufszahlen verzeichneten insbesondere Polen, Tschechien und Ungarn, aber auch die kleineren Märkte Rumänien und Slowakei. Der russische Markt war mit –39,3 Prozent wie schon im Vorjahr deutlich rückläufig.
In China wurde mit –12,8 Prozent ein signifikanter Rückgang der Bestellungen registriert, nachdem der Markt im Vorjahr noch zweistellig gewachsen war. Lediglich Lagertechnik-Produkte konnten an das Wachstum des Vorjahres anknüpfen. Brasilien, der größte Einzelmarkt Südamerikas, schrumpfte um 44,2 Prozent und wies in allen Produktkategorien stark rückläufige Verkaufszahlen auf, während Chile und Argentinien Zuwächse verzeichneten. > TABELLE 014
Weltmarkt Flurförderzeuge (Auftragseingang) |
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014 |
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in Tsd. Stück |
2015 |
2014 |
Veränderung |
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Westeuropa |
321,9 |
289,2 |
11,3 % |
||
Osteuropa |
53,5 |
57,6 |
–7,0 % |
||
Nordamerika |
235,2 |
219,5 |
7,1 % |
||
Mittel- und Südamerika |
42,5 |
48,5 |
–12,3 % |
||
Asien (ohne Japan) |
331,0 |
357,5 |
–7,4 % |
||
Übrige Welt |
118,2 |
119,0 |
–0,7 % |
||
Welt |
1.102,4 |
1.091,3 |
1,0 % |
Beschaffungsmärkte
Nach wie vor werden etwa ein Viertel der Materialkosten für die Herstellung eines Flurförderzeugs bei der KION Group direkt von der Entwicklung der Rohstoffpreise beeinflusst.
Der Preis für Stahl als wichtigstes Rohmaterial bewegte sich 2015 aufgrund des verlangsamten Wachstums, insbesondere in China, unter dem Vorjahreswert. Einen – wenn auch geringeren – Einfluss auf die Herstellungskosten haben Kupfer und Kautschuk, deren Preise ebenfalls unter dem Vorjahresniveau lagen. Der Ölpreis, ein aussagekräftiger Preisindikator für Plastikprodukte, lag deutlich unter dem Vorjahresdurchschnitt.
Demgegenüber belasteten jedoch Anstiege in den Lohn- und Lohnnebenkosten die Stückkosten. Insgesamt sind, auch unter Berücksichtigung der weiteren Abschwächung des Euro, Erzeugerpreise für Vorleistungsgüter im Euroraum kaum günstiger geworden.