Geschäftsverlauf

Börsengang

Der Börsengang der KION GROUP AG und die begleitenden Kapitalerhöhungen haben die wirtschaftliche Lage der KION Group maßgeblich verbessert und den finanziellen Spielraum vergrößert. Mit den Erlösen hat der Konzern seine Netto-Finanzverbindlichkeiten deutlich reduziert und die Basis geschaffen, seinen erfolgreichen globalen Wachstumskurs konsequent fortzusetzen. Details hierzu befinden sich im Abschnitt „Finanzlage“.

Das Kreditprofil und damit auch das Rating der KION Group hat sich durch den Börsengang und die anschließende Verringerung der Finanzverbindlichkeiten wesentlich verbessert. Die Ratingagentur Moody’s hob im Juli 2013 das Corporate Family Rating von B3 / positiv um drei Stufen auf Ba3 / stabil an, während sich die Bonitätsbeurteilung von Standard & Poor’s nunmehr auf BB- / positiv nach B / stabil für die KION Group verbessert hat. Hierdurch kann sich die KION Group künftig zu besseren Konditionen über den Anleihenmarkt refinanzieren.

Wesentliche strategische Maßnahmen im Berichtsjahr

Der konzerneigene Vertrieb auf dem europäischen Markt wurde im Berichtsjahr durch vier Akquisitionen deutlich ausgebaut.

In Deutschland stockte Linde Material Handling die Beteiligung an der Willenbrock Fördertechnik Holding GmbH, einem auf die Vertriebsgebiete Bremen und Hannover fokussierten Exklusivhändler, zum Jahresende 2013 im Rahmen einer Nachfolgeregelung für einen ausscheidenden Gründungsgesellschafter von 23,0 Prozent auf 74,0 Prozent auf. Die Gesellschaft erzielte im Geschäftsjahr 2013 nach noch ungeprüften Zahlen mit über 500 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 165,0 Mio. €.

In der Türkei übernahm STILL im August 51,0 Prozent der Anteile an der Arser İş Makineleri Servis ve Ticaret A.Ş. (im Folgenden: Arser). Die Gesellschaft war bereits zuvor Exklusivhändler für den bedeutenden türkischen Markt, der ein wichtiges Drehkreuz im europäischen Handel mit dem Nahen Osten ist und nun noch intensiver bearbeitet werden kann.

Darüber hinaus hat die KION Group ihre Präsenz in Frankreich durch den Erwerb der restlichen Anteile an zwei Händlern weiter intensiviert. Am 23. Juli 2013 wurden die verbliebenen 45,7 Prozent an dem für LMH tätigen Händler Bretagne Manutention S.A. (Pacé) sowie am 11. September 2013 die restlichen 49,9 Prozent am Händler Manusom SAS (Rivery) erworben, der STILL Produkte vertreibt.

Produktionsseitig wurden die Bereiche Container Handler und Schwerstapler von LMH neu aufgestellt. Produktrechte und weitere Vermögenswerte der Container-Handler-Sparte wurden an Konecranes, einen Weltmarktführer im Bereich Lifting Business, veräußert. Konecranes ist seitdem ein langfristiger Zulieferer von Container Handlern für das weltweite Distributionsnetz von Linde Material Handling. Die Zusammenarbeit verbessert die Wirtschaftlichkeit in Forschung und Entwicklung sowie Produktion und erlaubt es LMH, auch künftig ein breites Sortiment an Reach Stackern und Container Handlern anzubieten. Das Schwerstaplerwerk von LMH in Merthyr Tydfil (Wales, Großbritannien) wurde im Oktober 2013 geschlossen und der Großteil der Produktion zunächst an ein Auftragswerk in der Tschechischen Republik vergeben. Hier wurde im vierten Quartal das volle Produktionsvolumen bei gewohnt hoher Qualität und Liefersicherheit erreicht. Durch die Umstrukturierung erzielt die KION Group weitere Effizienzvorteile im europäischen Produktionsnetz. Mittelfristig sollen Schwerstapler in China produziert werden.

In Brasilien wurde das neue Werk Indaiatuba/São Paulo von KION South America im März 2013 eingeweiht. Dadurch verdoppelt sich die Produktionskapazität im wichtigsten Einzelmarkt Südamerikas; die Kapazitäten waren gut ausgelastet. Durch Bündelung der Produktion in São Paulo und eine intensivere markenübergreifende Zusammenarbeit kann die KION Group Synergien nutzen und schneller auf Kundenanforderungen reagieren. Dabei arbeitet KION South America intensiv mit der chinesischen KION Marke Baoli (Jiangsu) Forklift Co., Ltd. zusammen, deren Stapler-Plattform unter Verwendung lokaler Komponenten für den südamerikanischen Bedarf genutzt wird. Flankiert wurde die Produktionserweiterung durch den Ausbau des Vertriebs.

Um unter anderem das Value- und Economy-Preissegment in China noch schneller zu erschließen, hat das Joint Venture JULI Motorenwerk s.r.o., an dem LMH und STILL zusammen 50,0 Prozent der Anteile halten, in China eine Produktionsstätte für Elektromotoren aufgebaut und die Anlaufphase erfolgreich absolviert. Damit können Elektrostapler und Lagertechnikgeräte ab 2014 mit lokal gefertigten Motoren ausgestattet werden.