Ergebnis­entwicklung

EBIT und EBITDA

Das Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) verringerte sich in den ersten neun Monaten im Vergleich zum Vorjahr (623,9 Mio. €) deutlich um 520,6 Mio. € auf 103,3 Mio. €. Die enthaltenen planmäßigen Effekte aus Kaufpreisallokationen betrugen im Berichtszeitraum –69,0 Mio. € (Vorjahr: –63,1 Mio. €). Zusätzlich ergaben sich im Berichtszeitraum Einmal- und Sondereffekte von insgesamt –38,3 Mio. € (Vorjahr: –4,1 Mio. €), die im Wesentlichen Wertminderungen auf Vermögenswerte der russischen Tochterunternehmen widerspiegeln.

Das um Einmal- und Sondereffekte sowie um Effekte aus Kaufpreisallokationen bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT bereinigt) ging auf 210,6 Mio. € (Vorjahr: 691,1 Mio. €) zurück. Die EBIT-Marge bereinigt verringerte sich damit deutlich auf 2,6 Prozent (Vorjahr: 9,2 Prozent). Im dritten Quartal lag das EBIT bereinigt mit –101,1 Mio. € (Vorjahr: 228,9 Mio. €) deutlich im negativen Bereich, was maßgeblich durch die höheren erwarteten Projektgesamtkosten im Segment SCS bedingt war.

EBIT

in Mio. €

Q3
2022

Q3
2021

Q1 – Q3
2022

in % vom Umsatz

Q1 – Q3
2021

in % vom Umsatz

EBIT

–131,2

209,1

103,3

1,3 %

623,9

8,3 %

Bereinigung nach Funktionskosten:

 

 

 

 

 

 

+ Umsatzkosten

16,2

9,5

44,7

0,5 %

28,4

0,4 %

+ Vertriebskosten und allgemeine Verwaltungskosten

14,1

13,0

48,5

0,6 %

42,5

0,6 %

+ Forschungs- und Entwicklungskosten

0,1

0,0

0,1

0,0 %

0,1

0,0 %

+ Sonstige

–0,2

–2,8

14,0

0,2 %

–3,9

–0,1 %

EBIT bereinigt

–101,1

228,9

210,6

2,6 %

691,1

9,2 %

bereinigt um Einmal- und Sondereffekte

6,2

–1,4

38,3

0,5 %

4,1

0,1 %

bereinigt um Effekte aus Kaufpreisallokationen

24,0

21,2

69,0

0,8 %

63,1

0,8 %

Das EBITDA betrug im Berichtszeitraum lediglich 867,9 Mio. € (Vorjahr: 1.317,6 Mio. €), auch das EBITDA bereinigt verringerte sich im Vorjahresvergleich deutlich auf 893,8 Mio. € (Vorjahr: 1.321,4 Mio. €). Dies entspricht einer EBITDA-Marge bereinigt von 10,8 Prozent (Vorjahr: 17,5 Prozent).

EBITDA

in Mio. €

Q3
2022

Q3
2021

Q1 – Q3
2022

in % vom Umsatz

Q1 – Q3
2021

in % vom Umsatz

EBITDA

128,4

443,7

867,9

10,5 %

1.317,6

17,5 %

Bereinigung nach Funktionskosten:

 

 

 

 

 

 

+ Umsatzkosten

5,4

–0,0

13,8

0,2 %

0,0

0,0 %

+ Vertriebskosten und allgemeine Verwaltungskosten

0,9

1,4

10,4

0,1 %

8,0

0,1 %

+ Forschungs- und Entwicklungskosten

0,1

0,0

0,1

0,0 %

0,0

0,0 %

+ Sonstige

–0,2

–3,2

1,6

0,0 %

–4,2

–0,1 %

EBITDA bereinigt

134,6

441,9

893,8

10,8 %

1.321,4

17,5 %

bereinigt um Einmal- und Sondereffekte

6,2

–1,9

25,9

0,3 %

3,8

0,0 %

bereinigt um Effekte aus Kaufpreisallokationen

0,0

0,0

0,0

0,0 %

0,0

0,0 %

Wesentliche Einflussfaktoren auf die Ergebnisentwicklung

Gemessen am Umsatzanstieg erhöhten sich die Umsatzkosten deutlich überproportional um 18,6 Prozent auf 6.679,0 Mio. € (Vorjahr: 5.631,3 Mio. €). Die Bruttomarge war durch die Störungen in den Lieferketten und den damit verbundenen massiven Anstieg der Material-, Energie- und Logistikkosten in beiden Segmenten stark beeinträchtigt. Im Segment Supply Chain Solutions belasteten höhere erwartete Projektgesamtkosten das Ergebnis im dritten Quartal 2022 deutlich. Lediglich ein geringer Teil der projektbezogenen Kostensteigerungen konnte an die Kunden weitergegeben werden, da keine hinreichenden Preisanpassungsklauseln in den langfristigen Kundenverträgen bislang enthalten waren und angemessene Klauseln erst ab Mitte des zweiten Quartals 2022 für neue Projektverträge etabliert worden sind. Im Segment Industrial Trucks & Services wurden die gestiegenen Kosten bislang kaum durch die unterjährigen Anhebungen der Verkaufspreise kompensiert, da vorwiegend die vor den Preisanpassungen erhaltenen Aufträge abgearbeitet wurden. Weitere Kostentreiber waren die Ineffizienzen in der Produktion und Projektverzögerungen aufgrund der Störungen in den Lieferketten. Die Bruttomarge der KION Group fiel damit im Berichtszeitraum deutlich auf 19,0 Prozent (Vorjahr: 25,3 Prozent).

Die Vertriebs- und Verwaltungskosten erhöhten sich in Summe mit einem Plus von 12,0 Prozent überproportional zum Umsatz. Durch den Ausbau der Vertriebsaktivitäten erhöhten sich insbesondere die Vertriebskosten überproportional. Dazu unterproportional entwickelten sich die Verwaltungskosten unter anderem aufgrund geringerer Personalaufwendungen aus variablen Vergütungsbestandteilen.

Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung erhöhten sich auch durch den gezielten Aufbau von Mitarbeiterkapazitäten um insgesamt 14,1 Prozent. Die Bereiche New Energy, Automation und Digitalisierung blieben auch im dritten Quartal wichtige Fokusfelder.

Die in den Umsatzkosten und sonstigen Funktionskosten enthaltenen Effekte aus Kaufpreisallokationen lagen währungsbedingt über dem Vergleichswert 2021. In der Position „Sonstige“ ist neben Erträgen und Aufwendungen aus Fremdwährungskursdifferenzen unter anderem auch das Ergebnis aus den nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen in Höhe von 12,6 Mio. € (Vorjahr: 11,5 Mio. €) enthalten.

Die Entwicklung der Umsatzkosten sowie der sonstigen Funktionskosten ist in der folgenden verkürzten Gewinn- und Verlustrechnung dargestellt.

(Verkürzte) Gewinn- und Verlustrechnung

in Mio. €

Q3
2022

Q3
2021

Verän­derung

Q1 – Q3
2022

Q1 – Q3
2021

Verän­derung

Umsatzerlöse

2.706,4

2.565,8

5,5 %

8.243,0

7.533,7

9,4 %

Umsatzkosten

–2.332,4

–1.928,7

–20,9 %

–6.679,0

–5.631,3

–18,6 %

Bruttoergebnis vom Umsatz

373,9

637,2

–41,3 %

1.564,0

1.902,4

–17,8 %

Vertriebskosten und allgemeine Verwaltungskosten

–452,4

–393,1

–15,1 %

–1.317,5

–1.176,0

–12,0 %

Forschungs- und Entwicklungskosten

–50,0

–41,9

–19,3 %

–146,3

–128,2

–14,1 %

Sonstige

–2,8

7,0

< –100,0 %

3,2

25,7

–87,8 %

Ergebnis vor Zinsen und
Ertragsteuern (EBIT)

–131,2

209,1

< –100,0 %

103,3

623,9

–83,4 %

Finanzergebnis

–1,9

–5,9

67,1 %

–12,1

–25,1

52,0 %

Ergebnis vor Ertragsteuern

–133,2

203,2

< –100,0 %

91,3

598,8

–84,8 %

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

40,3

–63,6

> 100,0 %

–24,3

–168,0

85,5 %

Konzernergebnis

–92,9

139,6

< –100,0 %

66,9

430,8

–84,5 %

Finanzergebnis

Das Finanzergebnis, der Saldo aus Finanzerträgen und Finanzaufwendungen, verbesserte sich deutlich auf –12,1 Mio. € (Vorjahr: –25,1 Mio. €). Dies resultierte im Wesentlichen aus einem verbesserten Nettozinsergebnis aus dem Leasinggeschäft und positiven Marktwertveränderungen aus Zinsderivaten. Gegenläufig haben sich die Zinsaufwendungen aus Finanzverbindlichkeiten durch das gestiegene Finanzierungsvolumen im Berichtszeitraum erhöht. Darüber hinaus wirkten sich Fremdwährungskurseffekte aus der Finanzierung im Saldo deutlich negativ auf das Finanzergebnis aus.

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Die Aufwendungen aus Steuern vom Einkommen und vom Ertrag reduzierten sich aufgrund des Ergebnisrückgangs sowie aufgrund von Steuererstattungen aus Vorjahren auf 24,3 Mio. € (Vorjahr: 168,0 Mio. €). Für die im Berichtszeitraum erfassten Wertminderungen der Vermögenswerte der russischen Tochterunternehmen wurden keine aktiven latenten Steuern gebildet. Die effektive Steuerquote lag im Berichtszeitraum bei 26,7 Prozent (Vorjahr: 28,1 Prozent).

Konzernergebnis

Das Konzernergebnis lag mit 66,9 Mio. € deutlich unter dem Vorjahreswert (430,8 Mio. €). Darin enthalten sind negative Sondereffekte aus dem Russlandgeschäft von rund 34 Mio. €. Basierend auf 131,1 Mio. Stückaktien (Vorjahr: 131,1 Mio. Stückaktien) betrug das auf die Aktionäre der KION GROUP AG entfallende unverwässerte Ergebnis je Aktie 0,48 € (Vorjahr: 3,26 €).