Ausgewählte Erläuterungen zur Konzernbilanz

Geschäfts- oder Firmenwerte / Sonstige immaterielle Vermögenswerte

Die Geschäfts- oder Firmenwerte stiegen in den ersten sechs Monaten 2019 wechselkursbedingt um 17,4 Mio. € auf 3.442,2 Mio. € (31. Dezember 2018: 3.424,8 Mio. €).

Der Wert der Markennamen und der Bilanzwert für Technologien und Entwicklungen zeigten sich mit 944,0 Mio. € bzw. 689,5 Mio. € nahezu unverändert (31. Dezember 2018: 944,3 Mio. € bzw. 689,7 Mio. €).

Die übrigen immateriellen Vermögenswerte liegen mit 645,7 Mio. € um 17,2 Mio. € unter dem Bilanzwert zum 31. Dezember 2018 (662,9 Mio. €). Dies resultiert hauptsächlich aus den laufenden Abschreibungen auf die im Rahmen des Erwerbs von Dematic erworbenen Kundenbeziehungen.

Sonstige Sachanlagen

In den Sonstigen Sachanlagen von insgesamt 1.090,1 Mio. € (31. Dezember 2018: 1.077,8 Mio. €) sind Nutzungsrechte aus Beschaffungsleasingverhältnissen in Höhe von 391,2 Mio. € (31. Dezember 2018: 390,7 Mio. €) enthalten. Sie entfallen mit 271,9 Mio. € (31. Dezember 2018: 276,4 Mio. €) auf Grundstücke und Gebäude sowie mit 119,2 Mio. € (31. Dezember 2018: 114,3 Mio. €) auf technische Anlagen und Betriebsausstattungen.

Vorräte

Die Vorratsbestände erhöhten sich im Vergleich zum 31. Dezember 2018 insbesondere im Segment Industrial Trucks & Services. Der Bestand an unfertigen Erzeugnissen und unfertigen Leistungen erhöhte sich um 20,2 Prozent auf 159,0 Mio. € (31. Dezember 2018: 132,3 Mio. €); die fertigen Erzeugnisse und Waren stiegen um 26,7 Prozent auf 697,5 Mio. € (31. Dezember 2018: 550,6 Mio. €). Im zweiten Quartal 2019 wurden Wertminderungen auf das Vorratsvermögen in Höhe von 10,2 Mio. € (Q2 2018: 4,3 Mio. €) bzw. 16,2 Mio. € im ersten Halbjahr 2019 (1. Halbjahr 2018: 8,8 Mio. €) vorgenommen. Wertaufholungen in Höhe von 3,1 Mio. € im zweiten Quartal 2019 (Q2 2018: 0,9 Mio. €) bzw. 4,8 Mio. € im abgelaufenen Halbjahr (1. Halbjahr 2018: 2,6 Mio. €) waren abzubilden, da die Gründe für die Wertminderungen nicht mehr bestanden.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Der Anstieg der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen im Vergleich zum 31. Dezember 2018 ist im Wesentlichen auf einen Anstieg der Forderungen gegen Dritte um 78,5 Mio. € auf 1.084,0 Mio. € zurückzuführen (31. Dezember 2018: 1.005,5 Mio. €). Die Forderungen gegen nicht konsolidierte Tochterunternehmen, at-equity bilanzierte Beteiligungen und sonstige Beteiligungen verminderten sich im Vergleich zum 31. Dezember 2018 von 53,2 Mio. € um 6,1 Mio. € auf 47,1 Mio. €. Für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen bestehen Wertberichtigungen in Höhe von 42,6 Mio. € (31. Dezember 2018: 37,8 Mio. €).

Eigenkapital

Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt zum 30. Juni 2019, unverändert gegenüber dem 31. Dezember 2018, 118,1 Mio. € und ist voll eingezahlt. Es ist in 118,1 Mio. Stückaktien ohne Nennbetrag eingeteilt.

Die Gesamtzahl der im Umlauf befindlichen Aktien zum 30. Juni 2019 beträgt 117.938.116 Stückaktien (31. Dezember 2018: 117.924.442 Stückaktien). Zum Bilanzstichtag befanden sich im Bestand der KION GROUP AG 151.884 eigene Aktien (31. Dezember 2018: 165.558). Darüber hinaus wurden im Februar 2019 13.674 Stückaktien für das Eigeninvestment der Mitarbeiter im Rahmen von KEEP 2018 ausgegeben.

Die Ausschüttung der Dividende in Höhe von 1,20 € je Aktie (Vorjahr: 0,99 € je Aktie) an die Aktionäre der KION GROUP AG führte zu einem Mittelabfluss von 141,5 Mio. € (Vorjahr: 116,8 Mio. €).

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

Für den Zwischenbericht erfolgt eine qualifizierte Schätzung der Pensionsverpflichtung, basierend auf der Entwicklung der versicherungsmathematischen Parameter im Berichtszeitraum.

Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen haben sich gegenüber dem Jahresende 2018 aufgrund versicherungsmathematischer Verluste erhöht, die sich insbesondere durch einen gefallenen Abzinsungsfaktor in der Eurozone ergeben haben. Bei der Berechnung des Anwartschaftsbarwerts der Pensionsverpflichtungen wurden die in > TABELLE 26 dargestellten Abzinsungsfaktoren zugrunde gelegt.

Abzinsungsfaktor

26

 

30.06.2019

31.12.2018

Deutschland

1,30 %

1,90 %

Großbritannien

2,15 %

2,65 %

USA

3,55 %

4,25 %

Übrige (gewichteter Durchschnitt)

0,88 %

1,43 %

Die Änderung von Schätzungen in Bezug auf leistungsorientierte Pensionszusagen führte zum 30. Juni 2019 insgesamt zu einer Verminderung des Eigenkapitals in Höhe von 104,4 Mio. € (nach latenten Steuern). Insgesamt erhöhte sich die Nettoverpflichtung aus leistungsorientierten Pensionsplänen auf 1.178,4 Mio. € (31. Dezember 2018: 1.009,7 Mio. €). Davon werden 1.214,3 Mio. € (31. Dezember 2018: 1.043,0 Mio. €) unter den Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen sowie 35,9 Mio. € (31. Dezember 2018: 33,3 Mio. €) in der Position Sonstige langfristige Vermögenswerte ausgewiesen.

Im Rahmen der wiederkehrenden Bewertung der Pensionspläne für die Mitarbeiter der englischen Konzerngesellschaften der KION Group einigten sich die Gesellschaften und die jeweiligen Treuhänder der Pensionspläne im März 2019 auf eine Bewertung, die die ordnungsgemäße Auszahlung an die Planbegünstigten sicherstellen wird. Die KION Group hat daher auf Basis dieser aktuellen Bewertung keine Zuzahlungen zum Planvermögen zu leisten.

Darüber hinaus hat die KION GROUP AG den Treuhändern von vier Pensionsplänen Ausfallgarantien gewährt, nach denen die KION GROUP AG beim Ausfall der jeweiligen Gesellschaften sämtliche Verpflichtungen dieser Gesellschaften bis zu einem maximalen Garantiebetrag übernehmen wird. Zum 30. Juni 2019 beläuft sich der Garantiebetrag auf insgesamt 101,5 Mio. €.

Finanzverbindlichkeiten

Unter den Finanzverbindlichkeiten werden zum 30. Juni 2019 im Wesentlichen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 983,6 Mio. € (31. Dezember 2018: 826,4 Mio. €) sowie Schuldscheindarlehen in Höhe von 1.320,8 Mio. € (31. Dezember 2018: 1.214,3 Mio. €) ausgewiesen.

Die KION Group hat die unter dem AFA aufgenommene variabel verzinsliche langfristige Tranche mit einer Laufzeit bis Oktober 2021 im Berichtszeitraum um weitere 200,0 Mio. € auf 400,0 Mio. € (31. Dezember 2018: 600,0 Mio. €) reduziert. Darüber hinaus bestanden zum 30. Juni 2019 kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 580,3 Mio. € (31. Dezember 2018: 221,9 Mio. €). Diese entfallen mit einem Betrag von 230,1 Mio. € (31. Dezember 2018: 101,8 Mio. €) auf Ziehungen aus der revolvierenden Kreditlinie. Darüber hinaus wurden 350,2 Mio. € (31. Dezember 2018: 120,1 Mio. €) unter bestehenden inländischen sowie ausländischen Kreditlinien in Anspruch genommen.

Die vorzeitige Tilgung der unter dem AFA aufgenommen langfristigen Tranche wurde teilweise durch die Begebung eines Schuldscheindarlehens im April 2019 finanziert. Dieses hat einen Nominalbetrag von 120,5 Mio. € und eine Laufzeit bis April 2026. In Zusammenhang mit dieser Kapitalmaßnahme wurde das im Geschäftsjahr 2018 begebene Schuldscheindarlehen anteilig in Höhe von 20,5 Mio. € vorzeitig zurückgeführt, sodass zum Bilanzstichtag ein Restbetrag von 179,5 Mio. € ausstand. Die hierfür bestehende Sicherungsbeziehung (Fair Value Hedge zur Absicherung des Wertänderungsrisikos der fest verzinslichen Tranche) wurde durch anteilige Glattstellung des Zinsswaps in Höhe von 20,5 Mio. € entsprechend adjustiert.

Sämtliche Kreditvereinbarungsklauseln („Covenants“) wurden zum Halbjahresstichtag unverändert eingehalten.

Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen

Die Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen in Höhe von insgesamt 1.973,8 Mio. € (31. Dezember 2018: 1.472,4 Mio. €) betreffen in Höhe von 1.602,6 Mio. € (31. Dezember 2018: 1.165,3 Mio. €) die Refinanzierung des langfristigen Leasinggeschäfts bzw. die aus dem indirekten Leasinggeschäft begründeten Restwertverpflichtungen sowie in Höhe von 371,2 Mio. € (31. Dezember 2018: 307,1 Mio. €) die Refinanzierung von Flurförderzeugen für die Kurzfristmietflotte.

Die Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen aus dem Leasinggeschäft umfassen Verbindlichkeiten aus der Refinanzierung über Sale-and-Leaseback-Sublease-Geschäfte mit Leasinggesellschaften in Höhe von 569,7 Mio. € (31. Dezember 2018: 440,2 Mio. €). Darüber hinaus beinhalten die Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen aus dem Leasinggeschäft auch die aus dem indirekten Leasinggeschäft begründeten Restwertverpflichtungen in Höhe von 309,6 Mio. € (31. Dezember 2018: 319,5 Mio. €).

Des Weiteren enthalten die Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen Verbindlichkeiten aus Leasingkreditlinien in Höhe von 359,3 Mio. € (31. Dezember 2018: 307,3 Mio. €) sowie Verbindlichkeiten aus der Begebung von Schuldverschreibungen (Verbriefung) durch die K-Lift S.A., Luxemburg, in Höhe von 302,3 Mio. € (31. Dezember 2018: 98,3 Mio. €).

Leasingverbindlichkeiten

Den Leasingverbindlichkeiten in Höhe von 561,4 Mio. € (31. Dezember 2018: 740,6 Mio. €) stehen Leasingforderungen aus bis zum 31. Dezember 2017 abgeschlossenen Sale-and-Leaseback-Sublease-Geschäften in Höhe von 393,3 Mio. € (31. Dezember 2018: 514,3 Mio. €) und Leasingvermögen aus Sale-and-Leaseback-Sublease-Geschäften in Höhe von 208,1 Mio. € (31. Dezember 2018: 268,6 Mio. €) gegenüber.

Vertragssalden

Die Vertragsvermögenswerte stiegen zum 30. Juni 2019 um 35,1 Mio. € auf 154,4 Mio. € (31. Dezember 2018: 119,3 Mio. €). Sie resultieren im Wesentlichen aus Leistungen für Aufträge aus dem Projektgeschäft, die von der KION Group vor den vereinbarten kundenseitigen Zahlungsfristen erbracht wurden.

Zum Bilanzstichtag entfallen Vertragsverbindlichkeiten mit einem Betrag von 326,5 Mio. € auf Aufträge aus dem Projektgeschäft mit passivischem Saldo gegenüber Kunden (31. Dezember 2018: 498,7 Mio. €). Sie resultieren aus noch zu erbringenden Leistungen, für die Anzahlungen von Kunden bereits vereinnahmt wurden. Der Rückgang der Aufträge aus dem Projektgeschäft mit passivischem Saldo gegenüber Kunden um 172,3 Mio. € im Vergleich zum Jahresende 2018 ist auf Leistungen zurückzuführen, die die KION Group im Berichtszeitraum erbracht hat und für die entsprechend Umsatzerlöse erfasst wurden.

Die darüber hinaus in den Vertragsverbindlichkeiten enthaltenen sonstigen Anzahlungen von Kunden blieben mit 67,5 Mio. € nahezu unverändert (31. Dezember 2018: 71,4 Mio. €).

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

In den Sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten von insgesamt 778,7 Mio. € (31. Dezember 2018: 813,2 Mio. €) sind Verbindlichkeiten aus Beschaffungsleasingverhältnissen in Höhe von 423,1 Mio. € (31. Dezember 2018: 421,2 Mio. €) enthalten. Des Weiteren sind Verbindlichkeiten zur Finanzierung der Kurzfristmietflotte über Sale-and-Leaseback-Transaktionen mit 230,4 Mio. € (31. Dezember 2018: 289,9 Mio. €) innerhalb der Sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten erfasst.