Finanzlage

Wesentliche Finanzierungsmaßnahmen im Berichtszeitraum

Nach Abschluss der wesentlichen Finanzierungsmaßnahmen in den ersten neun Monaten 2013 weist die KION Group eine solide Eigenkapitalquote von 26,4 Prozent aus. Die Netto-Verschuldung zum Bilanzstichtag beträgt rund das 1,5-Fache gemessen am bereinigten EBITDA der letzten zwölf Monate (ohne Hydraulik-Geschäft) und ist mit einer deutlich verringerten langfristigen Finanzverschuldung mit komfortablem Laufzeitenprofil und vorteilhaften Konditionen ausgestattet. Auch von der Finanzierungsseite her verfügt das Unternehmen damit über eine stabile Wachstumsbasis.

Im Umfeld des Börsengangs vereinbarte die KION Group mit einer Gruppe von Banken eine neue revolvierende Kreditlinie über 995,0 Mio. € mit einer Laufzeit von fünf Jahren ab dem Börsengang. Neben niedrigeren Margen bietet dieser Kreditrahmen erleichterte Kreditbedingungen, wie sie für vergleichbare börsennotierte Unternehmen üblich sind.

Am 2. Juli 2013 flossen die noch ausstehenden Erlöse aus dem Agio aus der Platzierung der neuen Aktien sowie der Weichai-Kapitalerhöhung in Höhe von insgesamt 710,9 Mio. € zu (nach Abzug von Bankgebühren 701,6 Mio. €).

Diese Mittel wurden im Juli 2013 zusammen mit Teilen der neuen Kreditlinie und bestehenden Barreserven für die vollständige Ablösung der langfristigen Bankdarlehen aus der Akquisitionsfinanzierung (Senior Facilities Agreement, SFA) in Höhe von 1.078,1 Mio. € verwendet. Darüber hinaus wurde die 2018 fällige variabel verzinsliche Unternehmensanleihe (Floating Rate Note) in Höhe von 175,0 Mio. € vollständig getilgt.

Vom 28. August 2013 an erwarb die KION GROUP AG eigene Aktien für ein Mitarbeiterbeteiligungsprogramm. Der Bestand eigener Aktien belief sich zum 30. September 2013 auf 200,0 Tsd. Stück, die aus den flüssigen Mitteln in Höhe von insgesamt 5,6 Mio. € finanziert wurden.

Kapitalstrukturanalyse

Eigenkapital

Nach den Kapitalerhöhungen im ersten Halbjahr hat sich das Eigenkapital der KION Group im dritten Quartal nur unwesentlich verändert. Zum Quartalsstichtag summierte es sich auf 1.574,5 Mio. € und übertraf den Wert zum Jahresende 2012 (660,7 Mio. €) deutlich. Die Eigenkapitalquote erhöhte sich durch den Schuldenabbau im dritten Quartal auf 26,4 Prozent zum 30. September 2013, verglichen mit 10,6 Prozent zum Bilanzstichtag 2012 und 22,7 Prozent zur Jahresmitte 2013.

(Verkürzte) Bilanz Passiva*

>>TABELLE 13

in Mio. €

30.09.2013

in %

31.12.2012

in %

Verän-
derung

*

Bilanz für 2012 wurde aufgrund der rückwirkenden Anwendung des IAS 19R (2011) angepasst

 

 

 

 

 

 

Eigenkapital

1.574,5

26,4 %

660,7

10,6 %

>100,0 %

 

 

 

 

 

 

Langfristige Schulden

2.562,9

42,9 %

3.929,0

63,2 %

–34,8 %

darin:

 

 

 

 

 

Kapitalmarktverbindlichkeiten

957,1

16,0 %

489,5

7,9 %

95,5 %

Sonstige Finanzverbindlichkeiten

3,8

0,1 %

1.811,2

29,2 %

–99,8 %

Latente Steuern

293,5

4,9 %

308,8

5,0 %

–5,0 %

Leasingverbindlichkeiten

367,6

6,2 %

329,2

5,3 %

11,7 %

 

 

 

 

 

 

Kurzfristige Schulden

1.836,4

30,7 %

1.623,5

26,1 %

13,1 %

darin:

 

 

 

 

 

Finanzverbindlichkeiten

326,3

5,5 %

51,8

0,8 %

>100,0 %

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

556,5

9,3 %

646,0

10,4 %

–13,9 %

Leasingverbindlichkeiten

172,7

2,9 %

145,8

2,3 %

18,4 %

 

 

 

 

 

 

Summe Passiva

5.973,9

 

6.213,2

 

–3,9 %

Finanzschulden

Nach vollständiger Ablösung der Akquisitionsfinanzierung in Höhe von 1.078,1 Mio. € sowie der variabel verzinslichen Anleihe (Floating Rate Note) mit einem Volumen von 175,0 Mio. € besteht die langfristige Fremdfinanzierung der KION Group aus zwei besicherten Unternehmensanleihen mit einem Gesamtvolumen von 975,0 Mio. €. Die bis zum Jahr 2020 laufende Unternehmensanleihe wurde im Februar 2013 begeben und hat ein Volumen von 650,0 Mio. €. Hiervon entfallen 450,0 Mio. € auf eine festverzinsliche sowie 200,0 Mio. € auf eine variabel verzinsliche Tranche. Daneben steht unverändert die festverzinsliche Tranche der im Jahr 2011 begebenen und bis 2018 laufenden Anleihe mit einem Volumen von 325,0 Mio. €.

Von der neu vereinbarten revolvierenden Kreditlinie über 995,0 Mio. € erfolgte im dritten Quartal ohne Berücksichtigung von Garantien und sonstigen Darlehensverpflichtungen von ausländischen Einzelgesellschaften zunächst eine Ziehung in Höhe von 300,0 Mio. €. Nach einer erfolgten zeitnahen Teilrückführung von 30,0 Mio. € ergibt sich daraus zum 30. September eine kurzfristige Finanzverbindlichkeit in Höhe von 270,0 Mio. €. Zum 30. September 2013 verfügte die KION Group über freie Kreditlinien in Höhe von 784,1 Mio. €, die kurzfristig zur Verfügung stehen.

Nach Abzug der flüssigen Mittel verblieben zum 30. September 2013 Netto-Finanzschulden in Höhe von 1.056,6 Mio. € (Ende 2012: 1.790,1 Mio. €). Darin enthalten sind Kreditbeschaffungskosten in Höhe von –17,9 Mio. € (Ende 2012: –34,1 Mio. €).

Netto-Finanzschulden

>>TABELLE 14

in Mio. €

30.09.2013

31.12.2012

Veränderung

 

 

 

 

Anleihe (2011 / 2018) – festverzinslich (brutto)

325,0

325,0

Anleihe (2011 / 2018) – variabel verzinslich (brutto)

175,0

–100,0 %

Anleihe (2013 / 2020) – festverzinslich (brutto)

450,0

Anleihe (2013 / 2020) – variabel verzinslich (brutto)

200,0

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (brutto)

325,1

1.882,1

–82,7 %

Verbindlichkeiten gegenüber Nicht-Kreditinstituten (brutto)

5,0

4,5

11,9 %

. /. Kreditbeschaffungskosten

–17,9

–34,1

47,5 %

Finanzschulden

1.287,2

2.352,4

–45,3 %

. /. Flüssige Mittel

–230,6

–562,4

59,0 %

Netto-Finanzschulden

1.056,6

1.790,1

–41,0 %

Investitionen

Das Investitionsvolumen ging in den ersten neun Monaten gegenüber dem Vorjahreswert (96,8 Mio. €) um 18,1 Prozent auf 79,2 Mio. € zurück. In beiden Segmenten Linde Material Handling und STILL lag das Volumen unter dem jeweiligen Vorjahreswert, wobei im Vorjahr noch das Hydraulik-Geschäft enthalten war.

Liquiditätsanalyse

Aus laufender Geschäftstätigkeit erzielte die KION Group Mittelzuflüsse in Höhe von 136,4 Mio. € (Vorjahr: 135,1 Mio. €). Trotz der im Vorjahreszeitraum noch enthaltenen Mittelzuflüsse des Hydraulik-Geschäfts und eines darüber hinaus geringeren EBITDA im Berichtszeitraum konnte der operative Cashflow verbessert werden.

Aus der Investitionstätigkeit resultierten Mittelabflüsse in Höhe von –68,7 Mio. € (Vorjahr: Mittelabflüsse von –96,2 Mio. €). Hier wirkte sich zum einen das geringere Investitionsvolumen in den Segmenten Linde Material Handling und STILL aus, wobei im Vorjahr das Hydraulik-Geschäft noch enthalten war. Der Mittelabfluss aus dem Erwerb der türkischen Arser-Gruppe betrug nach Abzug erhaltener Barmittel 3,9 Mio. €. Im Vorjahr betrafen die Abflüsse aus Akquisitionen mit 9,7 Mio. € den Mehrheitserwerb von Linde Creighton. Der Free Cashflow im Berichtszeitraum belief sich auf 67,7 Mio. € und übertraf damit den Vorjahreswert von 38,9 Mio. € deutlich. Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit betrug –395,1 Mio. €. Mit der im Februar 2013 begebenen Unternehmensanleihe erhöhten sich die Finanzschulden um 649,0 Mio. €. Darüber hinaus wurden von der neuen revolvierenden Kreditlinie zum 30. September ohne Berücksichtigung von Garantien und sonstigen Darlehensverpflichtungen von ausländischen Einzelgesellschaften 270,0 Mio. € in Anspruch genommen. Aus den Kapitalerhöhungen von Weichai und dem Börsengang Ende Juni 2013 betrugen die Kapitaleinzahlungen zum 30. September insgesamt 741,8 Mio. €. Insgesamt konnten durch diese Transaktionen und die Verwendung bestehender Barmittel 1.732,3 Mio. € Finanzverbindlichkeiten aus dem Senior Facilities Agreement (SFA) getilgt sowie die variabel verzinsliche Unternehmensanleihe 2011/2018 in Höhe von 175,0 Mio. € vorzeitig zurückgezahlt werden. Für das erstmalige Mitarbeiteraktien-Programm wurden im dritten Quartal 200.000 Aktien in Höhe von 5,6 Mio. € über die Börse zurückerworben. In den Auszahlungen aus sonstigen Finanzierungsaktivitäten in Höhe von –27,3 Mio. € (Vorjahr: –7,0 Mio. €) sind unter anderem die Beschaffungskosten für die genannten Fremd- und Eigenkapitaltransaktionen in Höhe von –42,3 Mio. € enthalten (Vorjahr: –13,5 Mio. €). Die laufenden Zinszahlungen erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahr um 9,8 Mio. € und betrugen im Berichtszeitraum –97,4 Mio. €. In den Zinszahlungen im Berichtszeitraum ist aus der Beendigung der Zinssicherungsgeschäfte im Zusammenhang mit den früheren Akquisitionsfinanzierungen ein einmaliger Mittelabfluss in Höhe von 14,4 Mio. € entstanden. Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit des Vorjahres in Höhe von –257,0 Mio. € war ebenso durch die Rückzahlung von Krediten geprägt. Der positive Free Cashflow sowie die vorhandenen Barmittel aus 2012 konnten zu einem großen Teil für die Tilgungen verwendet werden. Insgesamt führte dies zu einer deutlichen Verminderung der flüssigen Mittel von 562,4 Mio. € Ende 2012 auf 230,6 Mio. € zum 30.  September 2013.

(Verkürzte) Kapitalflussrechnung

>>TABELLE 15

in Mio. €

Q3
2013

Q3
2012

Verän-
derung

Q1–Q3
2013

Q1–Q3
2012

Verän-
derung

 

 

 

 

 

 

 

EBIT

88,8

79,6

11,5 %

266,7

275,0

–3,0 %

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit

80,5

66,4

21,2 %

136,4

135,1

1,0 %

Cashflow aus Investitionstätigkeit

–28,3

–35,6

20,6 %

–68,7

–96,2

28,6 %

Free Cashflow

52,2

30,8

69,5 %

67,7

38,9

74,3 %

Cashflow aus Finanzierungstätigkeit

–336,5

–55,1

<–100,0 %

–395,1

–257,0

–53,7 %

Währungseinflüsse Flüssige Mittel

–2,8

1,2

<–100,0 %

–4,3

3,3

<–100,0 %

Veränderung Flüssige Mittel

–287,1

–23,1

<–100,0 %

–331,7

–214,9

–54,4 %

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