Attraktiver Arbeitgeber
Attraktive Beschäftigungsbedingungen und Perspektiven zur persönlichen wie beruflichen Weiterentwicklung sind die entscheidenden Stellgrößen, um ein Unternehmen für Mitarbeiter attraktiv zu machen. Besondere Schwerpunkte liegen dabei auf einer zukunftsorientierten Personalentwicklung sowie der Gewinnung und Bindung von Mitarbeitern. Da sowohl die nachgefragten Kompetenzen als auch die Gewinnung von Mitarbeitern stark von den regionalen Gegebenheiten geprägt sind, liegt das Recruiting weitgehend in der Verantwortung der lokalen Einheiten vor Ort.
Personalentwicklung
Die Personalentwicklung ist unverändert ein wichtiger Ankerpunkt der Personalstrategie der KION Group. Zentrales Ziel ist es, die Kompetenzen aller Mitarbeiter noch besser einzusetzen, insbesondere aber Potenzialträger noch zielgerichteter fördern zu können. Grundsätzlich haben alle Mitarbeiter Zugang zu Personalentwicklungsmaßnahmen. Zudem wird in der KION Group großer Wert auf die Nachfolgeplanung für Schlüsselpositionen gelegt. Mit dem neu entwickelten Organization Capability Talent Review (siehe Kapitel Managementansatz Mitarbeiter) hat das Unternehmen dazu im Herbst 2017 einen wirkungsvollen Prozess aufgesetzt, um Fach- und Führungspositionen stets mit qualifizierten Mitarbeitern, möglichst aus den eigenen Reihen, besetzen zu können. Grundlage für das Talentmanagement ist das neu erstellte, konzerneinheitliche KION Kompetenzmodell.
Sämtliche Executives der KION Group werden zudem das im November 2017 begonnene KION Global Executive Program durchlaufen, das sich mit dem Thema Leadership auseinandersetzt – und dabei auch die Konsequenzen für die Umsetzung der definierten Werte, Kernkompetenzen und Führungsleitlinien beleuchtet. Aspekte wie das Führen über kulturelle Grenzen hinweg, Konfliktmanagement sowie Ethik in einer globalisierten Welt werden ebenfalls einbezogen.
Die Konzerngesellschaften arbeiten im Talentmanagement sowie bei Qualifizierungs- und Personalentwicklungsprogrammen eng zusammen, um Mitarbeiter mit Qualifizierungsbedarf, Potenzialträger, Leistungsträger und Experten in Schlüsselfunktionen systematisch zu identifizieren und zu fördern. Die einzelnen operativen Einheiten und Konzerngesellschaften bieten dazu umfangreiche Weiterbildungsprogramme an. Bereits seit vielen Jahren gibt es für fachspezifische und interdisziplinäre Qualifizierungsmaßnahmen die STILL Akademie. Bei Linde Material Handling und Dematic fördert ebenfalls eine interne Akademie gezielt Kompetenzen, insbesondere in Vertrieb und Service.
Führung und Förderung
Engagement und Leistungsbereitschaft in einem Unternehmen entstehen in erster Linie auf der Grundlage einer klaren, an den Werten des Unternehmens ausgerichteten Führung. Mehr als drei Viertel der Belegschaft (78 Prozent) erhalten regelmäßig eine Beurteilung ihrer Leistung und Karriereentwicklung.
Sowohl im Konzern als auch auf Ebene der operativen Einheiten ist das Führungsverständnis der KION Group formuliert. Die konzerneinheitlichen Führungsleitlinien wurden im Herbst 2017, zeitgleich mit dem Start der zweiten Welle des „Lift up”-Programms, kommuniziert und von Schulungen begleitet. Auch im KION Global Executive Program spielen die Führungsleitlinien eine zentrale Rolle und sind in verschiedenen Modulen eingebunden. Leistungsfähige Instrumente wie das 360-Grad-Feedback und zielgerichtete Projekte unterstützen die Führungskräfte zudem bei ihren Aufgaben. Eine entscheidende Rolle kommt dabei dem Talentmanagement und insbesondere dem neu aufgesetzten Organization Capability Talent Review (siehe Kapitel Managementansatz Mitarbeiter) zu. Vor dem Start des neuen Prozesses wurden die Führungskräfte von den lokalen HR-Ansprechpartnern zu Abläufen, Inhalten und Tools geschult. Außerdem hat der zentrale Personalbereich weltweit Webmeetings zum OCTR angeboten.
Im Rahmen der „Lift up”-Teamworkshops werden alle Mitarbeiter mit den neuen Werten und Führungsleitlinien vertraut gemacht. Bis Ende Februar 2018 soll jeder Mitarbeiter der KION Group an einem Teamworkshop teilgenommen haben.
Ausbildung
Konzernweit bereiteten sich Ende 2017 insgesamt 579 Auszubildende (Ende 2016: 580) auf ihre berufliche Zukunft bei der KION Group vor. Zusätzlich bestehen nach landestypischem Modell Beschäftigungsverhältnisse, die ebenfalls einen erheblichen Ausbildungsanteil beinhalten, aber formal nicht als reines Ausbildungsverhältnis erfasst werden, sowie Ausbildungsgänge bei externen Ausbildungsinstitutionen, die längere Praxisphasen in den Gesellschaften beinhalten. Abhängig vom jeweiligen Personalbedarf eröffnen sich nach Abschluss der Ausbildung vielfältige Möglichkeiten im Unternehmen. Entsprechende Leistung vorausgesetzt, werden die Auszubildenden in der Regel im Anschluss an ihre Ausbildung vom Unternehmen übernommen.
Die Ausbildung ist dezentral organisiert und orientiert sich an den lokalen Gegebenheiten sowie dem Fachkräftebedarf der einzelnen operativen Einheiten. Allein in Deutschland bilden die Unternehmen der KION Group aktuell in 19 Berufen aus, etwa zu Fertigungs-, Industrie- und Konstruktionsmechanikern, Mechatronikern, technischen Modellbauern oder Industriekaufleuten. Neben der klassischen Berufsausbildung werden duale Studiengänge in Kooperation mit verschiedenen Hochschulen angeboten. STILL bietet dabei je zur Hälfte technische und kaufmännische Studiengänge an, LMH vier duale Bachelor-Studiengänge in wirtschaftlichen und technischen Fachbereichen.
Andere europäische und außereuropäische Konzerngesellschaften bilden ebenfalls junge Menschen aus. So eröffnete bereits vor über 20 Jahren die Linde Forklift Truck Corp. Ltd. im chinesischen Xiamen ein Trainings- und Ausbildungszentrum, in dem junge Menschen eine duale Ausbildung nach deutschem Vorbild absolvieren.
Vergütung
Alle Mitarbeiter der KION Group erhalten eine faire, markt- und leistungsgerechte Vergütung unabhängig von Geschlecht oder Nationalität. Die Vergütung der einzelnen Mitarbeiter wird jährlich durch die jeweiligen Landesgesellschaften überprüft und bei Bedarf an die individuelle Leistung und Qualifikation oder an geänderte Rahmenbedingungen angepasst.
Da sich Vergütungsmodelle und sonstige Leistungen stark nach dem lokalen Arbeitsmarkt sowie nach gesetzlichen – insbesondere auch steuerlichen und sozialversicherungsrechtlichen – Rahmenbedingungen richten, variieren sie auch bei der KION Group je nach Region. In vielen Ländern, vor allem in Europa, ist die Höhe der Löhne und Gehälter für viele Mitarbeitergruppen häufig durch Tarifverträge geregelt. An allen Standorten der KION Group weltweit werden die jeweils geltenden gesetzlichen oder, soweit anzuwenden, tariflichen Mindestlöhne eingehalten. Aufgrund der oft sehr hohen Qualifikation der Mitarbeiter liegt die Vergütung meist deutlich über dem Mindestlohnniveau. Abhängig von den lokalen Rahmenbedingungen können Nebenleistungen wie betriebliche Altersversorgung, Versicherungsleistungen sowie Gesundheitsvorsorge die Vergütung der Mitarbeiter ergänzen.
Nach ihrem gelungenen Börsendebüt 2013 hat die KION Group bereits 2014 – beginnend in Deutschland – das Mitarbeiterbeteiligungsprogramm KION Employee Equity Program (KEEP) ins Leben gerufen, das in den vergangenen Jahren sukzessive auf weitere Länder ausgedehnt wurde, in denen mindestens 500 Konzernmitarbeiter beschäftigt waren. 2017 wurden auch die Mitarbeiter der Dematic-Gesellschaften in den Ländern mit KEEP Programm einbezogen. Weitere Details sind dem Geschäftsbericht zu entnehmen.
Vielfalt und Chancengleichheit
Die KION Group steht für die Wertschätzung und faire Behandlung aller Mitarbeiter unabhängig von deren ethnischem Hintergrund, Hautfarbe, Geschlecht, Glaubensbekenntnis, politischer Meinung, nationaler Abstammung oder sozialer Herkunft. Diese Grundsätze sind in den Mindest-Beschäftigungsstandards der KION Group festgeschrieben. Diese gelten weltweit und an allen Standorten des Konzerns. Im Berichtszeitraum wurde auf Konzernebene kein Fall von Diskriminierung und kein anderer Verstoß gegen die Beschäftigungsstandards bekannt.
Den Herausforderungen des demografischen Wandels begegnet die KION Group je nach lokalen Anforderungen und Gestaltungsmöglichkeiten. Um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu fördern, bietet die KION Group flexible Arbeitszeitmodelle an. Den Mitarbeitern in Deutschland steht zudem das Instrument der Elternzeit offen. Über betriebsspezifische Regelungen in Deutschland, etwa zur Altersteilzeit, wird Mitarbeitern zudem der Berufsausstieg erleichtert.
Die Gesellschaften der KION Group bemühen sich, für Behinderte ein Arbeitsumfeld zu gewährleisten, das ihnen eine angemessene Beschäftigung erlaubt. Betriebsspezifische Instrumente zur Ermöglichung von Weiterbeschäftigung bei körperlichen Einschränkungen sowie zur Wiedereingliederung in den Betriebsablauf dienen dazu, Schwerbehinderte in ihrem Arbeitsumfeld zu halten, Förderungen zu organisieren und eventuelle weitere Einschränkungen in der Zukunft zu vermeiden.
Außerdem werden Aufträge an Behindertenwerkstätten vergeben, um behinderten Menschen eine Beschäftigung zu ermöglichen. Allein STILL vergibt entsprechende Aufträge im Umfang von jährlich etwa 300.000 €.
Der Anteil weiblicher Beschäftigter in der KION Group blieb 2017 mit 16,0 Prozent (Vorjahr: 16,3 Prozent) nahezu unverändert gegenüber dem Vorjahr.
In Deutschland verpflichtet eine gesetzliche Regelung Vorstand und Aufsichtsrat von börsennotierten Gesellschaften, Zielgrößen für den Frauenanteil im Vorstand sowie in den beiden Führungsebenen unterhalb des Vorstands festzulegen. Die jeweiligen Zielgrößen und weitere Details sind im aktuellen Geschäftsbericht der KION GROUP AG im Kapitel Corporate Governance zu finden. Darüber hinaus sind verbindliche Zielgrößen für den Frauenanteil in den Führungsebenen der Linde Material Handling GmbH und der STILL GmbH festgelegt. Generell verfolgt die KION Group das Ziel, den Anteil von Frauen in Führungspositionen zu vergrößern. Dabei steht die KION Group als Technologiekonzern vor der Herausforderung, dass die Einstellung weiblicher Ingenieure häufig bereits am Mangel weiblicher Studienabsolventen in technischen Berufen scheitert. KION nimmt sich des Themas über geschlechtsspezifische Fragen hinaus durch ein Diversitätsprojekt an, das darauf ausgerichtet sein soll, mögliche diversitätsspezifische Hemmnisse in der Karriereentwicklung zu beseitigen. Das Projekt wurde im November 2017 gestartet.
Die KION Group versteht sich als globaler Anbieter mit interkultureller Kompetenz: So waren zum Jahresende 2017 konzernweit Mitarbeiter aus 86 Ländern für das Unternehmen tätig. Die Internationalität des Unternehmens zeigt sich auch in der Besetzung des Vorstands und der Führungsgremien der Landesgesellschaften. Auch wenn Führungspositionen vor Ort zum besseren Verständnis der lokalen Gegebenheiten und Kundeninteressen vorwiegend mit lokalen Führungskräften besetzt werden, versucht die KION Group, Führungspositionen im Konzern verstärkt international zu vergeben, um den weiter steigenden Anforderungen der Gesellschaft besser zu begegnen. Die internationale Zusammenarbeit der Mitarbeiter wird über das KION Expat-Programm gefördert, das einen Wechsel in andere Länder, in denen die KION Group vertreten ist, ermöglicht.