Branchen­bezogenes Umfeld

Der globale Material-Handling-Markt, der Flurförderzeuge und Supply-Chain-Lösungen umfasst, übertraf auch 2017 die Dynamik der Weltwirtschaft. Treibende Kraft war neben dem weltweiten Wachstum des Warenhandels insbesondere der steigende Bedarf an Flurförderzeugen in China sowie die Automatisierung von Lagerhaltung und Logistik bei einem gleichzeitig zunehmenden Volumen an Lagerkapazitäten.

Industrial Trucks & Services

Der Weltmarkt für Flurförderzeuge verzeichnete 2017, gemessen an der Zahl der bestellten Neufahrzeuge, ein außerordentlich starkes Wachstum von 17,9 Prozent, verglichen mit 7,5 Prozent im Vorjahr. Über alle Produktkategorien und Absatzregionen hinweg nahmen die Bestellzahlen zu und erreichten in Summe 1,4 Mio. Fahrzeuge. Stapler mit Verbrennungsmotor erreichten ein besonders starkes Plus (+20,8 Prozent), vor allem getrieben durch ein deutliches Wachstum von über 30 Prozent im chinesischen Markt. Die Steigerungsraten bei Elektrostaplern (+14,3 Prozent) sowie bei Lagertechnikgeräten (+16,8 Prozent) waren ebenfalls zweistellig.

Westeuropa konnte mit einem Plus von 9,7 Prozent das Vorjahreswachstum nicht ganz erreichen, blieb aber weiterhin dynamisch und der mit Abstand größte Markt für Lagertechnikgeräte. In Osteuropa legten die Bestellzahlen um 21,6 Prozent zu, was in etwa dem Vorjahreswachstum entsprach. Insgesamt erreichte die Region EMEA (Westeuropa, Osteuropa, Mittlerer Osten und Afrika) ein Wachstum von 11,1 Prozent. Die Region Americas (Nord-, Mittel- und Südamerika) erholte sich im Berichtsjahr nach verhaltener Entwicklung im Vorjahr und wuchs mit 12,3 Prozent; eine insgesamt gute Entwicklung in Nordamerika (+10,2 Prozent) wurde dabei durch die Aufholeffekte in Mittel- und Südamerika (+29,8 Prozent) verstärkt. Dort erreichte Brasilien als wichtigster Einzelmarkt ein Wachstum von 45,4 Prozent. Begünstigt durch den markanten Anstieg in China war die Region APAC (Asien-Pazifik) mit einer Zunahme der Bestellzahlen um 28,5 Prozent die am stärksten wachsende Weltregion. Der Anteil dieser Region am Gesamtmarkt nahm von 37,5 Prozent auf 40,9 Prozent zu. > TABELLE 014

Weltmarkt Flurförderzeuge (Auftragseingang)

 

 

014

in Tsd. Stück

2017

2016

Verän­derung

Quelle: WITS/FEM

Westeuropa

395,5

360,6

9,7 %

Osteuropa

78,4

64,5

21,6 %

Mittlerer Osten und Afrika

36,4

34,3

6,1 %

Nordamerika

277,7

251,9

10,2 %

Mittel- und Südamerika

37,7

29,0

29,8 %

Asien-Pazifik

571,4

444,8

28,5 %

Welt

1.397,2

1.185,2

17,9 %

Supply Chain Solutions

Im Markt für Supply Chain Solutions blieb der Wachstumstrend dank der anhaltenden Neuausrichtung von logistischen Prozessen und Lieferketten beim Kunden auch 2017 intakt. Nach einer Umfrage der Peerless Research Group nahm die Durchdringung unterschiedlichster Branchen mit Multikanalansätzen und E-Commerce weiter zu, woraus sich höhere Anforderungen an Geschwindigkeit und Genauigkeit in der Steuerung von Lägern und Verteilzentren ergeben. Es wurde erwartet, dass das Investitionsvolumen für Lagererweiterungen und -modernisierungen sowie die damit verbundene Technologie 2017 um rund neun Prozent zulegt. Die Nutzung von Warehouse-Management-Systemen nahm demnach gegenüber 2016 ebenfalls zu.

Eine Prognose der Ecommerce Foundation ging davon aus, dass der globale E-Commerce-Markt (B2C) im Jahr 2017 um 17 Prozent wächst. Der verbesserte Zugang zum Internet spielt dabei ebenso eine Rolle wie die stärkere Nutzung sozialer Netzwerke für Warenkäufe. Vom Marktvolumen entfallen rund 50 Prozent auf die Region APAC mit dem weltweit größten Einzelmarkt China, der zugleich führend im mobilen E-Commerce ist.

Aus der Studienreihe „Logistik und Immobilien“ der bulwiengesa AG geht hervor, dass auch 2017 die Nachfrage nach Logistikimmobilien in Deutschland stark war – mit neuen Höchstständen bei der Bautätigkeit ebenso wie bei den Investitionen. So gab es 2017 demnach zwölf Prozent mehr Logistikfläche als im Vorjahr. Dem vergleichbar stieg auch in China und den USA die Flächennachfrage, vor allem getrieben durch die stetige Zunahme des Onlinehandels.

Beschaffungsmärkte

Die Preise für die von der KION Group eingesetzten Rohstoffe haben sich im Jahresverlauf 2017 insgesamt merklich erhöht. Die Notierung von Stahl, dem wichtigsten Rohmaterial, lag im Jahresdurchschnitt deutlich über dem Vorjahreswert. Auch Kupfer verteuerte sich. Der Ölpreis konnte sich spürbar erholen und übertraf den Durchschnittswert 2016 ebenfalls deutlich. Für Kautschuk musste nach einem rasanten Preisanstieg im ersten Halbjahr in Summe mehr ausgegeben werden als noch 2016.