Global.

Dass die USA ein Wachstumsmarkt sind, wissen Leute wie Baustoffhersteller Brendan Quinn aus dem US-Staat Maryland nur zu gut. Seine Branche boomt. Global aufgestellt, will die KION Group vom Aufschwung Nordamerikas profitieren. Auf ihre Produkte ist Verlass, bestätigt Quinn gerne.

Dass die USA ein
Wachstumsmarkt sind,
wissen Leute wie Baustoffhersteller Brendan Quinn
aus dem US-Staat Maryland nur zu gut. Seine Branche
boomt. Global aufgestellt, will die KION Group
vom Aufschwung Nordamerikas profitieren.
Auf ihre Produkte ist Verlass, bestätigt Quinn gerne.

Der rote Stapler ist so staubbedeckt, dass man das Logo „Linde“ nur mühsam lesen kann. Mit einer Palette schwerer Zementblöcke auf der Gabel rollt er über den Hof von „Ernest Maier Block“, Hersteller von Betonsteinen in Bladensburg im US-Bundesstaat Maryland. Fahrer Jerome Chew setzt seine Last geschickt auf der Ladefläche eines breiten Trucks ab, dann lenkt er den Stapler in Richtung nächste Fuhre. Die Reifen des „Lindy“, wie er und seine Kollegen den Stapler liebevoll nennen, wirbeln grauen Betonstaub auf. In dem offenen Gebäude auf der anderen Seite des Hofs stampfen die Maschinen, zischt der Kompressor und rattert das Zement-Fließband: Zehn bis elf Millionen Betonblöcke produziert „Ernest Maier“ jährlich alleine in diesem Werk. Nach der schweren Finanz- und Wirtschaftskrise braucht der Bauboom in den USA neues Futter.

„Jeder Betonblock ist pures Bargeld“

„Was uns von anderen Unternehmen unterscheidet, ist der Service, den wir bieten. Wir bedienen die gesamte Lieferkette selbst – inklusive Auf- und Abladen. Unsere Konkurrenten dagegen müssen sich auf Dritte verlassen. Da geht auch mal was zu Bruch – bei uns selten“, sagt Brendan Quinn, CEO des über 80 Jahre alten Familienunternehmens mit deutschen Wurzeln. Seine rund 125 Mitarbeiter hat er sich dafür gewissenhaft ausgesucht. „Wir brauchen einen Gabelstaplerfahrer, der eben ein bisschen mehr kann als andere. Für mich ist jeder Betonblock pures Bargeld. Wenn also einer runterfällt, dann ist das so, als ob man einen Dollar-Schein zerreißen würde“, sagte der 42-Jährige. Dafür zahlt er als Mittelständler weit überdurchschnittliche Löhne, ebenso wie Krankenkassenbeiträge und Teile der Altersvorsorge – in den USA keineswegs selbstverständlich.

Nicht zuletzt deshalb fühlt sich Quinn ein bisschen wie der „Bürgermeister einer kleinen Stadt“, wie er sagt. Vorausgegangen war ein krasser Karrierewechsel: Aus dem Bankengeschäft kommend sattelte er mit gerade einmal 23 Jahren in das Business mit den Betonblöcken um. „Ich wollte etwas machen, das mit Händen zu greifen ist. Und es ist ein Geschäft, das mit Menschen zu tun hat“, berichtet er. Dem Unternehmen in der Nähe der Hauptstadt Washington ging es damals nicht gut, die Gründerfamilie hatte sich mit Investitionen übernommen. Quinn half, die Firma wieder auf Kurs zu bringen, übernahm einige Jahre nach seinem Einstieg ihre Führung – und expandierte.

Präsident Obama kam persönlich vorbei

Seine Erfolgsgeschichte drang bis ins Weiße Haus, im Oktober 2010 kam sogar Präsident Barack Obama bei „Ernest Maier Block“ vorbei und hielt eine Rede zur Zukunft der US-Wirtschaft. „Bricks and blocks“ – Ziegel und Steinquader – seien unerlässlich für den Aufschwung nach der Rezession, so Obama, und dass er sehr stolz auf dieses Unternehmen sei.

Seit es mit der US-Wirtschaft wieder aufwärts geht, brummt auch die so wichtige Baubranche. „Ernest Maier“ ist besser im Geschäft als je zuvor: Zwölf Mann in zwei Schichten sind pro Tag im Einsatz, sechs Tage die Woche. Inzwischen wird der Platz für das Aushärten der Blöcke und die Lagerung auf dem Stammgelände in Bladensburg knapp.

Es gab nur eine Lösung: nach oben ausweichen. Das geht natürlich nur mit robusten Geräten. „Wir muten den Gabelstaplern wirklich jede Menge zu, es ist echt harte Arbeit. Deshalb haben wir uns bewusst für Linde entschieden: Die können höher stapeln und halten mehr aus“, erklärt Hank Keeney, Vice President und Chief Operating Officer von „Ernest Maier“. Linde habe sich auch bei der Instandhaltung als höchst zuverlässig erwiesen. Auf dem Hof sind zwei Gabelstapler im Einsatz, die phänomenale 30.000 Betriebsstunden auf dem Buckel haben. Andere Stapler schafften nur die Hälfte, bevor sie den Geist aufgeben, sagt er. „Linde ist der Mercedes unter den Gabelstaplern.“

Bei „Ernest Maier“ sind die Linde Stapler überall im Einsatz, nicht nur beim Be- und Entladen der Trucks. Auch um die noch feuchten Blöcke von der Fertigungsmaschine in die heißen Brennöfen zu bringen, sind sie unerlässlich. Während andere Hersteller der grauen Steinquader diesen Produktionsschritt längst automatisiert haben, setzt Brendan Quinn auf bewährte Methoden. „Wir sind da noch ein bisschen altmodisch“, berichtet der CEO. „Wir finden, dass Menschen auf Gabelstaplern weniger Pannen haben als Maschinen auf Schienen.“

Präsenz in den Wachstums­regionen ausbauen.

Die KION Group hat wichtige Wachstumsregionen für ihre Produkte wie China und Nordamerika fest im Blick. Und sie handelt – mit den passenden Markenstrategien und wettbewerbsfähigen Produkten, Vertriebsmodellen und Kooperationen.

Nordamerika mit den USA als zweitgrößtem Einzelmarkt der Welt, Kanada und Mexiko steht im Fokus der Strategie 2020. Dort will die KION Group ihren Marktanteil von derzeit etwa einem Prozent in den nächsten Jahren deutlich steigern.

Die Ausgangsposition ist gut. In Summerville, South Carolina, betreibt die KION Group ein Werk mit einer Jahreskapazität von über 10.000 Fahrzeugen. Sie verfügt in den Vereinigten Staaten zudem über ein landesweites Netz von 60 Händlern mit mehr als 100 Verkaufsstellen.

Unter dem Dach von KION North America soll neben Linde künftig auch STILL mit einem umfassenden, maßgeschneiderten und sich ergänzenden Produktportfolio die Anforderungen der Märkte in den USA, Kanada und Mexiko bedienen. Auf mittlere Sicht ist geplant, ein Flottenmanagementsystem und Finanzierungsangebote aufzubauen.

Markt für neue Flurförderzeuge in Nordamerika und Mexiko
(USA, Kanada, Mexiko; in Tsd. Stück)

Gesamte Fahrzeug-Neubestellungen in Nordamerika (Balkendiagramm)