Finanzlage

Die Grundsätze und Ziele des Finanzmanagements haben sich zum 30. Juni 2018 gegenüber der Darstellung im zusammengefassten Lagebericht 2017 nicht verändert.

Im Januar 2018 wurde die Laufzeit der unter dem Senior Facilities Agreement (SFA) vereinbarten revolvierenden Kreditlinie über 1.150,0 Mio. € um ein Jahr verlängert, sodass die KION Group diese Kreditlinie nunmehr bis Februar 2023 in Anspruch nehmen kann. Im Juni 2018 emittierte die KION Group ein weiteres Schuldscheindarlehen über ein Volumen von 200,0 Mio. € mit einer Laufzeit bis 2025. Die Mittel wurden für die anteilige Ablösung der unter dem Acquisition Facilities Agreement (AFA) aufgenommenen langfristigen Tranche verwendet. Aus den Verbindlichkeiten im Rahmen des AFA für die Akquisition von Dematic ist damit nur noch die variabel verzinsliche langfristige Tranche in Höhe von 800,0 Mio. € (Ende 2017: 1.000,0 Mio. €) mit einer Laufzeit bis Oktober 2021 ausstehend. Zur Absicherung des Wertänderungsrisikos wurde ein laufzeitkongruenter Zinsswap abgeschlossen. Die Sicherungsbeziehung wird bilanziell als Fair Value Hedge abgebildet.

Die KION Group garantiert gegenüber den Banken sämtliche Zahlungsverpflichtungen unter dem SFA und dem AFA und ist Darlehensnehmerin sämtlicher aus dem Schuldscheindarlehen resultierenden Zahlungsverpflichtungen. Sämtliche Kreditvereinbarungsklauseln („Covenants“) wurden zum 30. Juni 2018 eingehalten.

Kapitalstrukturanalyse

Die kurz- und langfristigen Schulden erhöhten sich gegenüber dem Bilanzstichtag 2017 (9.345,4 Mio. €) auf 9.673,8 Mio. €. Während sich die langfristige Fremdfinanzierung nur unwesentlich auf 2.039,7 Mio. € (Ende 2017: 2.024,8 Mio. €) erhöhte, nahmen die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten auf 428,2 Mio. € (Ende 2017: 243,9 Mio. €) zu. Der Anstieg um 184,4 Mio. € ist auf Ziehungen aus der revolvierenden Kreditlinie zur Finanzierung des Net Working Capital zurückzuführen. Nach Abzug der flüssigen Mittel erhöhten sich die Netto-Finanzschulden auf 2.287,5 Mio. € (Ende 2017: 2.095,5 Mio. €). Dies entsprach dem 1,5-Fachen des bereinigten EBITDA auf annualisierter Basis. Die nicht genutzte freie Kreditlinie des SFA summierte sich zum 30. Juni 2018 auf 816,1 Mio. €. > TABELLE 12

Netto-Finanzschulden

12

in Mio. €

30.06.2018

31.12.2017

Verän­derung

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

1.249,7

1.253,7

–0,3 %

Schuldscheindarlehen

1.212,9

1.007,3

20,4 %

Sonstige Finanzverbindlichkeiten gegenüber Nicht-Kreditinstituten

5,4

7,7

–30,1 %

Finanzverbindlichkeiten

2.467,9

2.268,7

8,8 %

./. Flüssige Mittel

–180,4

–173,2

–4,2 %

Netto-Finanzschulden

2.287,5

2.095,5

9,2 %

Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen lagen bei durchschnittlich unveränderten Abzinsungsfaktoren mit 1.020,4 Mio. € unwesentlich über dem Jahresendwert 2017 (1.002,7 Mio. €). Die aus den Sale-and-Leaseback-Geschäften zur Refinanzierung des Leasinggeschäftes resultierenden Leasingverbindlichkeiten gingen deutlich auf 910,1 Mio. € (Ende 2017: 1.131,1 Mio. €) zurück. Dieser Rückgang wurde durch einen Anstieg der Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen, die auf das langfristige Leasinggeschäft entfielen, von 437,4 Mio. € zum Bilanzstichtag 2017 auf 772,3 Mio. € zum Berichtsstichtag kompensiert. Darüber hinaus ist die Kurzfristmietflotte mit einem Betrag von 170,2 Mio. € (Ende 2017: 0,0 Mio. €) durch Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen finanziert. Die kurz- und langfristigen Sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten beliefen sich auf 813,1 Mio. € (Ende 2017: 962,2 Mio. €). In dieser Position sind unter anderem die Verbindlichkeiten aus Beschaffungsleasingverhältnissen in Höhe von 393,3 Mio. € (Ende 2017: 369,1 Mio. €) enthalten, denen auf der Aktivseite Nutzungsrechte gegenüberstanden. Ebenfalls enthalten sind Verbindlichkeiten zur Finanzierung der Kurzfristmietflotte über Sale-and-Leaseback-Geschäfte, die sich auf 358,3 Mio. € (Ende 2017: 515,7 Mio. €) summierten.

Die Vertragsverbindlichkeiten, die zu einem großen Teil das langfristige Projektgeschäft betreffen, lagen mit 288,6 Mio. € unter dem Vorjahresniveau (324,4 Mio. €). Das Eigenkapital erhöhte sich zum 30. Juni 2018 auf 3.046,9 Mio. € (Ende 2017: 2.992,3 Mio. €). Dem positiven Konzernergebnis in Höhe von 147,7 Mio. € stand im Wesentlichen die im Mai ausgezahlte Dividende der KION GROUP AG mit 116,8 Mio. € gegenüber. Die Eigenkapitalquote belief sich auf 24,0 Prozent (Ende 2017: 24,3 Prozent). > TABELLE 11

(Verkürzte) Bilanz

11

in Mio. €

30.06.2018

in %

31.12.2017*

in %

Verän­derung

*

(Verkürzte) Bilanz für 2017 wurde aufgrund der erstmaligen Anwendung von IFRS 15 und IFRS 16 angepasst

Langfristige Vermögenswerte

9.893,2

77,8 %

9.850,6

79,8 %

0,4 %

Kurzfristige Vermögenswerte

2.827,5

22,2 %

2.487,1

20,2 %

13,7 %

Summe Aktiva

12.720,7

12.337,7

3,1 %

Eigenkapital

3.046,9

24,0 %

2.992,3

24,3 %

1,8 %

Langfristige Schulden

6.166,5

48,5 %

6.133,7

49,7 %

0,5 %

Kurzfristige Schulden

3.507,3

27,6 %

3.211,7

26,0 %

9,2 %

Summe Passiva

12.720,7

12.337,7

3,1 %

Investitionsanalyse

Für Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte (ohne Nutzungsrechte aus dem Beschaffungsleasing) wendete die KION Group in der ersten Jahreshälfte insgesamt 103,9 Mio. € auf (Vorjahr: 87,5 Mio. €). Der Schwerpunkt im Segment Industrial Trucks & Services lag mit 78,0 Mio. € nach wie vor bei Investitionen in Entwicklungen sowie bei Erweiterungen und Modernisierungen von Produktions- und Technologiestandorten der operativen Einheiten. Die Investitionen im Segment Supply Chain Solutions betrafen mit 22,3 Mio. € neben Entwicklungsleistungen im Wesentlichen Software und Lizenzen.

Liquiditätsanalyse

Die flüssigen Mittel erhöhten sich von 173,2 Mio. € zum Jahresende 2017 nur leicht auf 180,4 Mio. € zum 30. Juni 2018. Unter Berücksichtigung der noch frei verfügbaren Kreditlinie standen der KION Group zum Halbjahresstichtag frei verfügbare liquide Mittel in Höhe von 994,1 Mio. € zur Verfügung (Ende 2017: 1.138,0 Mio. €).

Aus der laufenden Geschäftstätigkeit resultierte ein Mittelzufluss von 104,6 Mio. €, verglichen mit einem Vorjahreswert von 238,4 Mio. €. Aufgrund der Lieferengpässe bei einzelnen Zulieferern und der verzögerten Auslieferung ist ein Teil der Liquidität temporär im Vorratsbestand gebunden. Den positiven Effekten aus der Ergebnisentwicklung stand daher ein deutlich gestiegenes Net Working Capital gegenüber. Daneben wirkten sich höhere Steuerzahlungen und -vorauszahlungen mindernd auf den operativen Cashflow aus.

Die Mittelabflüsse aus der Investitionstätigkeit lagen mit –95,5 Mio. € auf Vorjahresniveau (–95,4 Mio. €) und beinhalteten im Wesentlichen die Auszahlungen für Investitionen in Entwicklungen (F&E) und Sachanlagen in Höhe von –103,9 Mio. € (Vorjahr: –87,5 Mio. €).

Der Free Cashflow als Summe aus dem Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit und Investitionstätigkeit betrug 9,0 Mio. € (Vorjahr: 143,0 Mio. €).

Der Mittelabfluss aus der Finanzierungstätigkeit betrug –0,4 Mio. € (Vorjahr: –258,4 Mio. €). Die Aufnahmen an Finanzschulden in Höhe von 1.215,8 Mio. € enthielten im Wesentlichen Ziehungen aus der revolvierenden Kreditlinie zur Finanzierung des temporären Vorratsaufbaus sowie den Zufluss aus der Platzierung des Schuldscheindarlehens im Juni 2018. Dieser Aufnahme standen Tilgungen in Höhe von –1.022,4 Mio. € gegenüber; darin enthalten ist eine weitere Teilrückführung der langfristigen AFA-Tranche. Zins- und Tilgungszahlungen für Verbindlichkeiten aus dem Beschaffungsleasing summierten sich im Berichtszeitraum auf –55,6 Mio. € (Vorjahr: –43,0 Mio. €). Aufgrund der optimierten Finanzierungsstruktur und der im Geschäftsjahr 2017 durchgeführten Kapitalmarktmaßnahmen verringerten sich die laufenden Zinszahlungen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf –25,7 Mio. € (Vorjahr: –28,8 Mio. €). Die Dividendenzahlung der KION GROUP AG führte im zweiten Quartal zu einem Mittelabfluss von –116,8 Mio. € (Vorjahr: –86,9 Mio. €). > TABELLE 13

(Verkürzte) Kapitalflussrechnung

13

in Mio. €

Q2 2018

Q2 2017*

Verän­derung

Q1 – Q2 2018

Q1 – Q2 2017*

Verän­derung

*

(Verkürzte) Kapitalflussrechnung für 2017 wurde aufgrund der erstmaligen Anwendung von IFRS 15 und IFRS 16 angepasst

EBIT

142,1

159,8

–11,1 %

268,0

255,2

5,0 %

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit

41,6

113,6

–63,4 %

104,6

238,4

–56,1 %

Cashflow aus Investitionstätigkeit

–45,3

–55,7

18,8 %

–95,5

–95,4

–0,2 %

Free Cashflow

–3,7

57,9

<–100 %

9,0

143,0

–93,7 %

Cashflow aus Finanzierungstätigkeit

–35,9

–231,2

84,5 %

–0,4

–258,4

99,9 %

Währungseinflüsse Flüssige Mittel

–0,2

–6,5

96,7 %

–1,4

–7,2

80,3 %

Veränderung Flüssige Mittel

–39,8

–179,8

77,9 %

7,2

–122,6

>100 %