Gesamtbeurteilung der wirtschaftlichen Lage

Die KION Group erzielte im ersten Halbjahr 2021 in allen wesentlichen Kennzahlen deutlich bessere Ergebnisse als im pandemiebelasteten Vorjahreszeitraum. Der Konzern erreichte ein kräftiges Wachstum von Auftragseingang und Umsatz bei einer deutlich überproportionalen Ergebnisverbesserung, zu dem beide operativen Segmente beitrugen.

Der Konzernumsatz verbesserte sich um 26,5 Prozent auf 4.967,9 Mio. € (Vorjahr: 3.927,3 Mio. €). Besonders deutlich fiel das Umsatzplus im Segment Supply Chain Solutions aus, das den Vorjahreswert um 52,8 Prozent übertraf. Ausschlaggebend dafür war neben dem insgesamt hohen Auftragsvolumen auch die Abarbeitung von Großaufträgen zur Lagerautomatisierung in Nordamerika und Europa aus dem Geschäftsjahr 2020. Ebenso erreichte das Segment Industrial Trucks & Services einen deutlichen Umsatzschub von 14,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr, was unter anderem auf die pandemiebedingten Produktionseinschränkungen im entsprechenden Vorjahreszeitraum und die daraus resultierenden Nachholeffekte insbesondere zu Beginn des Jahres 2021 zurückzuführen ist.

Der Konzern-Auftragseingang legte um 33,7 Prozent auf 5.881,7 Mio. € (Vorjahr: 4.400,1 Mio. €) zu. Maßgeblichen Anteil daran hatte das spürbar belebte Neufahrzeuggeschäft im Segment Industrial Trucks & Services. In einem weiterhin dynamischen Gesamtmarkt erzielte das Segment im Halbjahresvergleich den historisch höchsten Auftragseingang. Das Wachstum im Segment Supply Chain Solutions geht sowohl auf das Projekt- als auch auf das Servicegeschäft zurück. Hier war der Vorjahreswert deutlich weniger stark von der Corona-Pandemie belastet als im Segment Industrial Trucks & Services.

Das EBIT bereinigt des Konzerns lag nach sechs Monaten bei 462,2 Mio. € und hat sich damit gegenüber dem Vorjahr (204,8 Mio. €) mehr als verdoppelt. Die EBIT-Marge bereinigt verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahr deutlich auf 9,3 Prozent (Vorjahr: 5,2 Prozent) und ist damit nach dem starken pandemiebedingten Rückgang im Jahr 2020 wieder an den mittelfristigen Zielkorridor von 10 bis 12 Prozent herangerückt. Neben einer höheren Bruttomarge trugen die unterproportional gestiegenen Vertriebs-, Entwicklungs- und Verwaltungskosten zur verbesserten Profitabilität bei. Darin enthalten sind die aus dem laufenden Kapazitäts- und Strukturprogramm bereits erzielten Einsparungen. Gegenläufig ausgewirkt haben sich im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum gestiegene Personalaufwendungen insbesondere aus variablen Vergütungsbestandteilen.

Das Konzernergebnis erhöhte sich deutlich auf 291,2 Mio. € (Vorjahr: 50,6 Mio. €). Das unverwässerte Ergebnis je Aktie nahm auf 2,21 € (Vorjahr: 0,46 €) zu. Der Free Cashflow lag bei 301,5 Mio. € (Vorjahr: –219,6 Mio. €) und erhöhte damit die Finanzkraft des Konzerns. Dazu trug im Wesentlichen das höhere operative Ergebnis bei; daneben erhöhte sich das Net Working Capital trotz des höheren Geschäftsvolumens zum Berichtsstichtag nur unterproportional.

Die verbesserte Liquiditätslage hat die KION Group konsequent für den Abbau von Finanzschulden genutzt. Die Netto-Finanzschulden verringerten sich im Berichtszeitraum um 162,4 Mio. € auf 717,6 Mio. € und entsprachen damit nur noch dem 0,4-Fachen des EBITDA bereinigt auf annualisierter Basis. Ein wesentlicher Bestandteil war eine weitere vorzeitige Rückführung einer variabel verzinsten Tranche des Schuldscheindarlehens.