Forschung und Entwicklung

Die Gesamtausgaben für Forschung und Entwicklung nahmen gegenüber dem Vorjahreszeitraum (107,8 Mio. €) um 4,4 Prozent auf 112,6 Mio. € zu. Dies entsprach 2,6 Prozent (Vorjahr: 2,8 Prozent) der Umsatzerlöse. Hiervon wurden Forschungs- und Entwicklungskosten in Höhe von 74,5 Mio. € (Vorjahr: 69,3 Mio. €) aufwandswirksam erfasst. Darin enthalten sind planmäßige Abschreibungen auf aktivierte Entwicklungskosten in Höhe von 40,2 Mio. € (Vorjahr: 37,4 Mio. €). Im Berichtszeitraum wurden weitere Entwicklungskosten in Höhe von 38,1 Mio. € (Vorjahr: 38,6 Mio. €) aktiviert. > TABELLE 15

Forschung und Entwicklung (F&E)

15

in Mio. €

Q2 2019

Q2 2018

Verän­derung

Q1 – Q2 2019

Q1 – Q2 2018

Verän­derung

Forschungs- und Entwicklungs­kosten (GuV)

38,0

34,4

10,6 %

74,5

69,3

7,5 %

Aktivierung von Entwicklungskosten

19,6

20,7

–5,1 %

38,1

38,6

–1,1 %

F&E-Gesamtausgaben

57,6

55,1

4,7 %

112,6

107,8

4,4 %

F&E-Anteil am Umsatz

2,5 %

2,7 %

2,6 %

2,8 %

F&E-Schwerpunkte im ersten Halbjahr 2019

Forschung und Entwicklung bleiben im Rahmen der Strategie „KION 2027“ so ausgerichtet, dass sie den nachhaltigen Erfolg der KION Group als weltweit zweitgrößter Hersteller von Flurförderzeugen und zudem am Umsatz gemessen führender Anbieter von Automatisierungstechnologie bestmöglich unterstützen. Dies spiegelt sich in den im Berichtszeitraum gesetzten thematischen Schwerpunkten wider.

Energie

Ein Fokus lag, wie schon im zurückliegenden Jahr, auf energieeffizienten Antriebskonzepten. Die Verfügbarkeit der Lithium-Ionen-Technologie wurde in den ersten sechs Monaten des Jahres nochmals verbessert. Praktisch alle Produktneuerungen können nach Kundenwunsch mit dem neuen Batteriekonzept ausgestattet werden. Hierzu zählt die neue Generation des Niederhubkommissionierers Linde N20 C, der kostenoptimierendes Kommissionieren im Traglastbereich von 1,2 bis 2,5 Tonnen ermöglicht, ebenso wie die neuen Elektroniederhubwagenmodelle von STILL, die das Portfolio mit Tragfähigkeiten bis 2,5 Tonnen nach oben erweitern.

Der Anteil der mit der Lithium-Ionen-Technologie ausgestatteten Flurförderzeuge ist auch infolge bedeutender Neuaufträge, zum Beispiel über die Lieferung einer energieeffizienten Hochhubwagen-Flotte von Linde, weiter angestiegen. Bedeutender Pluspunkt ist das sichere und qualitätsgeprüfte Gesamtsystem aus Fahrzeug, Batterie und Ladegerät. Dezentrale Ladegeräte ermöglichen ein regelmäßiges Zwischenladen, was Batteriewechsel überflüssig macht.

Digital

Die neue Emulations- und Simulationsplattform iQ Virtual von Dematic ermöglicht die Überprüfung von Systemkonfigurationen in einer virtuellen Umgebung. Durch die direkte Verbindung zur Dematic iQ Optimize Warehouse Execution Software kann der effiziente Systembetrieb damit vorab unter verschiedenen Betriebsbedingungen und Szenarien getestet werden. Das virtuelle Emulationsmodell verwendet die Graphics-Rendering-Technologie zur genauen Darstellung von Arbeitsproduktivität und automatisiertem Materialfluss. So leistet sie einen bedeutenden Beitrag zur Effizienzsteigerung in der Lagerhaltung mithilfe integrierter Softwaresteuerung. Weiterer, langfristiger Schwerpunkt im Bereich Digitalisierung ist die intensivierte Nutzung künstlicher Intelligenz für Produkte und Softwarelösungen.

Darüber hinaus stellte Linde eine Service-Manager-App vor, über die Serviceaufträge per Smartphone eingesteuert werden können.

Automatisierung

PackMyRide, das weltweit erste vollautomatisierte Lösungskonzept zur Paketverladung, revolutioniert die Paketabwicklung für die sogenannte letzte Meile. Das Subsystem greift die Pakete aus dem bestehenden Intralogistiksystem ab und transportiert sie in mobile Regaleinheiten, die mit fahrerlosen Transportsystemen kommunizieren. So können Zustellfahrzeuge vollautomatisch beladen werden, was für Paketdienstleister und Kunden anderer Industriebereiche eine enorme Zeit- und Kostenersparnis mit sich bringt. Zurzeit befindet sich PackMyRide als Pilot-Subsystem in Kooperation mit dem Paketdienstleister DPD im Testbetrieb.

Eine Effizienzsteigerung wird ebenso mit dem neuen, über die Dematic iQ-Software gesteuerten Subsystem für das Retourenmanagement erzielt: Sämtliche Verarbeitungsschritte von Inspektion bis Wiederverpackung werden beschleunigt. Omni-Channel- und E-Commerce-Händler können auf diese Weise täglich deutlich mehr Retouren bearbeiten und Kundenzufriedenheit sowie Produktivität steigern. Taschensorter, ursprünglich ein Konzept der Fashionindustrie, etablieren sich zunehmend für E-Commerce-Verteilzentren. Mit einem dauerfesten, preisgünstigen, vollautomatischen Mechanismus zum Öffnen des Bodens der Tasche hat Dematic ein Alleinstellungsmerkmal mit hohem Kundennutzen entwickelt.

Die KION Group setzt sich darüber hinaus über verschiedene Gremien und Forschungsprojekte mit künftigen Kundenanforderungen im Zusammenhang mit dem neuen Kommunikationsstandard 5G auseinander. So kann der Schritt hin zum voll automatisierten Industrie-4.0-System, einschließlich Robotik-Anwendungen, künftig ohne Zwischenschritte und bei besserer Datenanbindung erfolgen.