Rund 530 Stapler wurden 2013 pro eine Million Einwohner in Westeuropa verkauft. In Indien war es eine Handvoll – noch. Mit der Marke Voltas positioniert sich die KION Group so früh wie einst in China. Anup Ramachandra Kurup ist mit am Start.
Anups Meisterstück wiegt gut vier Tonnen. Es ist gelb und grau lackiert, wirkt bullig und ist durch nichts umzuhauen. Der EVX 30 Max ist der neue Gabelstapler von Voltas Material Handling (VMH), der indischen Marke der KION Group. „Gerade mal vier Monate haben wir gebraucht, um ihn zu entwickeln“, sagt Anup Ramachandra Kurup. Er hat es mit nur 32 Jahren zu einem der Chefingenieure von VMH gebracht.
Wer Anup besucht, merkt schnell, dass hier im indischen Pune vieles im Umbruch ist. Der Ingenieur und seine Teamkollegen sitzen in einem kahlen Büro im zweiten Stock, direkt über der Werkshalle. Rund 2.000 Gabelstapler im Jahr bauen die rund 200 Mitarbeiter. Die Fabrik platzt aus ihren Nähten. „Wir haben viel vor mit VMH“, sagt Sunil K Gupta, der Chef des derzeit noch zweitgrößten indischen Gabelstaplerherstellers. „Unser Ziel ist klar definiert: Wir wollen in diesem Wachstumsmarkt die Nummer eins werden.“
Daran arbeiten Anup und seine Kollegen hart. Deshalb fahren sie auch schon mal Sonderschichten. „Kurz vor einem Produktstart kann es vorkommen, dass wir uns die Nächte um die Ohren schlagen“, sagt Anup. „Das stört mich aber nicht. Denn seit wir richtig Gas geben, macht alles viel mehr Spaß.“
„Große Freude über Einstieg der KION Group“
Anup kann die alten und die neuen Zeiten gut vergleichen. Denn der Mann aus dem südlichen Bundesstaat Kerala ist seit 2008 bei VMH. Damals saß das Unternehmen aber noch in der Wirtschaftsmetropole Mumbai (Bombay) und gehörte zum weitläufigen Tata-Konzern. Auf den im Verhältnis kleinen Gabelstaplerbereich achtete in Indiens größtem Industriekonglomerat niemand so recht. „Als er 2011 an die KION Group verkauft wurde, haben wir uns alle riesig gefreut“, erinnert sich Anup. „Seitdem gehören wir zu einem weltweit tätigen Konzern, der sich voll und ganz auf Gabelstapler konzentriert.“
Es ging rasend schnell voran: Im Sommer 2012 zog VMH in die Industriestadt Pune in gepachtete Hallen, die als Zwischenlösung dienen. Mit dem Schwebezustand aber können die improvisationsgeübten Inder gut umgehen. Selbst eine kleine Teststrecke mit Anstiegen und Schwerlasten für die Stapler haben sie sich im Hof gebaut.
Enorme Zeitersparnis durch Synergien
Wie stark die Veränderungen sind, zeigt sich am Entwicklungsrhythmus in Pune: „Früher haben wir ein Jahr für die Konstruktion eines neuen Staplers gebraucht. Inzwischen liegen wir unter vier Monaten.“ Dabei helfe enorm, dass die Entwickler dank der Übernahme durch die KION Group nun auf einen ganzen Baukasten von Modulen zugreifen können: „Für den EVX 30 Max haben wir Getriebe und Achsen von unserer Schwestermarke Baoli aus China gewählt. Das hat enorm Zeit gespart.“
Um die Entwicklung voranzutreiben, pendelt Anup ständig zwischen seinem Büro mit dem großen Computer und dem „Proto Shop“. Hier unten werden die Prototypen, die die Ingenieure entwickelt haben, zusammengebaut und auf Herz und Nieren erprobt. Im „Proto Shop“ riecht es nach Öl, Schraubenschlüssel klingen hell auf Metall, dumpfe Hammerschläge werden nur von den brummenden Motoren der Stapler übertönt – ein Paradies für den Ingenieur. Am Rande der für Besucher gesperrten Werkstatt für Neuentwicklungen steht der DVX 30 KAT. Auch zu ihm hat Anup ein ganz besonderes Verhältnis: „Den haben wir mit unserem Team in einem halben Jahr entwickelt“, sagt er. „Damals haben wir selbst noch nicht geglaubt, dass wir so schnell eine solche Maschine auf die Räder stellen könnten. Aber es hat geklappt.“ Mit den neu entwickelten Modellen EVX 20 Max und EVX 30 Max waren er und sein Team nun noch einmal schneller. Was er nicht sagt: Für diese Leistung wurde der junge Ingenieur „Mitarbeiter des Jahres“.
-
Attraktiver Markt mit Wachstumsprofil über BIP.
Die KION Group bewegt sich in einem attraktiven Markt, der schneller wächst als die globale Wirtschaftsleistung.
Zwischen 1980 und 2013 legte der weltweite Markt für Flurförderzeuge rund 1,4-mal schneller zu als die Weltwirtschaft. Laut Branchenexperten beschleunigt sich dieses Tempo in den Jahren bis 2017 noch leicht.
Treiber sind drei globale Megatrends:
- die Industrialisierung der Wachstumsmärkte,
- die fortschreitende Globalisierung des Welthandels und der zunehmende weltweite Austausch von Gütern,
- die wachsende Fragmentierung der Liefer- und Wertschöpfungsketten: So machen Just-in-time-Logistik und jeder Klick bei Online-Händlern KION Produkte und Dienstleistungen notwendig.
-
Ein global führender Anbieter – stark im Heimatmarkt ...
Die KION Group belegt gemessen an verkauften Neufahrzeugen Platz eins in Europa und weltweit Rang zwei. Unter den auf Stapler und verbundene Dienstleistungen spezialisierten Anbietern ist das Unternehmen sogar das weltgrößte mit einer Präsenz in über 100 Ländern.
Die starke Position in Westeuropa mit 35 Prozent Marktanteil (2013) ist die Basis der globalen Expansion der KION Group. Der Erneuerungsbedarf der Flotten und das große Servicegeschäft sorgen dort für eine starke Geschäftsgrundlage.
Nach einer tiefen Krise erholt sich Europas Markt für Flurförderzeuge. Seit 2010 hat die KION Group mit einem zweistelligen Umsatzplus in Deutschland und dem Rest des Kontinents stark von dieser Entwicklung profitiert.
-
... und gut positioniert in den Wachstumsmärkten.
Dank ihrer führenden Position in aufstrebenden Märkten wie Indien, China, Südamerika oder Osteuropa ist die KION Group bestens aufgestellt, um Wachstumschancen dort konsequent zu nutzen. 35 Prozent ihrer Neufahrzeuge haben die Marken der KION Group 2013 in Wachstumsmärkten verkauft – Tendenz klar steigend.
Beispiel China, dem weltgrößten Einzelmarkt für Produkte der KION Group: Dort ist das Unternehmen seit über zwei Jahrzehnten mit Entwicklung, Produktion und Service tief verwurzelt und zugleich führender ausländischer Anbieter. Als Nummer drei im Markt hat die KION Group dort rund 3.200 Mitarbeiter. Mittlerweile ist China für die KION Group der absatzstärkste Markt nach Deutschland.
-
Technologieführerschaft unterstützt Premium-Positionierung ...
Die KION Group ist bei Technologie und Innovation ganz vorne dabei. Mit einem Gesamtaufwand für Forschung und Entwicklung von über 114 Mio. € 2013 liegt das Unternehmen an der Spitze seiner Industrie.
Mehr als 900 Menschen arbeiten in 10 Forschungszentren in Europa, Asien, Nord- und Südamerika an den Lösungen der Zukunft – über ein Viertel von ihnen in China, um nahe am Markt zu sein. Dank kontinuierlicher Investitionen können Kunden in allen Märkten und Segmenten eine passgenaue Palette an Fahrzeugen und Dienstleistungen erwarten.
2013 brachte die KION Group über ein Dutzend neuer Fahrzeuge und Fahrzeugfamilien auf den Markt – neue Impulsgeber für 2014. Und auch für dieses Jahr sind zahlreiche Neuheiten geplant.
-
... und Kundennutzen.
Die Kunden der KION Group profitieren besonders von der hohen Umschlagleistung der Flurförderzeuge bei gleichzeitig sehr geringen Betriebskosten während des Lebenszyklus’.
Die Kostenvorteile für den Kunden ermöglichen der KION Group über die Preisgestaltung im Wettbewerbsvergleich höhere Margen. Denn vor allem in hoch entwickelten Märkten machen die Kosten für Personal und Betrieb eines Staplers über seinen Lebenszyklus hinweg ein Vielfaches des Kaufpreises aus.
Die Nähe der KION Marken zu ihren Kunden stellt zudem eine hohe Verfügbarkeit der Fahrzeuge sicher. Weltweit sind rund 12.900 eigene und externe Service-Fachkräfte für die KION Group im Einsatz. Ein Geschäft mit erheblichem Potenzial auch außerhalb Europas: So ist in China der Umsatz mit Services in den letzten Jahren kräftig gewachsen.
-
Robustes integriertes Geschäftsmodell mit hohem Serviceanteil.
Darauf basiert der dauerhafte wirtschaftliche Erfolg der KION Group. Kundendienstleistungen, die Vermietung von Staplern, das Geschäft mit gebrauchten Fahrzeugen und Ersatzteilen steuern mehr als 40 Prozent des Umsatzes bei. Dieses Geschäft ist nur wenig anfällig für Konjunkturschwankungen. Gleichzeitig erwirtschaftet die KION Group damit besonders attraktive Margen.
Rund um den Globus sind rund 1,2 Millionen KION Fahrzeuge im Einsatz – breite Basis für ein starkes, integriertes Servicegeschäft.
Ein enges Netz von mehr als 1.200 Vertriebs- und/oder Servicestandorten weltweit stellt sicher, dass die KION Group nie weit von ihren Kunden entfernt ist. Ergebnis: hohe Kundenloyalität, die weiteres Wachstumspotenzial birgt und ein dauerhafter Wettbewerbsvorteil ist.
-
Attraktive Profitabilität – gute Ausgangsbasis für künftige Wertschöpfung.
Effizienz und Profitabilität stetig zu steigern, ist klares Ziel der KION Group. Unternehmensgröße und Synergien – „Size and Synergies“ – sind eine Kombination, die die KION Group klar von anderen Staplerherstellern unterscheidet.
Dabei geht es um die Zusammenarbeit bei Forschung und Entwicklung, die Verbesserung von Werksstrukturen sowie die beste Nutzung von Größenvorteilen einer weltumspannenden Produktion. Das Augenmerk gilt auch dem optimalen Einsatz von gemeinsamen, markenübergreifenden Modulen und Plattformen sowie der steten Ausweitung des Servicegeschäfts.
-
Hoch qualifizierte und motivierte Mitarbeiter mit einer starken Erfolgsbilanz.
International, topqualifiziert, hoch engagiert: Ihre mehr als 22.000 Mitarbeiter, deren täglicher Einsatz und Kreativität, sind Herz und Rückgrat der KION Group.
Ihre Leistung stellt den operativen Erfolg des Unternehmens sicher und liefert eine starke finanzielle Performance. Diese Aufgabe herausragend zu meistern, war eine der Voraussetzungen für den erfolgreichen Börsengang der KION Group im Juni 2013.
Die Wachstumsstrategie des Unternehmens spiegelt sich in der Struktur der Belegschaft wider: 2013 hat der Konzern Service und Vertrieb personell weiter verstärkt und insbesondere in den aufstrebenden Ländern und Regionen in neue Mitarbeiter investiert. In allen Märkten setzt die KION Group auf lokales Management, um dessen tiefe Marktkenntnis und Expertise zu nutzen.