Ausgewählte Erläuterungen zur Konzernbilanz
Geschäfts- oder Firmenwerte / Sonstige immaterielle Vermögenswerte
Die Veränderung der Geschäfts- oder Firmenwerte in den ersten neun Monaten 2014 resultiert aus Wechselkurseffekten.
Der Bilanzwert für Technologien und Entwicklungen beträgt zum 30. September 2014 insgesamt 217,5 Mio. € (31. Dezember 2013: 216,9 Mio. €). Im 3. Quartal 2014 wurden Entwicklungsaufwendungen in Höhe von 9,9 Mio. € (Q3 2013: 10,0 Mio. €) bzw. in den ersten neun Monaten 2014 in Höhe von 31,5 Mio. € (Q1 – Q3 2013: 30,9 Mio. €) aktiviert. Insgesamt wurden Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen in Höhe von 29,7 Mio. € (Q3 2013: 30,0 Mio. €) im 3. Quartal 2014 bzw. 87,8 Mio. € (Q1 – Q3 2013: 88,7 Mio. €) in den ersten neun Monaten 2014 aufwandswirksam erfasst. Hiervon entfallen in Q3 2014 10,8 Mio. € (Q3 2013: 11,8 Mio. €) und in den ersten neun Monaten 2014 31,3 Mio. € (Q1 – Q3 2013: 34,1 Mio. €) auf planmäßige Abschreibungen.
Vorräte
Der Anstieg der Vorratsbestände im Vergleich zum 31. Dezember 2013 resultiert im Wesentlichen aus einer Erhöhung des Bestands an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen (+19,3 Prozent), unfertigen Erzeugnissen und unfertigen Leistungen (+28,0 Prozent) sowie fertigen Erzeugnissen und Waren (+20,4 Prozent). Im 3. Quartal 2014 wurden Wertminderungen auf das Vorratsvermögen in Höhe von 2,0 Mio. € (Q3 2013: 1,9 Mio. €) bzw. in den ersten neun Monaten 2014 in Höhe von 8,0 Mio. € (Q1 – Q3 2013: 8,4 Mio. €) vorgenommen. Wertaufholungen in Höhe von 0,6 Mio. € (Q3 2013: 1,4 Mio. €) im 3. Quartal 2014 bzw. 2,2 Mio. € (Q1 – Q3 2013: 4,2 Mio. €) in den ersten 3 Quartalen 2014 waren abzubilden, da die Gründe für die Wertminderungen nicht länger bestanden.
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Der Anstieg der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen im Vergleich zum 31. Dezember 2013 ist insbesondere auf einen Anstieg der Forderungen gegen Dritte (um 50,4 Mio. €) und der Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht (um 8,1 Mio. €), zurückzuführen. Für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen bestehen Wertberichtigungen in Höhe von 43,7 Mio. € (31. Dezember 2013: 42,4 Mio. €).
Eigenkapital
Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt zum 30. September 2014, unverändert gegenüber dem 31. Dezember 2013, 98,9 Mio. € und ist vollständig eingezahlt. Es ist in 98.900.000 Stückaktien zu je 1 € eingeteilt. Die Gesamtzahl der im Umlauf befindlichen Aktien zum 30. September 2014 beträgt 98,6 Mio. Stückaktien. Zum Bilanzstichtag befanden sich im Bestand der KION GROUP AG 251.000 eigene Aktien.
Die Ausschüttung der Dividende in Höhe von 0,35 € je Aktie an die Aktionäre der KION GROUP AG führte zu einem Mittelabfluss von 34,5 Mio. €.
Damit die KION Group ihren Finanzierungsbedarf schnell und flexibel decken kann, hat die Hauptversammlung am 19. Mai 2014 beschlossen, ein genehmigtes Kapital zu schaffen. Der Vorstand ist ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft bis zum 18. Mai 2019 mit Zustimmung des Aufsichtsrats durch die Ausgabe von bis zu 9.890.000 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien um bis zu 9,89 Mio. € zu erhöhen.
Zur Sicherung der Finanzierungsmöglichkeiten wurde der Vorstand außerdem ermächtigt, bis zum 18. Mai 2019 Options- oder Wandelanleihen oder Genussrechte im Gesamtnennbetrag von bis zu 800 Mio. € auszugeben, die Bezugsrechte bzw. -pflichten für bis zu 9.890.000 Stückaktien enthalten. Zu diesem Zweck wurde beschlossen, das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu 9,89 Mio. € durch Ausgabe von bis zu 9.890.000 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien bedingt zu erhöhen.
In Summe darf der auf Aktien entfallende Betrag, der im Rahmen dieses genehmigten bzw. bedingten Kapitals ausgegeben wurde, insgesamt 10 Prozent des Grundkapitals nicht überschreiten. In beiden Fällen kann das Bezugsrecht der Aktionäre in bestimmten Fällen ausgeschlossen werden. Die entsprechenden Satzungsänderungen wurden am 16. Juni 2014 ins Handelsregister eingetragen.
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
Für den Zwischenbericht erfolgt eine qualifizierte Schätzung der Pensionsverpflichtung, basierend auf der Entwicklung der versicherungsmathematischen Parameter sowie unter Berücksichtigung besonderer Effekte im Berichtszeitraum.
Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen haben sich gegenüber dem Jahresende 2013 insbesondere aufgrund versicherungsmathematischer Verluste, die sich im Wesentlichen durch gesunkene Rechnungszinssätze ergeben haben, erhöht. Bei der Berechnung des geschätzten Anwartschaftsbarwerts der Pensionsverpflichtungen wurden die in >> Tabelle 24 dargestellten Abzinsungsfaktoren zugrunde gelegt.
Abzinsungsfaktor |
>>TABELLE 24 |
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30.09.2014 |
31.12.2013 |
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Deutschland |
2,60 % |
3,60 % |
UK |
3,95 % |
4,40 % |
Übrige (gewichteter Durchschnitt) |
2,05 % |
2,95 % |
Die Änderung von Schätzungen in Bezug auf leistungsorientierte Pensionszusagen führt zum 30. September 2014 insgesamt zu einer Verminderung des Eigenkapitals in Höhe von 106,8 Mio. € (nach latenten Steuern).
Im Rahmen der sogenannten 2012-Bewertung der Pensionspläne für die Mitarbeiter der englischen Konzerngesellschaften der KION Group einigten sich die Gesellschaft und die Treuhänder der Pensionsfonds im Mai 2014 auf eine Berechnungsmethode, nach der das Defizit aller Pensionspläne zum 1. Juli 2013 8,3 Mio. € betrug. Auf dieser Basis wurde mit den Treuhändern vereinbart, dass von der KION Group zum Ausgleich des Defizits in 2015 ein Betrag in Höhe von umgerechnet rund 5,0 Mio. € und in 2016 ein Betrag in Höhe von umgerechnet rund 2,5 Mio. € zu leisten sei. Diese Zahlungen stehen aber unter dem Vorbehalt, dass bei einer jährlichen Prüfung der Finanzierungslage der Pensionspläne weiterhin ein Defizit besteht. Soweit durch eine Zahlung eine Überfinanzierung der Pensionspläne entstehen würde, entfällt für das jeweilige Jahr die Zahlungspflicht der KION Group. Von Januar bis Mai 2014 wurden von der KION Group Einmalzahlungen in Höhe von umgerechnet 1,4 Mio. € geleistet. Weitere Zahlungen für das Geschäftsjahr 2014 sind auf Basis der neuen Vereinbarung nicht zu leisten.
Darüber hinaus hat die KION Material Handling GmbH den Treuhändern von zwei Pensionsplänen („Blackwood Schemes“) Ausfallgarantien gewährt, nach denen die KION Material Handling GmbH beim Ausfall der jeweiligen Arbeitgeber sämtliche Verpflichtungen dieser Arbeitgeber bis zur Höhe des sogenannten jeweiligen Buy-out Deficits unter bestimmten Bedingungen übernehmen wird. Diese Garantien ersetzen die im Laufe des Geschäftsjahres 2013 ausgestellten Letters of Support, welche die bereits im Geschäftsjahr 2012 den Blackwood Schemes gewährten Garantien der KION Material Handling GmbH (vormals: KION GROUP GmbH) gemäß den Garantievereinbarungen nach dem Börsengang der KION GROUP AG ersetzt haben. Soweit diese Letters of Support zugunsten anderer englischer Pensionspläne als den Blackwood Schemes ausgestellt worden sind, wurden diese Letters of Support dahingehend einvernehmlich geändert, dass die Treuhänder künftig jederzeit eine Bewertung der Defizite der Pensionspläne durchführen können, ohne dadurch den Anspruch aus dem jeweiligen Letter of Support zu verlieren.
Außerdem wurden den Treuhändern dingliche Sicherheiten in Form von Grundpfandrechten am Immobiliarvermögen englischer Konzerngesellschaften und flexible Sicherheiten an den Mietflotten von englischen Händlergesellschaften in einem Gesamtrahmen von maximal rund 23,1 Mio. € bestellt. Die Laufzeit dieser Sicherheiten ist auf fünf Jahre bis zum 1. Juli 2018 begrenzt und der Gesamtrahmen reduziert sich nicht durch Leistungen der KION Group.
Finanzverbindlichkeiten
Am 15. April 2014 wurden die festverzinsliche Tranche der im Jahr 2011 begebenen und im Jahr 2018 fälligen Unternehmensanleihe in Höhe von 325,0 Mio. € sowie die variabel verzinsliche Tranche der im Jahr 2013 begebenen und im Jahr 2020 fälligen Unternehmensanleihe in Höhe von 200,0 Mio. € vorzeitig vollständig abgelöst. Die Mittel zur Tilgung stammten hauptsächlich aus einer revolvierenden Kreditlinie mit einer Laufzeit von fünf Jahren ab dem Börsengang im Juni 2013. Diese Kreditlinie ist im Vergleich zu den beiden Unternehmensanleihen derzeit mit deutlich niedrigeren Zinsen verknüpft.
In diesem Zusammenhang wurde die revolvierende Kreditlinie im April 2014 um 198,0 Mio. € auf insgesamt 1.243,0 Mio. € aufgestockt. Dieser Schritt wurde durch bilaterale Kreditvereinbarungen mit einer Gruppe von Banken realisiert. Diese weiteren Kredite haben eine Laufzeit bis April 2019 und werden variabel verzinst. Die der Erhöhung der revolvierenden Kreditlinie direkt zurechenbaren Transaktionskosten in Höhe von 1,0 Mio. € werden über die Laufzeit aufwandswirksam verteilt.