Wirtschaftliches Umfeld und Geschäftsverlauf

Gesamtwirtschaftliches Umfeld

Die Weltwirtschaft ist im Berichtszeitraum nach Daten der OECD nur verhalten gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt der OECD-Staaten legte im ersten Quartal preisbereinigt um 0,6 Prozent und im zweiten um 1,0 Prozent zu. Dieser leichte Aufwärtstrend setzte sich auch über die Sommermonate fort. In der Europäischen Union konnte sich das wirtschaftliche Umfeld etwas erholen. Auf eine um 0,8 Prozent geschrumpfte Wirtschaft im ersten Quartal folgte ein annäherndes Nullwachstum (–0,2 Prozent) im zweiten Vierteljahr; Treiber dieser Entwicklung waren vor allem Deutschland, Frankreich und Großbritannien. Die negativen Wachstumsraten in den großen Volkswirtschaften Italiens und Spaniens zeigen allerdings, dass die Krise im Euroraum noch nicht überwunden ist. Dies bremst auch das Wachstum in den übrigen europäischen Ländern einschließlich Russland.

Unter den Schwellenländern konnte China nahezu an die Wachstumsraten des Vorjahres anknüpfen, während andere asiatische Märkte Einbußen hinnehmen mussten. Brasilien setzte seine Aufwärtsbewegung fort, jedoch schwächte sich dort die wirtschaftliche Dynamik ab, und es kam zu starken Wechselkursschwankungen. Auch wenn sich zuletzt der Wachstumstrend in vielen Schwellenländern verlangsamt hat, sind diese Staaten dennoch weiter wichtige Zugpferde der mittelfristigen weltwirtschaftlichen Expansion.

Für die weltweite Nachfrage nach Maschinen und Ausrüstungen sind neben dem BIP-Wachstum insbesondere Investitionsbereitschaft und Welthandelsvolumen von großer Bedeutung. Im Jahresverlauf stiegen die weltweiten Ausrüstungsinvestitionen allerdings nur verhalten, wobei die andauernde Unsicherheit über die Wachstumsperspektiven speziell die Investitionsbereitschaft im Euroraum hemmte. Nach Einschätzung von Wirtschaftsforschungsinstituten wächst der Welthandel im Gesamtjahr 2013 voraussichtlich abermals deutlich schwächer als im mittelfristigen Trend.

Branchenbezogenes Umfeld

Absatzmärkte

Der Weltmarkt für Flurförderzeuge hat im dritten Quartal seinen Aufwärtstrend fortgesetzt. Nach neun Monaten übertraf die Zahl der bestellten Neufahrzeuge den Vorjahreswert um 5,0 Prozent, im Zeitraum Juli bis September betrug der Anstieg sogar 7,5 Prozent. Auf Neunmonatssicht entfiel mehr als die Hälfte des Anstiegs auf den chinesischen Markt, der sich im dritten Quartal weiter belebt hat und über den gesamten Berichtszeitraum zweistellige Wachstumsraten erreichte.

In Westeuropa setzte sich der leicht negative Trend auch im dritten Quartal fort. Rückläufige Verkaufszahlen in Großbritannien und Italien wirkten sich dabei ebenso aus wie das Minus auf dem deutschen Markt, während Frankreich und Spanien gegenüber dem Vorjahresquartal gewachsen sind. Die schwache Investitionsbereitschaft steht einer Erneuerung der weiter alternden Fahrzeugflotten nach wie vor im Wege. Demgegenüber konnte Osteuropa nach einem verhaltenen zweiten Vierteljahr im dritten Quartal vor allem dank Zuwächsen in Polen und der Tschechischen Republik wieder deutlich zulegen. Die Verkaufszahlen in Russland befinden sich nach einem schwächeren dritten Quartal im Jahresvergleich jedoch nur knapp über dem Vorjahr.

Weltmarkt Flurförderzeuge (Auftragseingang)

>>TABELLE 02

in Tsd. Stück

Q3
2013

Q3
2012

Verän-
derung

Q1–Q3
2013

Q1–Q3
2012

Verän-
derung

Quelle: WITS / FEM

 

 

 

 

 

 

 

Westeuropa

57,9

59,1

–2,0 %

190,4

196,0

–2,8 %

Osteuropa

14,8

13,8

7,4 %

43,4

41,0

5,9 %

Nordamerika

49,1

43,2

13,5 %

147,0

132,2

11,2 %

Mittel- und Südamerika

12,1

13,2

–8,8 %

39,3

35,6

10,2 %

Asien (ohne Japan)

83,4

69,8

19,6 %

248,9

227,9

9,2 %

Übrige Welt

27,6

28,6

–3,5 %

84,9

85,5

–0,6 %

Welt

244,8

227,7

7,5 %

753,9

718,1

5,0 %

Beschaffungsmärkte und Finanzmarktumfeld

Rund 25,0 Prozent der Materialkosten für die Herstellung eines Flurförderzeugs werden bei der KION Group direkt von der Entwicklung der Rohstoffpreise beeinflusst.

Die Bezugspreise für Stahl und Energie lagen in den ersten neun Monaten 2013 insgesamt unter den Vergleichswerten 2012. Allerdings zog der in US-Dollar notierte Rohölpreis (Brent), der die Preise anderer Energieträger beeinflusst, im dritten Quartal vor dem Hintergrund der Syrien-Krise wieder deutlich an und unterschritt den vergleichbaren Vorjahrespreis im Neunmonatsdurchschnitt nur noch um 3,3 Prozent.

Das britische Pfund verbilligte sich gegenüber dem Euro. Die Abwertung des brasilianischen Real setzte sich im dritten Quartal fort. Die brasilianische Notenbank stockte ihr Interventionsprogramm deutlich auf, um den Kursverfall zu zügeln. Der chinesische Renminbi entwickelte sich im bisherigen Jahresverlauf vergleichsweise stabil.

Auftragsentwicklung

Bei den Marken der KION Group wurden im Neunmonatszeitraum 2013 insgesamt 105,9 Tsd. neue Flurförderzeuge geordert. Der Rückgang um 1,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr ist vor allem auf die Marktschwäche in Westeuropa zurückzuführen, dem für die KION Group nach wie vor wichtigsten Markt. In Deutschland und dem westeuropäischen Ausland lagen die Stückzahlen im dritten Quartal knapp unter den Vergleichswerten 2012, während das Neugeschäft in den Wachstumsmärkten, speziell in Osteuropa, China und Brasilien, weiter sehr positiv verlief. Auf sie entfielen gemessen an den Stückzahlen im Berichtszeitraum bereits 35,0 Prozent des Auftragseingangs.

Mit 3.296,6 Mio. € reichte der Auftragseingang bis auf 2,6 Prozent an den Vorjahreswert (ohne Hydraulik-Aktivitäten) heran. Der Auftragsbestand bewegte sich mit 693,9 Mio. € zum Ende des dritten Quartals weiter auf einem soliden Niveau.

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