Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Gesamtwirtschaftliches Umfeld

Das Wachstum der Weltwirtschaft hat sich in der ersten Jahreshälfte weiter verlangsamt. Dabei wirkten sich die verstärkten politischen Unsicherheiten, ein sich abschwächender Welthandel und eine Verlangsamung der globalen Investitionen spürbar negativ aus. Getrieben durch schwache Exporte und Investitionen verschlechterte sich die wirtschaftliche Lage insbesondere in der Eurozone. In den USA führten erhöhte Staatsausgaben und steuerliche Anreize zu einem weiterhin soliden Wachstum, jedoch lassen die Wirkungen dieser unterstützenden Maßnahmen immer mehr nach. In China hat sich das Wachstum nach einem schwachen Jahresstart, trotz abnehmender Handelsaktivitäten wegen der Handelsstreitigkeiten mit den USA, durch unterstützende geld- und fiskalpolitische Maßnahmen der Regierung zunehmend stabilisiert. Für das Gesamtjahr 2019 erwarten Wirtschaftsexperten inzwischen ein im Vergleich zum Vorjahr schwächeres globales Wirtschaftswachstum, das unter den ursprünglichen Annahmen liegt. Die größten Risiken sind insbesondere eine weitere Eskalation von Handelskonflikten, die zunehmende Verschuldung der Schwellen- und Entwicklungsländer und die Folgeeffekte eines möglichen No-Deal-Brexit.

Branchenbezogenes Umfeld

Absatzmärkte

Der Weltmarkt für Flurförderzeuge konnte im ersten Halbjahr 2019 nicht an das Wachstum der Vorjahre anknüpfen. Im Halbjahresvergleich fiel der Auftragseingang der bestellten Neufahrzeuge um 5,2 Prozent auf 759,5 Tsd. zurück. In der Region EMEA (Westeuropa, Osteuropa, Mittlerer Osten und Afrika) nahmen die Neubetellungen um 7,0 Prozent ab. Die Region Americas (Nord-, Mittel- und Südamerika) gab im Vergleich zum Vorjahr mit 14,2 Prozent deutlich nach. In der Region APAC (Asien-Pazifik) war ein leichtes Wachstum (0,8 Prozent) zu verzeichnen.

Die weltweiten Neubestellungen für Stapler mit Verbrennungsmotor sanken um 9,0 Prozent. Ebenso entwickelten sich die Auftragseingänge für Elektrostapler (–4,5 Prozent) und Lagertechnikgeräte (–2,2 Prozent) rückläufig. > TABELLE 02

Weltmarkt Flurförderzeuge (Auftragseingang)

02

in Tsd. Stück

Q2 2019

Q2 2018

Verän­derung

Q1 – Q2 2019

Q1 – Q2 2018

Verän­derung

Quelle: WITS / FEM

Westeuropa

102,8

114,8

–10,4 %

211,7

228,7

–7,4 %

Osteuropa

21,9

23,5

–6,7 %

43,9

46,4

–5,4 %

Mittlerer Osten und Afrika

8,4

10,2

–17,9 %

18,1

19,1

–5,2 %

Nordamerika

66,4

72,6

–8,5 %

125,6

147,9

–15,0 %

Mittel- und Südamerika

8,9

10,1

–12,4 %

18,4

19,9

–7,8 %

Asien-Pazifik

168,8

177,2

–4,7 %

341,8

339,1

0,8 %

Welt

377,3

408,5

–7,6 %

759,5

801,1

–5,2 %

Der Trend zu Lagerautomatisierung sowie Lösungen für Sortierung und automatisierten Warentransport hält nach Einschätzung der KION Group weiterhin an und führte zu einer hohen Nachfrage im Markt für Supply Chain Solutions. Die Investitionsneigung im Zusammenhang mit E-Commerce- und Multikanalstrategien unterstützte diese Entwicklung. Eine wachsende Anzahl von Unternehmen investierte in den Ausbau und die Optimierung ihrer Lager- und Logistikkapazitäten sowie in automatisierte Lagersysteme, die sowohl Lösungen für einzelne Arbeitsschritte, wie Kommissionierung und Verpackung, als auch vollintegrierte Komplettlösungen umfassen. Vor diesem Hintergrund hat das Segment Supply Chain Solutions im zweiten Quartal einen soliden Auftragseingang erreicht, der jedoch hinter dem Rekordeingang des zweiten Quartals des Vorjahres zurückblieb.

Beschaffungsmärkte und Finanzmarktumfeld

Die Preise für die von der KION Group eingesetzten Rohstoffe haben sich im Verlauf des ersten Halbjahres 2019 insgesamt leicht rückläufig entwickelt. Der Stahlpreis bewegte sich nach dem Anstieg im Vorjahr seitwärts. Der Kupferpreis lag im Halbjahresdurchschnitt leicht unterhalb des Vorjahres. Der Rohölpreis (Brent) zeigte insgesamt eine Preisschwankung im Jahresverlauf 2019 um den Durchschnitt von 66,1 US-Dollar pro Barrel; zur Jahresmitte 2018 hatte er noch bei 71,03 US-Dollar gelegen. Kautschuk erholte sich vom Preisrückgang 2018 und zeigte einen klaren Aufwärtstrend.

Währungseffekte wirkten sich im ersten Halbjahr 2019 nur unwesentlich auf die Geschäftslage der KION Group aus. Der Euro verlor gegenüber dem US-Dollar und dem chinesischen Renminbi trotz eines Aufholeffekts im zweiten Quartal im Halbjahresvergleich moderat an Wert.