Gesamtwirtschaftliches Umfeld
Das weltweite wirtschaftliche Umfeld war im ersten Halbjahr 2013 weiterhin von Unsicherheiten geprägt. Entsprechend hat der IWF seine Prognose für 2013 leicht zurückgenommen. Während positive Konjunkturdaten die Erwartung einer anhaltenden Erholung der US-Wirtschaft verstärkt haben, ging die Dynamik der BRIC-Staaten zurück. Westeuropa befand sich weiterhin in einer milden Rezession. Die Krise im Euroraum ist noch nicht überwunden, was auch die Expansionsgeschwindigkeit in der restlichen Welt – hier insbesondere in den übrigen EU-Staaten und Osteuropa – abbremst. Während die deutsche Volkswirtschaft stagnierte, fiel der Rückgang der Wirtschaftsleistung in den Krisenstaaten Griechenland, Italien, Portugal und Spanien stärker aus.
Für die weltweite Nachfrage nach Maschinen und Ausrüstungen sind neben dem BIP-Wachstum insbesondere die Investitionsbereitschaft und das Welthandelsvolumen von großer Bedeutung. Nach Einschätzung von Wirtschaftsforschungsinstituten sind diese Indikatoren im bisherigen Jahresverlauf gegenüber dem Vorjahr leicht gestiegen. Auch für das Gesamtjahr 2013 zeichnet sich ein moderater Anstieg ab, jedoch dürfte die Grunddynamik im Jahresdurchschnitt eher gering ausfallen.
Branchenbezogenes Umfeld
Absatzmärkte
Weltweit nahm die Zahl der georderten neuen Flurförderzeuge im Vergleich zu den ersten sechs Monaten 2012 um 3,8 Prozent zu. In China erhöhte sich die Zahl der Neufahrzeugbestellungen um 7,7 Prozent.
Die Ende 2012 erreichte Talsohle scheint damit im weltgrößten Einzelmarkt durchschritten zu sein. Weiterer wesentlicher Wachstumsmotor war die starke Nachfrage in Nordamerika. Mittel- und Südamerika sowie Osteuropa zeigten ebenfalls hohe Wachstumsraten, doch fielen diese in absoluten Zahlen weniger ins Gewicht.
Allein in Westeuropa spiegeln die Zahlen im ersten Halbjahr eine Nachfrageschwäche wider. Hier wurde der anhaltend hohe Bedarf an einer Erneuerung der Fahrzeugflotten durch die konjunkturell bedingte schwache Investitionsbereitschaft ausgebremst. Jedoch erholte sich der westeuropäische Markt im Verlauf des ersten Halbjahres und erreichte nach einem verhaltenen Jahresauftakt im zweiten Quartal wieder das Vorjahresniveau. >> TABELLE 02
Weltmarkt Flurförderzeuge (Auftragseingang) |
>>TABELLE 02 | |||||||
in Tsd. Stück |
Q2 |
Q2 |
Verän- |
Q1–Q2 |
Q1–Q2 |
Verän- | ||
| ||||||||
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| ||
Westeuropa |
64,9 |
65,1 |
-0,4 % |
132,6 |
136,9 |
-3,2 % | ||
Osteuropa |
13,7 |
13,4 |
2,1 % |
28,6 |
27,3 |
5,1 % | ||
Nordamerika |
51,8 |
46,8 |
10,5 % |
97,9 |
88,9 |
10,1 % | ||
Mittel- und Südamerika |
14,0 |
11,2 |
25,2 % |
27,2 |
22,4 |
21,5 % | ||
Asien (ohne Japan) |
87,3 |
77,4 |
12,8 % |
165,4 |
158,1 |
4,6 % | ||
Übrige Welt |
29,6 |
29,8 |
-0,7 % |
57,3 |
56,9 |
0,9 % | ||
Welt |
261,2 |
243,7 |
7,2 % |
509,0 |
490,4 |
3,8 % |
Beschaffungsmärkte und Finanzmarktumfeld
Rund 25 Prozent der Materialkosten für die Herstellung eines Flurförderzeugs werden bei der KION Group direkt von der Entwicklung der Rohstoffpreise beeinflusst.
Die Bezugspreise für Stahl und Energie lagen in den ersten sechs Monaten 2013 insgesamt unter den Vergleichswerten 2012. So lag beispielsweise der in US-Dollar notierte Rohölpreis (Brent), der die Preise anderer Energieträger beeinflusst, 6,3 Prozent unter dem vergleichbaren Vorjahrespreis.
Das britische Pfund verbilligte sich gegenüber dem Euro. Der brasilianische Real musste im zweiten Quartal sogar eine deutliche Abwertung hinnehmen, während sich der chinesische Renminbi trotz größerer Volatilität insgesamt stabil entwickelte.
Auftragsentwicklung
Die Zahl der bei den Marken der KION Group georderten neuen Flurförderzeuge ging im Halbjahresvergleich aufgrund der Marktschwäche in Westeuropa um 2,3 Prozent auf rund 73.800 Einheiten zurück. Im zweiten Vierteljahr reichte der Auftragseingang bis auf 600 Einheiten an den hohen Vorjahreswert heran. Insgesamt entfielen 34 Prozent des Auftragseingangs nach Stückzahlen auf die Wachstumsmärkte, zu denen vor allem China und andere asiatische Länder sowie Osteuropa und Brasilien zählen.
Der Auftragseingang im ersten Halbjahr 2013 summierte sich auf 2.250,2 Mio. €, das waren 6,6 Prozent weniger als in den ersten sechs Monaten 2012 (2.409,8 Mio. €). Bereinigt um die im Vorjahr noch enthaltenen Hydraulikaktivitäten lag das Minus jedoch nur bei 3,6 Prozent.
Der Auftragsbestand belief sich im Neufahrzeuggeschäft auf 750,7 Mio. € und lag damit um 7,1 Prozent unter dem Wert zum Jahresende 2012 (807,8 Mio. €).