Ausgewählte Erläuterungen zur Konzernbilanz
Geschäfts- oder Firmenwerte / Sonstige immaterielle Vermögenswerte
Die Verminderung der Geschäfts- oder Firmenwerte in den ersten sechs Monaten 2017 um 162,6 Mio. € auf 3.443,3 Mio. € (31. Dezember 2016: 3.605,8 €) resultiert hauptsächlich aus Wechselkurseffekten.
Der Wert der Markennamen reduzierte sich ebenfalls wechselkursbedingt um 30,0 Mio. € auf 942,2 Mio. € (31. Dezember 2016: 972,2 Mio. €). Der Bilanzwert für Technologien und Entwicklungen sank um 52,6 Mio. € auf 676,5 Mio. € (31. Dezember 2016: 729,2 Mio. €). Wechselkurseffekte wirkten sich vermindernd in Höhe von 45,2 Mio. € aus. Die weiteren Gründe für die Veränderung werden im Abschnitt „Forschung und Entwicklung“ des Konzernzwischenlageberichts dargestellt.
Die übrigen immateriellen Vermögenswerte liegen mit 798,3 Mio. € deutlich unter dem Bilanzwert zum 31. Dezember 2016 (929,5 Mio. €). Neben den laufenden Abschreibungen auf die im Rahmen des Erwerbs der Dematic erworbenen Kundenbeziehungen und den Auftragsbestand resultiert der Rückgang im Wesentlichen aus der wechselkursbedingten Reduzierung der erworbenen Kundenbeziehungen (55,4 Mio. €).
Vorräte
Der Anstieg der Vorratsbestände im Vergleich zum 31. Dezember 2016 resultiert im Wesentlichen aus einer Erhöhung des Bestands an unfertigen Erzeugnissen und unfertigen Leistungen (+15,3 Prozent) sowie fertigen Erzeugnissen und Waren (+23,3 Prozent). Im 2. Quartal 2017 wurden Wertminderungen auf das Vorratsvermögen in Höhe von 5,5 Mio. € (Q2 2016: 5,5 Mio. €) bzw. 9,1 Mio. € im 1. Halbjahr 2017 (1. Halbjahr 2016: 9,0 Mio. €) vorgenommen. Wertaufholungen in Höhe von 2,5 Mio. € (Q2 2016: 0,7 Mio. €) im 2. Quartal 2017 bzw. 3,1 Mio. € (1. Halbjahr 2016: 1,2 Mio. €) im abgelaufenen Halbjahr waren abzubilden, da die Gründe für die Wertminderungen nicht mehr bestanden.
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Der Anstieg der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen im Vergleich zum 31. Dezember 2016 ist im Wesentlichen auf einen Anstieg der Forderungen gegen Dritte (um 15,0 Mio. €) und der Fertigungsaufträge mit aktivischem Saldo gegenüber Kunden (um 25,9 Mio. €) zurückzuführen. Die Forderungen gegen nicht konsolidierte Tochterunternehmen, at-equity bilanzierte Beteiligungen und sonstige Beteiligungen erhöhten sich um 10,1 Mio. €. Für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen bestehen Wertberichtigungen in Höhe von 42,9 Mio. € (31. Dezember 2016: 40,4 Mio. €).
Eigenkapital
Der Vorstand der KION GROUP AG hat am 22. Mai 2017 mit Zustimmung des Aufsichtsrats beschlossen, das von der Hauptversammlung 2017 geschaffene genehmigte Kapital auszunutzen. Die Kapitalerhöhung dient der teilweisen Refinanzierung des für die Akquisition von Dematic aufgenommenen Brückenkredits. Das Grundkapital der Gesellschaft wurde unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre um 8,55 Prozent gegen Bareinlagen erhöht. Es wurden 9,3 Mio. neue Aktien ausgegeben, womit sich die Gesamtzahl der Aktien von 108,79 Mio. auf 118,09 Mio. Stück erhöhte. Die Bruttoerlöse aus der Kapitalerhöhung betrugen 602,9 Mio. €. In die Kapitalrücklage wurde ein Betrag von 593,6 Mio. € eingestellt. Die Eintragung der Durchführung der Kapitalerhöhung im Handelsregister erfolgte am 23. Mai 2017.
Die mit der Kapitalerhöhung verbundenen direkt zurechenbaren Transaktionskosten in Höhe von 2,9 Mio. € (netto) wurden erfolgsneutral in der Kapitalrücklage erfasst.
Die Gesamtzahl der im Umlauf befindlichen Aktien zum 30. Juni 2017 beträgt 117.925.514 Stückaktien (31. Dezember 2016: 108.625.514 Stückaktien). Zum Bilanzstichtag befanden sich im Bestand der KION GROUP AG 164.486 (31. Dezember 2016: 164.486) eigene Aktien.
Die Ausschüttung der Dividende in Höhe von 0,80 € je Aktie (Vorjahr: 0,77 € je Aktie) an die Aktionäre der KION GROUP AG führte zu einem Mittelabfluss von 86,9 Mio. € (Vorjahr: 76,0 Mio. €).
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
Für den Zwischenbericht erfolgt eine qualifizierte Schätzung der Pensionsverpflichtung, basierend auf der Entwicklung der versicherungsmathematischen Parameter im Berichtszeitraum.
Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen haben sich gegenüber dem Jahresende 2016 aufgrund versicherungsmathematischer Gewinne vermindert, die sich insbesondere durch gestiegene Rechnungszinssätze in der Eurozone ergeben haben. Bei der Berechnung des Anwartschaftsbarwerts der Pensionsverpflichtungen wurden die in > TABELLE 25 dargestellten Abzinsungsfaktoren zugrunde gelegt.
Abzinsungsfaktor |
25 |
|
|
30.06.2017 |
31.12.2016 |
Deutschland |
2,15 % |
1,90 % |
Großbritannien |
2,55 % |
2,55 % |
USA |
3,80 % |
4,05 % |
Übrige (gewichteter Durchschnitt) |
1,51 % |
1,35 % |
Die Änderung von Schätzungen in Bezug auf leistungsorientierte Pensionszusagen führte zum 30. Juni 2017 insgesamt zu einer Erhöhung des Eigenkapitals in Höhe von 37,1 Mio. € (nach latenten Steuern). Im Juni 2017 wurden darüber hinaus für einen leistungsorientierten Pensionsplan in den USA aufgrund bestehender gesetzlicher Mindestfinanzierungsbestimmungen Arbeitgeberbeiträge zum Planvermögen in Höhe von 5,5 Mio. € geleistet. Insgesamt verminderte sich die Nettoverpflichtung aus leistungsorientierten Pensionsplänen auf 935,5 Mio. € (31. Dezember 2016: 978,7 Mio. €).
Finanzverbindlichkeiten
Die KION Group hat den für die Akquisition von Dematic mit einem Betrag von 2.543,2 Mio. € in Anspruch genommenen Brückenkredit (Acquisition Facilities Agreement, AFA) durch zwei Finanzierungsmaßnahmen teilweise refinanziert. Im ersten Quartal 2017 wurde ein Schuldscheindarlehen mit einem Nominalbetrag von insgesamt 1.010,0 Mio. € begeben. Darauffolgend wurde im Mai 2017 eine Kapitalerhöhung durchgeführt, die zu einem Bruttoerlös in Höhe von 602,9 Mio. € führte. Die Mittel aus diesen Finanzierungsmaßnahmen wurden verwendet, um die Tranche A2 des AFA in Höhe von 343,2 Mio. € sowie die Tranche B des AFA in Höhe von 1.200,0 Mio. € vollständig abzulösen. Die dritte Tranche des Brückenkredits mit einem Volumen von 1.000,0 Mio. € hat eine Laufzeit bis Oktober 2021.
Das Schuldscheindarlehen über 1.010,0 Mio. € ist in mehrere Tranchen mit Laufzeiten bis Mai 2022, April 2024, April 2027 und variabler sowie fester Verzinsung aufgeteilt. In Zusammenhang mit der Begebung des Schuldscheindarlehens fielen direkt zurechenbare Transaktionskosten in Höhe von 3,1 Mio. € an. Diese wurden bei der erstmaligen Bilanzierung der Tranchen vom jeweiligen beizulegenden Zeitwert in Abzug gebracht und werden in Folgeperioden aufwandswirksam amortisiert. Um das Zinsänderungsrisiko zu sichern, das aus den variabel verzinslichen Tranchen resultiert, hat die KION Group im ersten Quartal 2017 mehrere Zinsderivate abgeschlossen. Die Zinsderivate werden bilanziell unter Anwendung von Cash Flow Hedge Accounting abgebildet.
Die unter dem Senior Facilities Agreement (SFA) in Anspruch genommene festlaufende Tranche von 350,0 Mio. € wurde im zweiten Quartal 2017 durch Rückzahlung eines Teilbetrags in Höhe von 80,0 Mio. € auf einen ausstehenden Betrag von 270,0 Mio. € reduziert. Die unter dem SFA vereinbarte revolvierende Kreditlinie wurde zum 30. Juni 2017 – einschließlich sonstiger Darlehensverpflichtungen und Eventualverbindlichkeiten – mit einem Betrag von 160,4 Mio. € in Anspruch genommen. Die Ziehungen aus der revolvierenden Kreditlinie werden als kurzfristig eingestuft.
Sämtliche Kreditvereinbarungsklauseln („Covenants“) wurden zum Halbjahresstichtag eingehalten.