[29] Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

Für die Verpflichtungen, künftige und laufende Leistungen der betrieblichen Altersversorgung nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses zu erbringen, werden Pensionsrückstellungen gebildet. Dazu werden Pläne für Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses in Abhängigkeit von ihrem wirtschaftlichen Gehalt, der sich aus den grundlegenden Leistungsbedingungen und Voraussetzungen des Planes ergibt, entweder als beitragsorientierte Pläne („Defined Contribution Plans“) oder als leistungsorientierte Pläne („Defined Benefit Plans“) klassifiziert.

Beitragsorientierte Pläne

Bei den beitragsorientierten Altersversorgungssystemen zahlt das Unternehmen aufgrund gesetzlicher oder vertraglicher Bestimmungen beziehungsweise auf freiwilliger Basis Beiträge an staatliche oder private Rentenversicherungsträger. Über die Entrichtung von Beitragszahlungen an einen externen Versorgungsträger hinaus geht das Unternehmen keine weiteren Verpflichtungen ein. Die Höhe der zukünftigen Pensionsleistungen richtet sich ausschließlich nach der Höhe der Beiträge, die der Arbeitgeber (und gegebenenfalls der Begünstigte selbst) an den externen Versorgungsträger gezahlt hat, einschließlich der Erträge aus der Anlage dieser Beiträge. Der Gesamtaufwand aus beitragsorientierten Plänen betrug im Geschäftsjahr 63.895 Tsd. € (Vorjahr: 56.118 Tsd. €). Davon entfielen auf geleistete Arbeitgeberbeiträge an staatliche Pläne 59.682 Tsd. € (Vorjahr: 53.337 Tsd. €). Die Aufwendungen für die beitragsorientierten Versorgungssysteme werden unter den Funktionskosten ausgewiesen.

Leistungsorientierte Pläne

Die KION Group gewährt gegenwärtig fast allen Mitarbeitern in Deutschland und vielen Beschäftigten im Ausland Pensionszusagen, die feste Leistungsansprüche umfassen und daher nach IFRS als leistungsorientierte Pläne zu bilanzieren sind. Bei allen wesentlichen leistungsorientierten Pensionsplänen hängt die zu gewährende Versorgungsleistung vom individuellen Einkommen ab, entweder direkt oder über zwischengeschaltete Bausteinvereinbarungen.

Pensionsrückstellungen werden für Verpflichtungen aus Anwartschaften und aus laufenden Leistungen an berechtigte aktive und ehemalige Mitarbeiter der KION Group sowie deren Hinterbliebene nach IAS 19 „Employee Benefits“ gebildet.

Die Finanzierung der Pensionsverpflichtungen in Deutschland deckt die KION Group teilweise durch so genannte „Contractual Trust Arrangements“ (CTA) ab, die als Planvermögen im Sinne des IAS 19 qualifiziert werden. In Großbritannien, der Schweiz und den Niederlanden bestehen jeweils umfangreiche Vermögenshinterlegungen in externen, zugriffsbeschränkten Pensionsfonds.

Bei leistungsorientierten Plänen wird den Begünstigten durch die Gesellschaft oder über einen externen Versorgungsträger eine bestimmte Leistung zugesagt. Der bis zum regulären Pensionierungsalter erreichbare Leistungsanspruch wird durch künftige Gehaltssteigerungen voraussichtlich höher ausfallen als der zum Stichtag fest zugesagte Betrag. Nach Eintritt in den Ruhestand können oftmals Rentenanpassungen erfolgen. Der Verpflichtungsumfang, beschrieben durch den versicherungsmathematisch ermittelten Barwert der erdienten Anwartschaft auf diese aus heutiger Sicht erreichbare Zusage, wird durch den Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung („Present Value of the Defined Benefit Obligation“ (DBO)) unter Berücksichtigung künftiger Gehalts- und späterer Rentensteigerungen ausgedrückt.

Bewertungsannahmen (-prämissen)

Zur Ermittlung des Verpflichtungsumfangs werden zum jeweiligen Bilanzstichtag der Rechnungszins anhand von aktuellen Kapitalmarktdaten sowie langfristige Trendannahmen für die zu erwartenden Gehalts- und Rentensteigerungen nach dem Prinzip der bestmöglichen Schätzung festgelegt. Die Annahmen variieren u.a. in Abhängigkeit von den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Währung, in der die Leistungszusagen bestehen bzw. die Anlage des Fondsvermögens erfolgt, sowie von den Kapitalmarkterwartungen.

Den Berechnungen der Leistungszusagen werden aktuelle, versicherungsmathematisch ermittelte, biometrische Wahrscheinlichkeiten zugrunde gelegt. Des Weiteren kommen Annahmen über die künftige Fluktuation in Abhängigkeit von Alter und Dienstjahren ebenso wie Pensionierungswahrscheinlichkeiten zur Anwendung. Der Berechnung der DBO zum Bewertungsstichtag liegen folgende Annahmen als gewichteter Durchschnitt zugrunde:

Annahmen Pensionsrückstellungen

 

Deutschland

UK

Übrige

 

2012

2011

2012

2011

2012

2011

 

 

 

 

 

 

 

Abzinsungsfaktor

3,50%

5,65%

4,35%

4,85%

2,57%

4,01%

Anwartschaftsdynamik

2,75%

2,75%

4,17%

4,18%

2,36%

2,31%

Rentendynamik

1,75%

1,75%

2,94%

3,18%

0,26%

0,38%

Der unterstellte Abzinsungsfaktor wird auf Grundlage der am Bilanzstichtag erzielten Renditen für erstrangige, festverzinsliche Industrieanleihen („Corporate Bonds“) ermittelt, wobei die Laufzeit der Anleihen der voraussichtlichen Fristigkeit der nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses zu erfüllenden Verpflichtungen entspricht. Die Pensionsverpflichtungen ausländischer Gesellschaften werden nach vergleichbaren Grundsätzen und unter Berücksichtigung länderspezifischer Besonderheiten berechnet.

Die Anwartschaftsdynamik umfasst erwartete zukünftige Gehaltssteigerungen, die unter anderem in Abhängigkeit von der Inflation und der wirtschaftlichen Situation jährlich geschätzt werden.

Die zugrunde gelegten biometrischen Sterbewahrscheinlichkeiten basieren auf publizierten landesspezifischen Statistiken und Erfahrungswerten. Als biometrische Rechnungsgrundlage werden im Inland seit dem 31. Dezember 2009 modifizierte „Richttafeln 2005 G“ von Dr. K. Heubeck zugrunde gelegt; hierin ist im Vergleich zu den unmodifizierten eine etwas höhere Lebenserwartung von Männern berücksichtigt.

Die in der oben stehenden Tabelle nicht genannten versicherungsmathematischen Annahmen wie z.B. Fluktuation, Invalidisierung, etc., werden entsprechend den im jeweiligen Land anerkannten Erwartungen unter Berücksichtigung der Verhältnisse und Erwartungen der betroffenen Gesellschaften bestimmt.

Die für die Berechnung der DBO zum jeweiligen Bewertungsstichtag (31. Dezember des Vorjahres) angesetzten Prämissen gelten auch für die Ermittlung des Zinsaufwands („Interest Cost“) und des Aufwands für die im folgenden Geschäftsjahr entstehenden Versorgungsansprüche („Current Service Cost“).

Abweichungen zwischen der erwarteten und der tatsächlichen Entwicklung des Verpflichtungsumfangs sowie der hinterlegten Vermögenswerte, der so genannten versicherungsmathematischen Gewinne bzw. Verluste, werden gemäß IAS 19 sofort erfolgsneutral im Eigenkapital berücksichtigt. Somit wird in der Bilanz als Versorgungsschuld stets der versicherungsmathematische Barwert der nicht durch Vermögen abgedeckten Verpflichtungen ausgewiesen.

Der sich nach der Projected Unit Credit Method ergebende versicherungsmathematische Barwert der Pensionsverpflichtungen wird bei einem extern finanzierten Versorgungssystem in Höhe des zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Vermögens des externen Versorgungsträgers gekürzt. Übersteigt das Vermögen die Verpflichtungen aus den Pensionszusagen, wird nach IAS 19 ein Aktivposten ausgewiesen. Die Vorschrift der IAS 19.58 in Verbindung mit den erläuternden und ergänzenden Vorgaben der IFRIC 14 lässt im Fall der Überdeckung des Vermögens über die Verpflichtungen den Ansatz eines Vermögenswertes nur dann zu, wenn die jeweilige Gesellschaft als verpflichteter Arbeitgeber das Recht auf Auszahlung dieser Überdeckung oder auf künftige Beitragsermäßigungen hätte. Soweit das Vermögen die Verpflichtung nicht deckt, wird die Nettoverpflichtung unter den Pensionsrückstellungen ausgewiesen.

Die leistungsorientierten Pensionspläne in Großbritannien weisen eine Überdeckung des Planvermögens über die Pensionsverpflichtungen aus, für welche die Vorschriften über die Begrenzung des in der Bilanz zu aktivierenden Vermögenswerts nicht anwendbar sind.

Bilanz

Der Barwert der Verpflichtung hat sich wie folgt entwickelt:

Entwicklung des Barwerts der Verpflichtungen

 

Deutschland

UK

Übrige

Gesamt

in Tsd. €

2012

2011

2012

2011

2012

2011

2012

2011

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Barwert der Verpflichtung zum 1.1.

389.271

381.913

390.396

362.716

79.362

75.681

859.029

820.310

Änderung Konsolidierungskreis

-67.354

-

-6.866

-

-247

284

-74.467

284

Währungseffekte

-

-

10.265

10.769

197

973

10.462

11.742

Laufender Dienstzeitaufwand

11.881

11.894

1.443

1.245

2.919

3.103

16.243

16.242

Zinsaufwand

21.680

20.526

19.061

19.132

3.068

2.778

43.809

42.436

Arbeitnehmerbeiträge

-

-

84

135

834

781

918

916

Versicherungsmathematische Gewinne (-) und Verluste (+)

201.473

-14.150

21.707

12.665

17.471

103

240.651

-1.382

Rentenzahlungen durch die Gesellschaft

-11.306

-10.697

-

-

-2.255

-1.946

-13.561

-12.643

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Rentenzahlungen aus Planvermögen

-

-

-16.947

-16.312

-2.972

-1.584

-19.919

-17.896

Übertragung auf andere Versorgungsträger

-232

-215

-

-

-

-

-232

-215

Nachzuverrechnender
Dienstzeitaufwand (+)
und -ertrag

-

-

327

46

-

-

327

46

Gew inne (-) / Verluste (+) aus Plankürzungen

-

-

-

-

-

-811

-

-811

Barwert der Verpflichtung zum 31.12.

545.413

389.271

419.470

390.396

98.377

79.362

1.063.260

859.029

davon direkt zugesagt (ohne Planvermögen)

231.397

177.739

-

-

28.186

22.148

259.583

199.887

davon mit Planvermögen hinterlegt

314.016

211.532

419.470

390.396

70.191

57.214

803.677

659.142

Die signifikante Erhöhung des Barwerts der Verpflichtungen durch versicherungsmathematische Verluste resultiert im Wesentlichen aus den im Vergleich zum Vorjahr niedrigen Abzinsungsfaktoren für Pensionspläne in Deutschland.

In der folgenden Tabelle wird die Entwicklung der Zeitwerte des Planvermögens dargestellt:

Entwicklung des Planvermögens

 

Deutschland

UK

Übrige

Gesamt

in Tsd. €

2012

2011

2012

2011

2012

2011

2012

2011

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zeitwert des Planvermögens zum 1.1.

38.217

34.956

406.404

369.270

50.309

50.907

494.930

455.133

Änderung Konsolidierungskreis

-1.834

-

-4.093

-

-

-

-5.927

-

Währungseffekte

-

-

10.680

11.309

185

842

10.865

12.151

Erwarteter Ertrag aus Planvermögen

2.184

1.936

18.296

18.736

2.251

2.060

22.731

22.732

Versicherungsmathematische Gewinne (+) und Verluste (-)

1.449

1.325

17.786

17.364

6.077

-4.975

25.312

13.714

Arbeitgeberbeiträge

-

-

7.299

5.902

2.219

2.278

9.518

8.180

Eigenbeiträge der Begünstigten

-

-

84

135

834

781

918

916

Geleistete Rentenzahlungen der Fonds

-

-

-16.947

-16.312

-2.972

-1.584

-19.919

-17.896

Zeitwert des Planvermögens zum 31.12.

40.016

38.217

439.509

406.404

58.903

50.309

538.428

494.930

Die Arbeitgeberbeiträge 2012 in Großbritannien in Höhe von 7.299 Tsd. € enthalten aufgrund vertraglicher Vereinbarungen Einzahlungen in Höhe von 4.931 Tsd. € in Pensionsfonds. Entscheidungen hinsichtlich der Dotierung des Planvermögens werden unter Berücksichtigung der Entwicklung von Planvermögen und Pensionsverpflichtungen getroffen, im Ausland unter Beachtung der vorgeschriebenen Mindestanforderungen für die Deckung sowie der nach den jeweiligen steuerlichen Vorschriften abzugsfähigen Beträge.

Die erwarteten Zahlungen für das Folgejahr belaufen sich auf 24.501 Tsd. € (Vorjahr: 21.845 Tsd. €). Diese umfassen 11.195 Tsd. € (Vorjahr: 8.831 Tsd. €) erwartete Arbeitgeberbeiträge zum Planvermögen sowie 13.306 Tsd. € (Vorjahr: 13.014 Tsd. €) erwartete direkte Rentenzahlungen, die nicht durch entsprechende Erstattungen aus dem Planvermögen gedeckt sind. Aufgrund der weiterhin bestehenden Deckungslücke bei vier Plänen in Großbritannien nach lokalen Bewertungsregeln sind in den erwarteten Arbeitgeberbeiträgen 2013 Einzahlungen in Höhe von 7.595 Tsd. € entsprechend den mit den Treuhändern getroffenen Vereinbarungen berücksichtigt. Darüber hinaus wurde in 2012 eine ungesicherte Bürgschaft von der KION GROUP GmbH, Wiesbaden, an diese vier Pläne in Großbritannien gegeben. Diese Bürgschaft sichert die zukünftigen vertraglichen Zahlungen der KION Group sowie der Arbeitnehmer bis zu einer Obergrenze von rund 75.000 Tsd. € ab. Die Obergrenze wird durch die von der KION Group geleisteten Zahlungen reduziert. Am Bilanzstichtag hat sich die Obergrenze der Bürgschaft daher auf 58.067 Tsd. € reduziert. Aufgrund der Lage der jeweiligen Gesellschaften im Hinblick auf derzeitige sowie zukünftige Finanz- und Ertragssituationen wird eine Inanspruchnahmewahrscheinlichkeit als gering angesehen.

Die Überleitung des Finanzierungsstatus und der Nettoverpflichtung aus leistungsorientierten Pensionsplänen auf die in der Konzernbilanz zum 31. Dezember ausgewiesenen Beträge setzt sich wie folgt zusammen:

Finanzierungsstatus und Nettoverpflichtung

 

Deutschland

UK

Übrige

Gesamt

in Tsd. €

2012

2011

2012

2011

2012

2011

2012

2011

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Barwert der ganz oder teilweise über einen Fonds finanzierten Verpflichtungen

314.016

211.532

419.470

390.396

70.191

57.214

803.677

659.142

Beizulegender Zeitwert des Planvermögens

40.016

38.217

439.509

406.404

58.903

50.309

538.428

494.930

Überdeckung (-) bzw. Unterdeckung (+)

274.000

173.315

-20.039

-16.008

11.288

6.905

265.249

164.212

Barwert der nicht über einen Fonds finanzierten Verpflichtungen

231.397

177.739

-

-

28.186

22.148

259.583

199.887

Überdeckung (-) bzw.
Unterdeckung (+) gesamt

505.397

351.054

-20.039

-16.008

39.474

29.053

524.832

364.099

Nicht erfasster
nachzuverrechnender
Dienstzeitaufwand (-)
und -ertrag (+)

-

-

-

-

-1.071

-1.143

-1.071

-1.143

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nettoverpflichtung zum 31.12.

505.397

351.054

-20.039

-16.008

38.403

27.910

523.761

362.956

 

 

 

 

 

 

 

 

 

davon ausgewiesen unter „Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen“

505.397

351.054

2.720

3.950

38.403

27.910

546.520

382.914

davon ausgewiesen unter „Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte“

-

-

-22.759

-19.958

-

-

-22.759

-19.958

Darüber hinaus steht den deutschen Mitarbeitern der KION Group ein Planvermögen in Höhe von 19.486 Tsd. € (Vorjahr: 18.474 Tsd. €) aus dem KION Vorsorgeplan zu. Diesem stehen korrespondierende Verpflichtungen aus der Direktzusage in gleicher Höhe gegenüber.

Kapitalflussrechnung

Bei nicht durch externes Vermögen gedeckten Zusagen werden die Zahlungen an die Leistungsempfänger direkt vom Unternehmen geleistet und belasten somit den Mittelzufluss/-abfluss aus laufender Geschäftstätigkeit. Sind die Leistungszusagen durch externes Vermögen unterlegt, so werden die Zahlungen aus dem vorhandenen Planvermögen geleistet und sind für das Unternehmen liquiditätsneutral. In diesem Fall führen stattdessen ggf. durch das Unternehmen geleistete Zuwendungen zu den externen Pensionsfonds zu einem Mittelabfluss aus laufender Geschäftstätigkeit.

Für die wesentlichen Pensionszusagen der KION Group wurden im Berichtsjahr 33.480 Tsd. € (Vorjahr: 30.539 Tsd. €) an Pensionsleistungen gewährt, davon wurden 13.561 Tsd. € (Vorjahr: 12.643 Tsd. €) vom Unternehmen direkt geleistet und 19.919 Tsd. € (Vorjahr: 17.896 Tsd. €) aus Planvermögen. Die liquiditätswirksamen Dotierungen des Planvermögens betrugen im Berichtsjahr 9.518 Tsd. € (Vorjahr: 8.180 Tsd. €). Außerdem wurden Versorgungsleistungen in Höhe von 232 Tsd. € (Vorjahr: 215 Tsd. €) auf externe Versorgungsträger übertragen.

Gewinn- und Verlustrechnung

Für Leistungszusagen werden nach den Bilanzierungsvorschriften der IAS 19 versicherungsmathematische Berechnungen durchgeführt, um nach festen Regeln den zu erfassenden periodengerechten Aufwand zu bestimmen. Der in der Gewinn- und Verlustrechnung zu berücksichtigende periodenbezogene Aufwand für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen setzt sich zusammen aus verschiedenen, gesondert zu berechnenden und offen zu legenden Komponenten.

Der Dienstzeitaufwand („Service Cost“) entspricht dem im Geschäftsjahr hinzu erworbenen Versorgungsanspruch und ist ergebniswirksam zu berücksichtigen. Er berechnet sich als der versicherungsmathematische Barwert desjenigen Anteils der im Versorgungsfall zu erwartenden DBO, der gemäß der individuell erreichbaren Dienstzeit dem jeweiligen Geschäftsjahr zuzurechnen ist.

Ebenfalls zu berücksichtigen ist der Aufwand für die Aufzinsung der Vorjahres-DBO („Interest Cost“) mit dem für das Berichtsjahr unterstellten Abzinsungsfaktor. Bei durch externes Vermögen gedeckten Leistungsansprüchen ist zudem eine erwartete Rendite des Planvermögens ertragswirksam zu berücksichtigen.

Ein nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand entsteht im Fall einer Änderung der Versorgungszusage.

Der in der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2012 erfasste Gesamtaufwand für leistungsorientierte Pensionspläne (Aufwendungen abzüglich Erträge) setzt sich wie folgt zusammen:

Aufwendungen aus Pensionsverpflichtungen

 

Deutschland

UK

Übrige

Gesamt

in Tsd. €

2012

2011

2012

2011

2012

2011

2012

2011

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Laufender Dienstzeitaufwand

11.881

11.894

1.443

1.245

2.919

3.103

16.243

16.242

Zinsaufwand

21.680

20.526

19.061

19.132

3.068

2.778

43.809

42.436

Erwarteter Ertrag aus Planvermögen

-2.184

-1.936

-18.296

-18.736

-2.251

-2.060

-22.731

-22.732

Nachzuverrechnender
Dienstzeitaufwand (+)
und -ertrag (-)

-

-

327

46

72

131

399

177

Gewinne (-) und Verluste (+) aus Plankürzungen

-

-

-

-

-

-708

-

-708

Aufwendungen aus
Pensionsverpflichtungen gesamt

31.377

30.484

2.535

1.687

3.808

3.244

37.720

35.415

Die KION Group weist insgesamt einen Betrag in Höhe von 21.078 Tsd. € (Vorjahr: 19.704 Tsd. €), bestehend aus Zinsaufwand und erwarteten Erträgen aus Planvermögen, im Finanzergebnis aus. Alle übrigen Komponenten der Pensionsaufwendungen werden unter den Funktionskosten bilanziert.

Die tatsächlichen Erträge aus Planvermögen betragen im Geschäftsjahr 2012 insgesamt 48.043 Tsd. € (Vorjahr: 36.446 Tsd. €).

Erfolgsneutral erfasste Aufwendungen und Erträge

Die versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste aus leistungsorientierten Pensionszusagen, die in der Aufstellung der im Konzern-Eigenkapital erfassten Aufwendungen und Erträge ausgewiesen werden, stellen sich im Geschäftsjahr wie folgt dar:

Erfolgsneutral erfasste Beträge

 

Deutschland

UK

Übrige

Gesamt

in Tsd. €

2012

2011

2012

2011

2012

2011

2012

2011

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Erfolgsneutral im
Eigenkapital erfasste
Beträge zum 1.1.

81.458

65.983

-37.014

-40.769

-10.160

-4.925

34.284

20.289

Währungseffekte

-

-

2.235

-

-

-

2.235

-

Gewinne (+) und Verluste
(-) aus der Bewertung der Verpflichtungen

-201.473

14.150

-21.707

-12.665

-17.471

-103

-240.651

1.382

Gewinne (+) und Verluste
(-) aus Planvermögen

1.449

1.325

17.786

17.364

6.077

-4.975

25.312

13.714

Währungseffekte

-

-

-965

-944

-40

-157

-1.005

-1.101

Erfolgsneutral im
Eigenkapital erfasste
Beträge zum 31.12.

-118.566

81.458

-39.665

-37.014

-21.594

-10.160

-179.825

34.284

Die Änderungen von Schätzungen in Bezug auf leistungsorientierte Pensionszusagen führten zum 31. Dezember 2012 insgesamt zu einer Verminderung des Eigenkapitals in Höhe von 151.311 Tsd. € (nach latenten Steuern). Davon entfallen -151.267 Tsd. € auf Anteile der Anteilseigner der KION Holding 1 GmbH und -44 Tsd. € auf nicht-beherrschende Anteile.

Weitere Angaben

Das Planvermögen der wesentlichen Pensionspläne setzt sich aus folgenden Bestandteilen zusammen:

Beizulegender Zeitwert des Planvermögens

 

Deutschland

UK

Übrige

Gesamt

in Tsd. €

2012

2011

2012

2011

2012

2011

2012

2011

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Aktien

7.134

6.862

86.922

73.583

8.462

7.187

102.518

87.632

Festverzinsliche Wertpapiere

18.301

12.580

259.556

267.739

11.743

11.499

289.600

291.818

Immoblilien

1.551

2.859

-

331

3.888

3.593

5.439

6.783

Versicherungspolicen

-

-

-

-

32.600

26.353

32.600

26.353

Sonstige

13.030

15.916

93.031

64.751

2.210

1.677

108.271

82.344

Planvermögen gesamt

40.016

38.217

439.509

406.404

58.903

50.309

538.428

494.930

Das Planvermögen enthält keine selbst genutzten Immobilien oder andere selbst genutzte Vermögenswerte. Die Kategorie Sonstige beinhaltet im Wesentlichen für die vier großen Pläne in Großbritannien inflationsindexierte britische Staatsanleihen.

Der im Geschäftsjahr 2012 bzw. im Vorjahr erfolgswirksam erfasste Ertrag aus Planvermögen basiert auf den folgenden erwarteten Renditen der wesentlichen Anlagekategorien des Planvermögens:

Erwartete Erträge des Planvermögens

 

Deutschland

UK

Übrige

2012

2011

2012

2011

2012

2011

 

 

 

 

 

 

 

Aktien

7,35%

7,45%

5,77%

6,73%

6,80%

7,10%

Festverzinsliche Wertpapiere

3,74%

3,50%

4,31%

4,81%

2,40%

2,90%

Immobilien

5,10%

5,20%

6,50%

6,50%

4,60%

4,60%

Versicherungspolicen

-

-

-

-

4,69%

3,88%

Sonstige

6,68%

6,68%

3,19%

4,17%

6,00%

6,40%

Gewichteter Durchschnitt des erwarteten Ertrags

5,71%

5,54%

4,43%

5,21%

4,51%

4,26%

Die Festlegung der erwarteten Rendite auf das Planvermögen folgte grundsätzlich der Anlagenpolitik des Plans in Bezug auf die Zusammensetzung der Anlageklassen. Die erwarteten Erträge basieren auf dem gegenwärtigen Zinsniveau für Staatsanleihen mit korrespondierender Laufzeit, gegebenenfalls korrigiert um einen spezifischen Risikozuschlag für die verschiedenen Anlageklassen. Der erwartete Ertrag aus Planvermögen („Return on Plan Assets“) wird in der entsprechenden Periode als Ertrag erfasst. Die Unterschiede zwischen erwartetem und tatsächlichem Ertrag auf das Planvermögen stellen erfahrungsbedingte Anpassungen („Experience Adjustments“) dar und werden im Jahr ihrer Entstehung erfolgsneutral im Eigenkapital berücksichtigt.

Der Berechnung des Barwertes der Verpflichtung liegen die oben aufgeführten Annahmen zugrunde. Bei Erhöhung beziehungsweise Verminderung des Abzinsungsfaktors um jeweils einen Viertel Prozentpunkt (bezogen auf Deutschland auf 3,75% bzw. 3,25% zum 31. Dezember 2012) würden sich die Versorgungsansprüche um 43.458 Tsd. € (Vorjahr: 35.632 Tsd. €) reduzieren bzw. um 45.463 Tsd. € (Vorjahr: 35.747 Tsd. €) erhöhen. Die erfolgsneutral verrechneten Verluste (Vorjahr: Gewinne) im Eigenkapital würden sich nach Ertragsteuern um 31.611 Tsd. € (Vorjahr: 25.999 Tsd. €) erhöhen bzw. um 33.081 Tsd. € (Vorjahr: 26.036 Tsd. €) reduzieren.

Fünfjahresübersicht

Im Zeitablauf ergibt sich folgende Entwicklung der erfahrungsbedingten Anpassungen, die aus den Unterschieden zwischen den versicherungsmathematischen Annahmen und den tatsächlich eingetretenen Verhältnissen resultieren:

Fünfjahresübersicht

in Tsd. €

2012

2011

2010

2009

2008

 

 

 

 

 

 

Anwartschaftsbarwert zum 31.12.

1.063.260

859.029

820.310

722.779

629.198

Erfahrungsbedingte Anpassungen
des Anwartschaftsbarwertes

6.566

144

-76

4.858

39

 

 

 

 

 

 

Zeitwert des Planvermögens zum 31.12.

538.428

494.930

455.133

401.510

320.248

Erfahrungsbedingte Anpassungen
des Planvermögens

25.312

13.714

17.350

51.763

-107.388

 

 

 

 

 

 

Überdeckung (-) / Unterdeckung (+) gesamt

524.832

364.099

365.177

321.269

308.950

 

 

 

 

 

 

Nicht erfasster nachzuverrechnender
Dienstzeitaufwand (+) und -ertrag (-)

-1.071

-1.143

-1.377

40

-

 

 

 

 

 

 

Nettoverpflichtung zum 31.12.

523.761

362.956

363.800

321.309

308.950

Während die versicherungsmathematischen Gewinne oder Verluste beim Barwert der Verpflichtung nur zum Teil aus erfahrungsbedingten Anpassungen resultieren, entfallen die versicherungsmathematischen Gewinne oder Verluste beim Planvermögen zum Zeitwert vollständig auf erfahrungsbedingte Anpassungen.

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