Gesamt­wirtschaftliche und branchenbezogene Rahmen­bedingungen

Gesamtwirtschaftliches Umfeld

Das Wachstum der Weltwirtschaft verharrt nach aktuellen Prognosen auf einem ähnlichen Niveau wie im Vorjahr. Der Internationale Währungsfonds (IWF) erwartet in seinem World Economic Outlook vom Oktober ein globales Wachstum von 3,1 Prozent für das Gesamtjahr 2016. Im Vergleich mit der Prognose vom Juli hat sich der aktuelle Ausblick für die meisten großen Märkte verbessert oder ist stabil geblieben. Für die USA wurde hingegen das Wachstum nach unten korrigiert.

Deutschland und der übrige Euroraum profitierten in den ersten drei Quartalen von einer guten Binnenkonjunktur, der IWF-Ausblick für das laufende Jahr wurde gegenüber der Juli-Prognose leicht angehoben. Als derzeit größtes Risiko gelten die weiterhin nicht klar absehbaren Folgen des EU-Austritts Großbritanniens. Im Land selbst sorgte die erhöhte Unsicherheit im dritten Quartal nach ersten Einschätzungen für einen Rückgang der Wirtschaftsleistung.

Das US-Wachstum soll für das Jahr 2016 trotz des starken privaten Konsums langsamer ausfallen als zuvor angenommen. Grund sind laut IWF vor allem die Schwäche bei Unternehmensinvestitionen im Energiesektor sowie ein spürbarer Abbau von Lagerbeständen.

Das Wachstum in China stabilisierte sich zuletzt durch das staatliche Konjunkturprogramm. Sorgen bereitet jedoch die hohe Verschuldung der Unternehmen. In Brasilien und Russland ist die Wirtschaft im laufenden Jahr unterdessen etwas weniger stark geschrumpft als erwartet.

Branchenbezogenes Umfeld

Absatzmärkte

Der Weltmarkt für Flurförderzeuge ist nach einer eher verhaltenen Entwicklung in den ersten sechs Monaten im dritten Quartal kräftig gewachsen. Die global verkauften Stückzahlen nahmen um 13,2 Prozent zu, wobei sich die anhaltend starke Nachfrage in Europa sowie ein deutlicher Anstieg in China und Nordamerika positiv auswirkten. In den ersten neun Monaten betrug das Wachstum insgesamt 5,9 Prozent.

In Westeuropa stiegen die Bestellzahlen in den drei Quartalen 2016 um rund 13 Prozent, wobei alle wesentlichen Märkte mit Ausnahme von Großbritannien spürbar zulegten. Besonders deutlich wuchs der italienische Markt mit über 30 Prozent. Die Stückzahlen in Osteuropa legten mit rund 19 Prozent ebenfalls deutlich zu, wobei sich auch die Erholung in Russland fortsetzte.

Zuwächse wurden, dank einer starken Aufwärtsbewegung im dritten Quartal, auch in Nordamerika verzeichnet. In Südamerika setzte sich der Abwärtstrend fort, allerdings weniger stark als in den Quartalen zuvor.

Die Nachfrage in China stieg im dritten Quartal überraschend deutlich an, wozu maßgeblich ein überdurchschnittliches Wachstum bei einfachen Staplern mit Verbrennungsmotor beitrug. Bereits in den ersten Monaten des Jahres hatte sich die Verschärfung von Emissionsrichtlinien positiv ausgewirkt.

Nach Produktsegmenten entfiel das Wachstum zum größten Teil auf Lagertechnikgeräte, gefolgt von Elektrostaplern. Die Nachfrage nach Staplern mit Verbrennungsmotor belebte sich im dritten Quartal hauptsächlich dank der Entwicklung in China, blieb jedoch im Neunmonatsvergleich noch leicht im Minus. > TABELLE 02

Weltmarkt Flurförderzeuge (Auftragseingang)

 

 

02

in Tsd. Stück

Q3 2016

Q3 2015

Verän­derung

Q1 – Q3 2016

Q1 – Q3 2015

Verän­derung

Quelle: WITS/FEM

Westeuropa

79,7

69,9

14,0 %

267,3

237,5

12,6 %

Osteuropa

17,2

14,2

20,9 %

46,7

39,1

19,3 %

Nordamerika

60,9

54,5

11,8 %

177,4

172,1

3,1 %

Mittel- und Südamerika

10,5

10,7

−1,8 %

29,6

32,3

−8,6 %

Asien (ohne Japan)

90,7

77,9

16,4 %

270,9

257,9

5,0 %

Übrige Welt

28,9

27,2

6,2 %

87,1

91,0

−4,3 %

Welt

287,9

254,4

13,2 %

878,9

829,9

5,9 %

Beschaffungsmärkte und Finanzmarktumfeld

Die Preise für Stahl, das für die KION Group wichtigste Rohmaterial, und für Kupfer bewegten sich in den ersten neun Monaten weiter auf niedrigem Niveau und lagen im Durchschnitt unter den Vergleichswerten des Vorjahres. Der Ölpreis zog im dritten Quartal weiter an, lag aber im Jahresdurchschnitt ebenfalls deutlich unter dem Vorjahresniveau.

Währungseffekte wirkten sich in den ersten neun Monaten 2016 in Summe negativ auf die Geschäftslage der KION Group aus. Gegenüber dem britischen Pfund wertete der Euro nach dem Ergebnis des Referendums in Großbritannien weiter auf. Auch gegenüber dem brasilianischen Real sowie dem chinesischen Renminbi gewann der Euro im Vergleichszeitraum.