[29] Finanz­verbindlichkeiten

Unter den Finanzverbindlichkeiten werden zum 31. Dezember 2014 im Wesentlichen verzinsliche Verpflichtungen gegenüber Kreditinstituten und Kapitalmarktverbindlichkeiten aus der begebenen Unternehmensanleihe ausgewiesen. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten gehen dabei überwiegend auf die revolvierende Kreditlinie zurück.

Die vertraglichen Restlaufzeiten des Bestands an Finanzverbindlichkeiten ergeben sich aus der > TABELLE 078.

Fälligkeitsstruktur Finanzverbindlichkeiten

078

in Mio. €

2014

2013

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

459,9

233,7

davon fällig innerhalb eines Jahres

257,7

224,6

davon fällig zwischen ein und fünf Jahren

202,2

9,1

davon fällig nach mehr als fünf Jahren

 

 

 

Kapitalmarktverbindlichkeiten

443,1

958,3

davon fällig innerhalb eines Jahres

davon fällig zwischen ein und fünf Jahren

319,5

davon fällig nach mehr als fünf Jahren

443,1

638,8

 

 

 

Sonstige Verbindlichkeiten

6,6

6,6

davon fällig innerhalb eines Jahres

5,1

2,9

davon fällig zwischen ein und fünf Jahren

1,2

davon fällig nach mehr als fünf Jahren

0,2

3,7

 

 

 

Summe kurzfristige Verbindlichkeiten

262,9

227,5

Summe langfristige Verbindlichkeiten

646,8

971,1

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

Im Zusammenhang mit dem Erwerb des Material-Handling-Geschäfts von der Linde AG hat die KION Group am 23. Dezember 2006 einen Darlehensvertrag (Senior Facilities Agreement und Subordinated Facility Agreement, im Folgenden „SFA“) mit einem Gesamtvolumen in Höhe von ehemals 3.300,0 Mio. € mit den konsortialführenden Banken Barclays Bank PLC, Bayerische Hypo- und Vereinsbank AG, Credit Suisse London Branch, Goldman Sachs International Bank, Lehman Commercial Paper Inc. UK Branch und Mizuho Corporate Bank Ltd. abgeschlossen. Dieser Darlehensvertrag wurde mehrfach, insbesondere im Zusammenhang mit dem Börsengang der KION GROUP AG im Juni 2013, an die veränderten finanziellen Umstände der KION Group angepasst.

Die KION Group hatte im Vorjahr mit einer Gruppe von Banken unter dem SFA eine variabel verzinsliche revolvierende Kreditlinie über 1.045,0 Mio. € mit einer Laufzeit bis Mitte 2018 vereinbart. Im Zusammenhang mit der Tilgung von zwei Unternehmensanleihen im April 2014 wurde die Kreditlinie um 198,0 Mio. € auf insgesamt 1.243,0 Mio. € aufgestockt. Dieser Schritt wurde durch bilaterale Kreditvereinbarungen mit einer Gruppe von Banken realisiert. Diese weiteren Kredite haben eine Laufzeit bis April 2019 und werden variabel verzinst. Die revolvierende Kreditlinie wurde zum 31. Dezember 2014 – einschließlich sonstiger Darlehensverpflichtungen und Eventualverbindlichkeiten – mit einem Betrag von 402,0 Mio. € (Vorjahr: 184,4 Mio. €) tatsächlich in Anspruch genommen. Hierbei wurde ein Betrag in Höhe von insgesamt 204,0 Mio. € (Vorjahr: 184,4 Mio. €) als kurzfristig eingestuft. Die als langfristig eingestuften Ziehungen aus der Kreditlinie belaufen sich auf 198,0 Mio. € (Vorjahr: 0,0 Mio. €) und wurden zur Tilgung der variabel verzinslichen Tranche der im Jahr 2013 begebenen und im Jahr 2020 fälligen Unternehmensanleihe in Höhe von 200,0 Mio. € im April 2014 aufgenommen. Für den Abschluss der revolvierenden Kreditlinie über 1.045,0 Mio. € in 2013 fielen direkt zurechenbare Transaktionskosten in Höhe von 9,3 Mio. € an. Die der Erhöhung der revolvierenden Kreditlinie direkt zurechenbaren Transaktionskosten betragen 1,0 Mio. €. Die Transaktionskosten werden als aktiver Rechnungsabgrenzungsposten unter den kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten ausgewiesen und über die Laufzeit der Kreditlinie aufwandswirksam aufgelöst.

Kapitalmarktverbindlichkeiten

Im April 2014 wurden die festverzinsliche Tranche der im Jahr 2011 begebenen und im Jahr 2018 fälligen Unternehmensanleihe in Höhe von 325,0 Mio. € sowie die variabel verzinsliche Tranche der im Jahr 2013 begebenen und im Jahr 2020 fälligen Unternehmensanleihe in Höhe von 200,0 Mio. € vorzeitig vollständig abgelöst. Die Mittel zur Tilgung stammten mit 523 Mio. € hauptsächlich aus der revolvierenden Kreditlinie. Diese Kreditlinie ist im Vergleich zu den beiden Unternehmensanleihen derzeit deutlich niedriger verzinst. Die auf die Anleihen anteilig entfallenden und abgegrenzten Finanzierungsbeschaffungskosten in Höhe von 8,4 Mio. € sowie die geleisteten Vorfälligkeitsprämien in Höhe von 14,8 Mio. € wurden in den Finanzaufwendungen erfasst.

Zum 31. Dezember 2014 besteht die festverzinsliche Tranche der im Jahr 2013 begebenen und bis 2020 laufenden Anleihe mit einem Volumen von 450,0 Mio. € weiterhin unverändert.

Entwicklung der Netto-Finanzschulden

Zur Analyse der Veränderung von Verpflichtungen aus Finanzverbindlichkeiten verwendet die KION Group die interne Kennzahl „Netto-Finanzschulden“. Die Netto-Finanzschulden sind als Differenz zwischen Finanzverbindlichkeiten (ohne Leasingverbindlichkeiten) und den flüssigen Mitteln definiert.

Die Netto-Finanzschulden der KION Group stellen sich zum 31. Dezember 2014 wie folgt dar: > TABELLE 079

Netto-Finanzschulden

079

in Mio. €

2014

2013

Anleihe (2011/2018) – festverzinslich (brutto)

325,0

Anleihe (2013/2020) – festverzinslich (brutto)

450,0

450,0

Anleihe (2013/2020) – variabel verzinslich (brutto)

200,0

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (brutto)

459,9

233,7

Verbindlichkeiten gegenüber Nicht-Kreditinstituten (brutto)

6,6

6,6

./. Kreditbeschaffungskosten

–6,9

–16,7

Finanzschulden

909,6

1.198,6

./. Flüssige Mittel

98,9

219,3

Netto-Finanzschulden

810,7

979,3

Die Finanzschulden haben sich damit im Einzelnen wie folgt verändert und weisen folgende Konditionen auf: > TABELLE 080

Kreditkonditionen

080

 

Zinssatz

Nominalwert

Fälligkeit

in Mio. €

 

2014

2013

 

Term Loan Facility H1a (Anleihe – festverzinslich)

Festverzinslich

325,0

2018

Term Loan Facility H2a (Anleihe – festverzinslich)

Festverzinslich

450,0

450,0

2020

Term Loan Facility H2b (Anleihe – variabel verzinslich)

3-M-EURIBOR + Margin

200,0

2020

Multicurrency Revolving Credit Facility 3

EURIBOR + Margin

373,0

130,0

2018

Sonstige Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten

Diverse Währungen und Zinskonditionen

86,9

103,7

 

Finanzverbindlichkeiten ggü. Nicht-Kreditinstituten

 

6,6

6,6

 

./. Kreditbeschaffungskosten

 

–6,9

–16,7

 

Summe Finanzschulden

 

909,6

1.198,6

 

Financial Covenants

Das SFA und die Vertragsbedingungen aus der Begebung der Unternehmensanleihe verlangen unter anderem die Einhaltung bestimmter Verpflichtungen, so genannter „Undertakings“ bzw. „Covenants“. Das SFA verlangt zusätzlich die Einhaltung einzelner Kennzahlen, so genannter „Financial Covenants“, während der Vertragslaufzeit. Die „Financial Covenants“ legen Relationen für die Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage der KION Group fest. Für die KION Group ist zurzeit nur der „Financial Covenant“ für den Verschuldungsgrad als Verhältnis zwischen Netto-Finanzverschuldung und EBITDA anwendbar. Werden Verpflichtungen oder „Financial Covenants“ nicht eingehalten, kann dies unter anderem das Recht zur Kündigung des SFA durch die Kreditgeber bzw. zur vorzeitigen Fälligstellung der Unternehmensanleihe durch die Anleihegläubiger nach sich ziehen.

Die „Financial Covenants“ werden quartalsweise überwacht. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden sämtliche Verpflichtungen und „Financial Covenants“ eingehalten.

Kreditsicherheiten

Das SFA verpflichtet die KION Group zur Besicherung von Verpflichtungen und Verbindlichkeiten. Diese Verpflichtung erstreckt sich auch auf die Unternehmensanleihe (Tranche H2a). Zum Bilanzstichtag haben insgesamt 25 (Vorjahr: 26) Konzerngesellschaften (Sicherheitengeber) in den fünf Ländern Deutschland, England, Frankreich, Spanien und Italien entsprechende Sicherheiten gestellt.

Die Sicherheiten umfassen Garantien, Verpfändung der Anteile an den Sicherheitengebern (mit Ausnahme der Anteile an der KION Material Handling GmbH (vormals KION GROUP GmbH)), Verpfändung von bestimmten Bankkonten und die Sicherungsabtretung oder Verpfändung von bestimmten Forderungen der Sicherheitengeber, Verpfändung von Ansprüchen aus und im Zusammenhang mit dem Anteilskaufvertrag betreffend die Anteile an der vormaligen KION GROUP GmbH zwischen Linde Material Handling GmbH und Linde AG vom 5. November 2006, Verpfändung von Anteilen an der KION Information Management Services GmbH sowie die sicherungsweise Abtretung und Übereignung von geistigen Eigentumsrechten durch deutsche Sicherheitengeber. In England dient nach den dort geltenden Bestimmungen und den getroffenen Vereinbarungen die Gesamtheit der Vermögenswerte der englischen Sicherheitengeber als Sicherheit.

Die Buchwerte der verpfändeten finanziellen Vermögenswerte beliefen sich am Bilanzstichtag auf 340,8 Mio. € (Vorjahr: 348,7 Mio. €).

Zum Bilanzstichtag bestanden, wie im Vorjahr, keine wesentlichen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, die durch Grundpfandrechte gesichert wurden.