Gesamt­wirtschaftliche und branchenbezogene Rahmen­bedingungen

Gesamtwirtschaftliches Umfeld

Im dritten Quartal blieb das Expansionstempo der Weltwirtschaft weiterhin nur mäßig. Grund ist im Wesentlichen die schwächere Entwicklung der Schwellenländer, die in den vergangenen Jahren von der Nachfrage aus China und dem Rohstoffboom profitiert haben; besonders betroffen sind dabei Russland und Brasilien.

Die Eurozone war vor allem durch die positive Wirtschaftsentwicklung in Deutschland weiter auf Erholungskurs. Die US-Wirtschaft wuchs ebenfalls moderat. Die US-amerikanische Zentralbank entschied sich im September wegen der Verunsicherung an den internationalen Finanzmärkten dennoch gegen eine Erhöhung des Leitzinses.

In den Schwellenländern hat sich die Lage unterdessen verschlechtert. Neben rückläufigen Rohstoffpreisen bremste vor allem Chinas schwächelnde Nachfrage das Handelsgeschäft. Insbesondere das Wachstum in den anderen asiatischen Schwellenländern hat sich dabei spürbar abgeschwächt. Zusätzlich setzte angesichts wachsender Konjunktursorgen und des hohen Verschuldungsgrads in China ein massiver Preisverfall an den Börsen ein, der zu staatlichen Eingriffen führte.

Branchenbezogenes Umfeld

Absatzmärkte

Der Weltmarkt für Flurförderzeuge entwickelte sich im dritten Quartal leicht rückläufig. Im Neunmonatsvergleich wuchsen die bestellten Stückzahlen hingegen um 1,6 Prozent.

Westeuropa verzeichnete in den ersten neun Monaten eine Zunahme der bestellten Stückzahlen um 10,7 Prozent, wobei sich das Marktwachstum im dritten Quartal (+6,2 Prozent) verlangsamte. Italien und Spanien profitierten nach wie vor von Nachholeffekten und verzeichneten ein überdurchschnittliches Absatzwachstum. Auch Großbritannien und Frankreich legten zweistellig zu. Deutschland als größter Einzelmarkt lag indes unter dem westeuropäischen Durchschnitt.

Die Bestellungen in Osteuropa (ohne Russland) stiegen in den ersten neun Monaten um 5,5 Prozent. Der russische Markt war mit –42,2 Prozent weiterhin deutlich rückläufig.

Der nordamerikanische Markt zeigte sich auch im dritten Quartal dynamisch. Im Neunmonatsvergleich wurde ein Plus von 10,8 Prozent erreicht. Mittel- und Südamerika entwickelten sich weiterhin rückläufig (–9,3 Prozent), wobei Brasilien als größter Einzelmarkt ein Minus von 41,6 Prozent verzeichnete.

In China sanken die Bestellungen um 12,3 Prozent im Vergleich zum Neunmonatszeitraum 2014, wodurch sich auf dem asiatischen Markt insgesamt eine rückläufige Einwicklung (–4,8 Prozent) ergab.

Die Verlangsamung des Wachstums auf dem Gesamtmarkt ist im Berichtszeitraum auf die Entwicklung bei Dieselstaplern (–8,6 Prozent) zurückzuführen, die besonders von der sinkenden Nachfrage in China betroffen sind. Die Bestellungen von Elektrostaplern (+7,2 Prozent) und Lagertechnikprodukten (+11,3 Prozent) legten dagegen in den ersten drei Quartalen jeweils kräftig zu. > TABELLE 02

Weltmarkt Flurförderzeuge (Auftragseingang)

 

 

02

in Tsd. Stück

Q3 2015

Q3 2014

Verän­derung

Q1 – Q3 2015

Q1 – Q3 2014

Verän­derung

Quelle: WITS/FEM

Westeuropa

69,9

65,8

6,2 %

237,5

214,4

10,7 %

Osteuropa

14,2

15,6

−8,5 %

39,1

44,5

−12,1 %

Nordamerika

54,5

49,7

9,7 %

172,1

155,3

10,8 %

Mittel- und Südamerika

10,7

12,5

−14,1 %

32,3

35,7

−9,3 %

Asien (ohne Japan)

77,9

86,9

−10,4 %

257,9

276,3

−6,7 %

Übrige Welt

27,2

30,1

−9,5 %

91,0

90,6

0,4 %

Welt

254,4

260,5

−2,3 %

829,9

816,8

1,6 %

Beschaffungsmärkte und Finanzmarktumfeld

Die Rohstoffpreise haben in den ersten neun Monaten 2015 insgesamt nachgegeben. Die Preise für Stahl, das wichtigste Rohmaterial, bewegten sich durch das gedämpfte Wirtschaftswachstum und die Verlangsamung in China auf einem niedrigen Niveau. Die Kupferpreise gaben nach einer kurzzeitigen Erholung zur Jahresmitte im dritten Quartal wieder nach und lagen insgesamt auf Vorjahresniveau. Rohöl notierte ebenfalls weit unter dem Vorjahreswert.

Die Währungsmärkte zeigten im bisherigen Jahresverlauf starke Schwankungen. Der Euro verlor trotz einer Stabilisierung im dritten Quartal auf Neunmonatssicht an Wert, was sich positiv auf Auftragseingang und Umsatz der KION Group auswirkte, gleichzeitig aber auch Kosten erhöhte. Gegenüber dem chinesischen Renminbi lag der Kurs im Neunmonatsdurchschnitt um rund 17 Prozent unter dem Vorjahreswert, wobei im August ein gegenläufiger Trend einsetzte. Das britische Pfund verteuerte sich im Schnitt um 10 Prozent, während sich der brasilianische Real um 14 Prozent verbilligte.