Brief

  • Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kunden,
    Partner und Freunde der KION Group,

    wir werden Zeugen einer Revolution. Keine, die Regierungen hinwegfegt. Aber eine, die unser aller Leben und Arbeiten tiefgreifend verändern wird. Waren werden eins mit digitalen Diensten. In Werkshallen beginnen Produkte und Maschinen, miteinander zu kommunizieren. Regale ordern selbst ihre Befüllung, Container ihre Ladung, Gabelstapler organisieren sich autonom untereinander. Ich spreche von der vierten industriellen Revolution – in Deutschland Industrie 4.0 oder auch „Internet of Things“ genannt. Ein Umbruch, der ohne Intralogistik 4.0 nicht vorstellbar ist.

    Die Gewinner sind unsere Kunden: Sie können ihre Lager, ihre Produktion, ihre Distribution wesentlich effizienter nutzen als in der Vergangenheit. Allerdings sind es nicht Mitarbeiter, die in den Social Media ihren Status posten, ihren Aufenthaltsort kommunizieren oder beschreiben, was sie gerade tun. Es sind unsere Fahrzeuge. Es sind echte Innovationen, die unseren Kunden Mehrwert bieten.

    Intralogistik 4.0 ist bei der KION Group schon Wirklichkeit. Unsere Fahrzeuge sind intelligent und voll elektronisch gesteuert, eine breite Auswahl an Assistenzsystemen erhöht die Sicherheit und Effizienz des Fahrers. Ausgefeiltes Flottendaten-Management wie „connect:“ von Linde oder der Flottenmanager von STILL erfasst und analysiert gewaltige Mengen von Informationen wie Betriebsstunden, zurückgelegte Strecken, Geschwindigkeiten, Energieverbrauch, etwa um eine vorsorgliche Wartung sicherzustellen. Immer mit einem Ziel: den Einsatz des Staplers zu optimieren und Kosten für die Kunden zu verringern. Nicht nur bieten die KION Marken schon jetzt preisgekrönte Automatisierungslösungen wie den iGoEasy von STILL. Seit dem Erwerb von Egemin Automation zählen umfassende Intralogistik-Systeme zum Portfolio, bei denen Lagermanagement-Software mit automatisierten Geräten verknüpft wird. Wir vernetzen Maschinen, Produkte und Prozesse und schaffen so die Basis für Industrie 4.0, für intelligente Lieferketten in Fabriken und Lagerhallen.

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    Aktionärsbrief

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  • Zusammen verfügen Egemin Automation, unsere siebte Konzernmarke, und die KION Group über enormes Potenzial für Innovation, um künftige Kundenanforderungen der Intralogistik 4.0 optimal zu bedienen. Die Kombination von Jahrzehnten Know-how unserer Staplermarken mit der fast ebenso langen Erfahrung der Automatisierungsexperten von Egemin eröffnet ganz neue Möglichkeiten – und ist ein wesentliches Alleinstellungsmerkmal der KION Group. Egemin als neues Mitglied der KION Familie begrüßen zu können, ist ein weiterer Meilenstein bei der Umsetzung unserer Strategie 2020, die uns auch in den kommenden Jahren profitables Wachstum sichern soll. Wie man bei Egemin die Zukunft der Logistik sieht, erfahren Sie unter kiongroup.com/industrielle_revolution.

    Qualität, Kunde und Innovation im Mittelpunkt

    Auf dem Weg, unsere Strategie 2020 Realität werden zu lassen, sind wir ein gutes Stück vorangekommen: Wir stellen unsere Werke in Europa, Asien und auf dem amerikanischen Kontinent so auf, dass sie künftigen Marktbedürfnissen noch besser gerecht werden. Derzeit optimieren wir mit einem Investitionsvolumen von 83 Mio. Euro über einen Zeitraum von sieben Jahren bis 2021 die Effizienz unserer Stammwerke in Aschaffenburg und Hamburg. Mit unserem neuen Werk im tschechischen Stříbro entstand binnen eines Jahres das, was man heute eine „Smart Factory“ nennt.

    Auf dem Weg, unsere Strategie 2020 Realität werden zu lassen, sind wir ein gutes Stück vorangekommen: Wir stellen unsere Werke in Europa, Asien und auf dem amerikanischen Kontinent so auf, dass sie künftigen Marktbedürfnissen noch besser

    gerecht werden. Derzeit optimieren wir mit einem Investitionsvolumen von 83 Mio. Euro über einen Zeitraum von sieben Jahren bis 2021 die Effizienz unserer Stammwerke in Aschaffenburg und Hamburg. Mit unserem neuen Werk im tschechischen Stříbro entstand binnen eines Jahres das, was man heute eine „Smart Factory“ nennt.

    Dort produzieren wir seit Januar 2016. Durch den Bau auf der grünen Wiese konnten wir Prozesse und Strukturen komplett neu denken. KION Stříbro ist eine Fabrik für die digitalisierte Produktion der Zukunft. Moderne IT-Systeme wie das Extended Warehouse Management und Manufacturing Execution System unterstützen die Prozesse am neuen Standort. Mit ihnen überwachen und steuern wir die Montage digital. Erste Elemente wie ein Realtime-Process-Tracking und die Vernetzung aller Prozesse sind bereits umgesetzt, weitere Schritte werden folgen. Rund 150 Menschen arbeiten zunächst in Stříbro. Etwa 12.000 Fahrzeuge können wir jährlich dort bauen. Wie es im jüngsten und modernsten KION Werk aussieht, zeigt Ihnen unser Innovationsteil dieses Geschäftsberichtes.

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  • Nicht minder bedeutsam für unser profitables Wachstum ist unsere globale Plattform- und Modulstrategie. Im Zentrum stehen dabei nach Marken differenzierte Produkte mit gemeinsamen Modulen für unseren Kernmarkt Westeuropa. Hier nutzen wir beispielsweise hochmoderne Antriebstechnologien wie Lithium-Ionen-Batterien. In allen anderen Teilen der Welt setzen wir gemeinsame globale Plattformen für das Volumen- und Economy-Segment ein. Voriges Jahr konnten wir auf dieser Basis elf neue Produkte in China als erstem Markt vorstellen. Das Know-how kommt von unseren Entwicklern im südchinesischen Xiamen, wo wir seit mehr als 20 Jahren mit unserer Marke Linde vertreten sind. Unsere chinesische Marke Baoli hat unterdessen mit der D-Serie ihre erste Economy-Plattform für den globalen Einsatz hervorgebracht. Wie die KION Group weltumspannend entwickelt, zeigen wir am Beispiel eines Vertical Order Pickers für den nordamerikanischen Markt im zweiten Beitrag unseres Innovationsteils in diesem Geschäftsbericht.

    All das sind tiefgreifende Veränderungen, und auch unsere eigene Organisation muss sich neu ausrichten, damit wir Kunden- und Marktbedürfnissen noch besser entsprechen können. Die Regionen außerhalb Europas tragen nun mehr Verantwortung. Dadurch können wir flexibler darauf regieren, was unsere Kunden wünschen. Zugleich arbeiten die Marken noch enger zusammen, wie es beispielweise bei KION India der Fall ist: In Indien vertreiben wir Baoli Stapler, bauen Fahrzeuge der Hauptmarke Voltas und verwenden dafür auch bewährte Technologie unserer italienischen Regionalmarke OM STILL.

    Konkret bedeutet diese Neuausrichtung der Organisation: Der Konzern wird jetzt in vier operativen Einheiten geführt. Insbesondere in Europa hat der Wettbewerb erheblich zugenommen. Deshalb konzentrieren sich die Einheiten Linde Material Handling EMEA und STILL EMEA mit ihren Stärken auf Europa, den Nahen Osten und Afrika. KION APAC und KION Americas sind markenübergreifend jeweils zuständig für die Region Asien-Pazifik und den amerikanischen Kontinent. Die operativen Einheiten leiten Marketing, Vertrieb und Service sowie die Werke in ihren Regionen. Zudem tragen sie die Verantwortung für ihren jeweiligen Geschäftserfolg. Unterstützt werden die Einheiten von übergreifenden Konzernfunktionen sowie den nun zentral geführten technischen KION Funktionen.

    Konkret bedeutet diese Neuausrichtung der Organisation: Der Konzern wird jetzt in vier operativen Einheiten geführt. Insbesondere in Europa hat der Wettbewerb erheblich zugenommen. Deshalb konzentrieren sich die Einheiten Linde Material Handling EMEA und STILL EMEA mit ihren Stärken auf Europa, den Nahen Osten und Afrika. KION APAC und KION Americas sind markenübergreifend jeweils zuständig für die Region Asien-Pazifik und den amerikanischen Kontinent. Die operativen Einheiten leiten Marketing, Vertrieb und Service

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  • sowie die Werke in ihren Regionen. Zudem tragen sie die Verantwortung für ihren jeweiligen Geschäftserfolg. Unterstützt werden die Einheiten von übergreifenden Konzernfunktionen sowie den nun zentral geführten technischen KION Funktionen.

    Synergien in der Produktentwicklung

    Seit Sommer 2015 verantwortet Technikvorstand Dr. Eike Böhm konzernweit alle Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten für Gegengewichtsstapler, Lagertechnik und Produkte für die globalen Märkte. Er führt zudem die Bereiche Modul- und Komponentenentwicklung, Innovation, Produktstrategie, den konzernweiten Einkauf, das Qualitätsmanagement sowie den Bereich Produktionssystem. Die Bündelung der technischen Funktionen unseres Konzerns unter einem Dach wird wesentlich dazu beitragen, das volle Potenzial markenübergreifender Synergien in der Produktentwicklung zu erschließen, während wir selbstverständlich an unserer erfolgreichen Mehrmarkenstrategie festhalten. In welchen technologischen Bereichen wir die Innovationsfähigkeit der KION Marken auf ein neues Niveau heben wollen, erfahren Sie im Doppelinterview zu Beginn des Innovationsteils dieses Geschäftsberichtes.

    Rekorde bei Auftragseingang, Umsatz und operativem Ergebnis

    Sie sehen, wir haben 2015 eine Menge angepackt – und sind dabei weiter profitabel gewachsen, haben unsere Marktposition weiter ausgebaut. Profitiert haben wir von unserer starken Stellung als Marktführer in Westeuropa, wo sich der Markt gut entwickelt hat. In China konnten wir dank unserer guten Position bei Lagertechnik-Produkten und unseres hohen Serviceanteils den schwachen Markt übertreffen. Wir haben unseren globalen Auftragseingang sowohl in Stückzahlen (165.823 Einheiten, plus 7,0 Prozent) als auch wertmäßig (5.215,6 Millionen Euro, plus 9,3 Prozent) gesteigert. Unser Umsatz legte um 9,0 Prozent auf 5.097,9 Millionen Euro zu, der Auftragsbestand per 31.12.2015 um 13,1 Prozent auf 864,0 Euro. Und in Sachen Profitabilität haben wir erneut das sehr hohe Niveau des Vorjahres erreicht. Bei einem operativen Ergebnis von 482,9 Mio. Euro betrug unsere EBIT-Marge im vergangenen Geschäftsjahr 9,5 Prozent – ein Spitzenwert in unserer Industrie.

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  • Zu verdanken haben wir diesen Erfolg fast 24.000 äußerst motivierten, hoch qualifizierten und jederzeit engagierten Mitarbeitern – bei ihnen bedanke ich mich an dieser Stelle im Namen des gesamten Vorstands herzlich für ihren großartigen Einsatz.

    Welche Herausforderungen, welche Chancen, welche Potenziale sehen unsere Mitarbeiter in unserem Unternehmen? Fragen, die wir Mitte vergangenen Jahres rund 1.800 Führungskräften gestellt haben. Im Ergebnis haben wir nun ein klareres Bild, wie wir uns und unsere Unternehmenskultur gemeinsam weiterentwickeln wollen.

    Die KION Group wird 10

    In diesem Jahr wird die KION Group zehn Jahre alt. Wir sind weit gekommen binnen einer Dekade, haben uns trotz einer schweren Wirtschaftskrise vom europäischen Anbieter zu einem Global Player der Material-Handling-Branche entwickelt. 1,2 Millionen unserer Fahrzeuge sind weltweit bei unseren Kunden im Einsatz. Sie bilden das Fundament unseres profitablen Servicegeschäfts, das auch im vergangenen Jahr wieder etwa 45 Prozent unseres Umsatzes ausmachte.

    Unser Blick ist nach vorn gerichtet – auf viele neue Möglichkeiten, für unsere Kunden Werte zu schaffen. Deshalb steht der Geschäftsbericht diesmal unter dem Motto „Moving Forward – Innovation“: Immer den nächsten Schritt machen zu können heißt, trittfest sein, den Weg kennen, das Ziel stets im Blick behalten. Denn wir wollen nicht nur Zeuge der vierten industriellen Revolution sein. Mit unseren Gabelstaplern, Lagergeräten und Dienstleistungen berühren wir Tag für Tag rund um den Erdball das Leben von Abermillionen Menschen. So schöpfen wir die Möglichkeiten aus, diese Revolution aktiv mitzugestalten. Und für unsere Kunden nutzbar zu machen.

    Herzlichst

    Gordon Riske
    Vorsitzender des Vorstands KION GROUP AG

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