Finanzlage
Die Finanzlage der KION Group hat sich im Vergleich zum Halbjahresbericht 2017 nur unwesentlich verändert. Der im ersten Halbjahr deutlich zurückgeführte Brückenkredit für die Akquisition von Dematic (Acquisition Facilities Agreement, AFA) wies unverändert einen Restbestand von 1.000,0 Mio. € (Ende 2016: 2.543,2 Mio. €) auf. Weitere Finanzierungskomponente ist das im ersten Quartal 2017 begebene Schuldscheindarlehen mit einem Nominalbetrag von 1.010,0 Mio. €. Die unter dem Senior Facilities Agreement (SFA) aufgenommene, im ersten Halbjahr um 80,0 Mio. € zurückgeführte fest laufende Tranche stand unverändert bei 270,0 Mio. €.
Die KION GROUP AG garantiert gegenüber den Banken sämtliche Zahlungsverpflichtungen unter dem Brückenkredit und dem Senior Facilities Agreement und ist Darlehensnehmerin sämtlicher aus dem Schuldscheindarlehen resultierender Zahlungsverpflichtungen. Sämtliche Kreditvereinbarungsklauseln („Covenants“) wurden auch zum Stichtag 30. September 2017 eingehalten.
Kapitalstrukturanalyse
Gegenüber dem Jahresende 2016 (8.801,3 Mio. €) reduzierten sich die kurz- und langfristigen Schulden zum 30. September 2017 auf 8.188,1 Mio. €.
Die in den Schulden enthaltenen Finanzverbindlichkeiten reduzierten sich durch die im Mai 2017 durchgeführte Kapitalerhöhung auf 2.512,3 Mio. € (Ende 2016: 3.183,0 Mio. €). Nach Abzug der flüssigen Mittel beliefen sich die Netto-Finanzschulden auf 2.324,4 Mio. € (Ende 2016: 2.903,4 Mio. €). Dies entsprach dem 2,0-Fachen des bereinigten EBITDA auf annualisierter Basis.
Die langfristigen Finanzverbindlichkeiten (nach Abzug von Kreditbeschaffungskosten) wiesen, ähnlich wie zur Jahresmitte 2017, ein nahezu unverändertes Volumen von 2.271,1 Mio. € auf. Die nicht genutzte freie Kreditlinie des SFA summierte sich zum 30. September 2017 auf 965,0 Mio. €. > TABELLE 11
Netto-Finanzschulden |
11 |
||
in Mio. € |
30.09.2017 |
31.12.2016 |
Veränderung |
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (brutto) |
1.505,1 |
3.188,6 |
–52,8 % |
Schuldscheindarlehen (brutto) |
1.010,0 |
– |
– |
Sonstige Finanzverbindlichkeiten gegenüber Nicht-Kreditinstituten |
7,2 |
7,2 |
–0,9 % |
./. Kreditbeschaffungskosten |
–9,9 |
–12,9 |
22,7 % |
Finanzverbindlichkeiten |
2.512,3 |
3.183,0 |
–21,1 % |
./. Flüssige Mittel |
–187,9 |
–279,6 |
32,8 % |
Netto-Finanzschulden |
2.324,4 |
2.903,4 |
–19,9 % |
Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen im Rahmen leistungsorientierter Pensionspläne verringerten sich aufgrund des moderat höheren Abzinsungsfaktors auf 959,7 Mio. € (Ende 2016: 991,0 Mio. €).
Die Leasingverbindlichkeiten aus Sale-and-Leaseback-Geschäften zur Refinanzierung des langfristigen Leasinggeschäfts für Endkunden nahmen auf 1.060,0 Mio. € (Ende 2016: 1.007,2 Mio. €) zu. Davon betrafen 742,9 Mio. € langfristige und 317,2 Mio. € kurzfristige Leasingverbindlichkeiten.
Die Verbindlichkeiten aus der Kurzfristmietflotte sowie aus Beschaffungsleasing werden in den Sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten ausgewiesen. Zum 30. September 2017 waren Verbindlichkeiten in Höhe von 451,9 Mio. € (Ende 2016: 440,0 Mio. €) zur Finanzierung der Kurzfristmietflotte über Sale-and-Leaseback-Geschäfte enthalten. Ebenfalls dort ausgewiesen sind Verbindlichkeiten aus Restwertgarantien in Höhe von 17,4 Mio. € (Ende 2016: 16,7 Mio. €).
Das Konzern-Eigenkapital belief sich zum 30. September 2017 auf 3.019,4 Mio. € (Ende 2016: 2.495,7 Mio. €). Die Kapitalerhöhung im zweiten Quartal führte zu einem Anstieg von 599,9 Mio. €, während Effekte aus der Währungsumrechnung (–271,9 Mio. €) das Eigenkapital im Berichtszeitraum belasteten. Die Eigenkapitalquote erhöhte sich von 22,1 Prozent zum Jahresende 2016 auf 26,9 Prozent zum Ende des dritten Quartals 2017 > TABELLE 10
(Verkürzte) Bilanz |
10 |
||||||
in Mio. € |
30.09.2017 |
in % |
31.12.2016 |
in % |
Veränderung |
||
|
|||||||
Langfristige Vermögenswerte1 |
8.632,4 |
77,0 % |
8.942,4 |
79,2 % |
–3,5 % |
||
Kurzfristige Vermögenswerte |
2.575,1 |
23,0 % |
2.354,6 |
20,8 % |
9,4 % |
||
Summe Aktiva1 |
11.207,5 |
– |
11.297,0 |
– |
–0,8 % |
||
Eigenkapital1 |
3.019,4 |
26,9 % |
2.495,7 |
22,1 % |
21,0 % |
||
Langfristige Schulden1 |
5.457,7 |
48,7 % |
6.128,9 |
54,3 % |
–11,0 % |
||
Kurzfristige Schulden |
2.730,4 |
24,4 % |
2.672,5 |
23,7 % |
2,2 % |
||
Summe Passiva1 |
11.207,5 |
– |
11.297,0 |
– |
–0,8 % |
Investitionsanalyse
Für Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte (ohne Miet- und Leasingvermögen) wendete die KION Group in den ersten neun Monaten 144,0 Mio. € auf, verglichen mit 100,9 Mio. € im Vorjahr. Im Segment Industrial Trucks & Services lag der Schwerpunkt weiterhin bei aktivierten Entwicklungsleistungen in den operativen Einheiten LMH EMEA und STILL EMEA sowie der Erweiterung und Modernisierung von Produktions- und Technologiestandorten. Die Investitionen im Segment Supply Chain Solutions betrafen neben aktivierten Entwicklungsleistungen vor allem Software und Lizenzen sowie die neue Produktionsanlage in Tschechien.
Liquiditätsanalyse
Die flüssigen Mittel reduzierten sich von 279,6 Mio. € zum Jahresende auf 187,9 Mio. € zum 30. September 2017. Unter Berücksichtigung der noch frei verfügbaren Kreditlinie standen der KION Group zum Bilanzstichtag frei verfügbare liquide Mittel in Höhe von 1.150,4 Mio. € zur Verfügung (Ende 2016: 1.200,8 Mio. €).
Die Mittelzuflüsse aus der laufenden Geschäftstätigkeit bewegten sich aufgrund der weiterhin guten Ergebnis- und Margenentwicklung mit 271,4 Mio. € über dem Vorjahreswert (184,2 Mio. €). Den positiven Effekten aus der Ergebnisentwicklung stand ein deutlich gestiegenes Net Working Capital gegenüber.
Die Mittelabflüsse aus der Investitionstätigkeit lagen in den ersten neun Monaten bei –151,5 Mio. € (Vorjahr: –119,0 Mio. €). Die Auszahlungen für Investitionen in Entwicklungen (F&E) und Sachanlagen beliefen sich auf –144,0 Mio. € (Vorjahr: –100,9 Mio. €) und beinhalten im Berichtszeitraum auch die Investitionen von Dematic. Der Mittelabfluss aus Unternehmenserwerben in Höhe von –27,4 Mio. € im Vorjahr betraf im Wesentlichen die Retrotech.
Der Free Cashflow als Summe aus dem Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit und Investitionstätigkeit betrug 119,9 Mio. € (Vorjahr: 65,2 Mio. €).
Der Mittelabfluss aus der Finanzierungstätigkeit betrug –200,1 Mio. € (Vorjahr: Mittelzufluss +63,9 Mio. €). Neben der Dividendenzahlung in Höhe von 86,9 Mio. € wurden brutto Finanzschulden von –2.734,4 Mio. € getilgt. Neben der Rückführung aus der Brückenfinanzierung sind in diesem Brutto-Tilgungsbetrag auch die erfolgten Refinanzierungen enthalten. Die Bruttoaufnahme der Finanzschulden in Höhe von 2.058,2 Mio. € geht mit 1.010,0 Mio. € auf die Emission des Schuldscheindarlehens im ersten Quartal 2017 zurück. Die Kapitalerhöhung führte zu einem weiteren Nettozufluss in Höhe von 598,6 Mio. €.
Aufgrund der optimierten Finanzierungsstruktur und der genannten Kapitalmarktmaßnahmen erhöhten sich die laufenden Zinszahlungen – trotz insgesamt höherer Nettoverschuldung im Vergleich zum 30. September 2016 – nur moderat auf –39,1 Mio. € (Vorjahr: –29,6 Mio. € ohne gezahlte Vorfälligkeitsprämie von –15,2 Mio. €). > TABELLE 12
(Verkürzte) Kapitalflussrechnung |
12 |
|||||
in Mio. € |
Q3 2017 |
Q3 2016 |
Veränderung |
Q1 – Q3 2017 |
Q1 – Q3 2016 |
Veränderung |
EBIT |
135,3 |
112,4 |
20,4 % |
395,6 |
318,2 |
24,3 % |
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit |
70,7 |
107,6 |
–34,3 % |
271,4 |
184,2 |
47,4 % |
Cashflow aus Investitionstätigkeit |
–51,4 |
–31,9 |
–60,9 % |
–151,5 |
–119,0 |
–27,4 % |
Free Cashflow |
19,3 |
75,7 |
–74,5 % |
119,9 |
65,2 |
83,8 % |
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit |
15,8 |
71,0 |
–77,7 % |
–200,1 |
63,9 |
<–100 % |
Währungseinflüsse Flüssige Mittel |
–4,2 |
–0,8 |
<–100 % |
–11,5 |
–2,0 |
<–100 % |
Veränderung Flüssige Mittel |
30,9 |
145,9 |
–78,8 % |
–91,7 |
127,1 |
<–100 % |