Geschäftsverlauf

Im Geschäftsjahr 2017 richtete sich der Fokus im Wesentlichen auf die Integration der akquirierten Tochtergesellschaften der Dematic und die Nutzung gemeinsamer Umsatz- und Effizienz­steigerungs­potenziale. Im Segment Supply Chain Solutions wurde in diesem Zusammenhang die Organisationsstruktur durch Verschmelzung von Egemin Automation auf Dematic optimiert, was vorwiegend in der Administration und dem Kundenmanagement künftig Kostenvorteile mit sich bringt. Auch Retrotech Inc. wurde in die Kundenservice-Organisation von Dematic North America eingegliedert und ergänzt damit das After-Sales-Geschäft. Darüber hinaus wurden Maßnahmen zur Zusammenlegung von Einkaufsaktivitäten eingeleitet, die sich im Jahr 2018 kostenseitig bemerkbar machen sollten. Die aus der Zeit vor der Übernahme stammenden Ineffizienzen im mexikanischen Werk Monterrey konnten im Geschäftsjahr vollständig behoben werden. Der Standort Stříbro in Tschechien wird seit März 2017 um eine Fabrik für automatisierte Fördersysteme erweitert. Ab 2018 werden dort Module für automatisierte Lagersysteme von Dematic für den europäischen Markt produziert.

Der Brückenkredit (Acquisition Facilities Agreement, AFA) für den Erwerb der Dematic mit einem ursprünglichen Volumen von 3.000,0 Mio. €, den die KION Group mit ihrer Kernbankengruppe vereinbart und in Höhe von 2.543,2 Mio. € in Anspruch genommen hatte, wurde im ersten Quartal 2017 durch die erfolgreiche Platzierung eines Schuldscheindarlehens mit einem Volumen von insgesamt 1.010,0 Mio. € zum Teil refinanziert. Dieses Darlehen mit einem deutlich verlängerten Laufzeitenprofil ist in mehrere Tranchen mit Laufzeiten von fünf, sieben und zehn Jahren mit fester bzw. variabler Verzinsung aufgeteilt. Eine weitere wichtige Refinanzierungsmaßahme war die Kapitalerhöhung im zweiten Quartal 2017. Dabei emittierte die KION GROUP AG am 22. Mai 2017 insgesamt 9.300.000 neue Aktien zu einem Platzierungspreis von je 64,83 €. Alle neuen Aktien wurden unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre in einem beschleunigten Bookbuilding-Verfahren bei institutionellen Investoren gegen Bareinlagen platziert. Insgesamt erhöhte sich das Grundkapital der KION GROUP AG um 8,55 Prozent. Der Bruttoerlös aus der Kapitalerhöhung betrug 602,9 Mio. €. Die neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien der Gesellschaft sind ab dem Geschäftsjahr 2017 dividendenberechtigt.

Bis zum Geschäftsjahresende 2017 konnten die Tranche A2 (343,2 Mio. €) und die Tranche B (1.200,0 Mio. €) des Brückenkredits sowie auch die fest laufende Tranche des Senior Facilities Agreement (SFA: 350,0 Mio. €) vollständig zurückgeführt werden. Ausstehend ist die langfristige Tranche des Brückenkredits (1.000,0 Mio. €), die im Oktober 2021 fällig ist.

Zum Ende des Geschäftsjahres führte die beschlossene Körperschaftsteuersatzsenkung in den USA zu einer nicht zahlungswirksamen Neubewertung der bilanziellen latenten Steuern der KION Group. Dadurch haben sich die Steuern vom Einkommen und Ertrag und damit auch das Konzernergebnis der KION Group um insgesamt 92,2 Mio. € außerplanmäßig verbessert.