Finanzlage

Die Grundsätze und Ziele des Finanzmanagements haben sich zum 30. Juni 2016 gegenüber der Darstellung im Konzernlagebericht 2015 nicht verändert.

Im ersten Quartal 2016 hat die KION Group ihre Finanzierungsstruktur zu deutlich verbesserten Bedingungen erneuert und damit die noch aus der Zeit vor dem Börsengang stammende Finanzierung erfolgreich beendet. Das neue Senior Facilities Agreement umfasst eine revolvierende Kreditlinie in Höhe von 1.150,0 Mio. € (Laufzeit: Februar 2021) sowie eine festlaufende Tranche in Höhe von 350,0 Mio. € (Laufzeit: Februar 2019). Die Unternehmensanleihe (450,0 Mio. €) wurde im Zuge dieser Neuordnung und Optimierung getilgt und der Konsortialkredit von 2006 abgelöst.

Die KION GROUP AG garantiert gegenüber den Banken sämtliche Zahlungsverpflichtungen unter dem neuen Senior Facilities Agreement sowie die Einhaltung der damit verbundenen Kredit­vereinbarungs­klauseln („Covenants“). Zum Stichtag 30. Juni 2016 wurden sämtliche Covenants eingehalten.

Für die Finanzierung der geplanten Akquisition der Dematic wurde mit einer Gruppe von Banken ein Brückenkredit in Höhe von 3,0 Mrd. € fest vereinbart. Die Refinanzierung dieses Brückenkredits soll zum Teil durch langfristige Kapitalmarktschulden und Bankkredite und zum anderen Teil durch Eigenkapital erfolgen.

Kapitalstrukturanalyse

Zum 30. Juni 2016 lagen die bilanziellen Finanzschulden mit 805,6 Mio. € über dem Wert zum Jahresende 2015 (676,5 Mio. €). Nach Abzug der flüssigen Mittel in Höhe von 84,3 Mio. € beliefen sich die Netto-Finanzschulden auf 721,2 Mio. € nach 573,5 Mio. € zum Jahresende 2015. Die Netto-Verschuldung zum 30. Juni 2016 betrug das 0,8-Fache des bereinigten EBITDA der letzten zwölf Monate. Im Verhältnis zur Ertragskraft blieb die Netto-Verschuldung damit weitgehend stabil. > TABELLE 12

Netto-Finanzschulden

 

 

12

in Mio. €

30.06.2016

31.12.2015

Verän­derung

Anleihe (2013/2020) – festverzinslich (brutto)

450,0

–100,0 %

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (brutto)

800,4

225,9

>100 %

Verbindlichkeiten gegenüber Nicht-Kreditinstituten (brutto)

5,9

6,2

–4,9 %

./. Kreditbeschaffungskosten

–0,7

–5,5

87,2 %

Finanzschulden

805,6

676,5

19,1 %

./. Flüssige Mittel

–84,3

–103,1

18,2 %

Netto-Finanzschulden

721,2

573,5

25,8 %

Die Pensionsrückstellungen erhöhten sich bedingt durch ein niedrigeres Zinsniveau im Vergleich zum Jahresultimo 2015 (798,0 Mio. €) auf 993,8 Mio. € zum 30. Juni 2016. Die Leasingverbindlichkeiten aus Sale-and-Leaseback-Geschäften zur Refinanzierung des langfristigen Leasinggeschäfts für Endkunden nahmen durch die ausgeweiteten Financial-Services-Aktivitäten auf 904,3 Mio. € (Ende 2015: 855,6 Mio. €) zu. Hiervon betrafen 650,4 Mio. € langfristige und 253,9 Mio. € kurzfristige Leasingverbindlichkeiten. Darüber hinaus sind in den Sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten 418,9 Mio. € (Ende 2015: 403,2 Mio. €) zur Finanzierung der Kurzfristmietflotte über Sale-and-Leaseback-Geschäfte enthalten.

Das Eigenkapital reduzierte sich insgesamt im Vergleich zum Jahresultimo 2015 (1.848,7 Mio. €) um 158,2 Mio. € auf 1.690,5 Mio. €. Dieser Rückgang ist im Wesentlichen auf ein deutlich niedrigeres Zinsniveau bei den Pensionen zurückzuführen. Weitere negative erfolgsneutrale Effekte sowie die Dividendenauszahlung konnten weitestgehend vom positiven Konzernergebnis kompensiert werden. Die Eigenkapitalquote reduzierte sich auf 25,1 Prozent (Ende 2015: 28,7 Prozent). > TABELLE 13

(Verkürzte) Bilanz Passiva

13

in Mio. €

30.06.2016

in %

31.12.2015

in %

Verän­derung

Eigenkapital

1.690,5

25,1 %

1.848,7

28,7 %

–8,6 %

 

 

 

 

 

 

Langfristige Schulden

2.922,4

43,4 %

2.860,0

44,4 %

2,2 %

darin:

 

 

 

 

 

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

993,8

14,8 %

798,0

12,4 %

24,5 %

Finanzverbindlichkeiten

381,0

5,7 %

557,2

8,7 %

–31,6 %

Latente Steuern

297,5

4,4 %

302,7

4,7 %

–1,7 %

Leasingverbindlichkeiten

650,4

9,7 %

617,7

9,6 %

5,3 %

 

 

 

 

 

 

Kurzfristige Schulden

2.116,2

31,4 %

1.731,5

26,9 %

22,2 %

darin:

 

 

 

 

 

Finanzverbindlichkeiten

424,6

6,3 %

119,3

1,9 %

>100 %

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

635,6

9,4 %

574,6

8,9 %

10,6 %

Leasingverbindlichkeiten

253,9

3,8 %

237,9

3,7 %

6,7 %

 

 

 

 

 

 

Summe Passiva

6.729,1

 

6.440,2

 

4,5 %

Investitionsanalyse

Für Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte (ohne Miet- und Leasingvermögen) wendete die KION Group insgesamt 64,3 Mio. € auf, verglichen mit 59,8 Mio. € im Vorjahreszeitraum. Der Fokus der Investitionen lag auch im zweiten Quartal auf aktivierten Entwicklungsleistungen in den Markensegmenten LMH und STILL sowie der Erweiterung und Modernisierung von Produktions- und Technologiestandorten.

Liquiditätsanalyse

Die Mittelzuflüsse aus der laufenden Geschäftstätigkeit lagen mit 191,5 Mio. € über dem vergleichbaren Vorjahreswert (171,2 Mio. €). Auch bei einem höheren Geschäftsvolumen der KION Group konnte das Working Capital im Vorjahresvergleich weiter optimiert werden, was neben dem höheren EBIT somit maßgeblich zur positiven Entwicklung beitrug. Höhere Steuervorauszahlungen von –56,2 Mio. € (Vorjahr: –28,1 Mio. €) führten dazu, dass sich der operative Cashflow im ersten Halbjahr gegenüber dem Vorjahr lediglich um 20,3 Mio. € verbesserte.

Die Mittelabflüsse aus der Investitionstätigkeit erhöhten sich akquisitionsbedingt auf –202,0 Mio. € (Vorjahr: –161,9 Mio. €). Die Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte sowie in das Mietgeschäft beliefen sich in den ersten sechs Monaten 2016 auf insgesamt –179,2 Mio. € und lagen damit über dem Vorjahr (–160,9 Mio. €). Aus Unternehmenserwerben resultierte ein Netto-Mittelabfluss von insgesamt –27,3 Mio. € und betraf mit –23,2 Mio. € den Erwerb der Retrotech Inc.

Damit lag der Free Cashflow als Summe aus dem Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit und Investitionstätigkeit mit –10,5 Mio. € unter dem Vorjahreswert (9,2 Mio. €).

Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit belief sich im Berichtszeitraum auf –7,1 Mio. € (Vorjahr: –49,6 Mio. €). Die Ausschüttung der Dividende in Höhe von 0,77 € pro Aktie führte zu einem Mittelabfluss von –76,0 Mio. € (Vorjahr: –54,3 Mio. €). Bedingt durch die vorzeitige Ablösung der Unternehmensanleihe und der Refinanzierung im Februar 2016 summierten sich die Aufnahmen an Finanzschulden auf 1.020,4 Mio. €, denen Tilgungen in Höhe von 917,2 Mio. € gegenüberstanden. Aus den laufenden Zinszahlungen entstand ein Mittelabfluss in Höhe von –40,4 Mio. € (Vorjahr: –26,0 Mio. €). Der Anstieg der Zinszahlungen gegenüber dem Vorjahr ist auf die Vorfälligkeitsprämie für die vorzeitige Tilgung der Anleihe in Höhe von 15,2 Mio. € zurückzuführen. > TABELLE 14

(Verkürzte) Kapitalflussrechnung

 

 

14

in Mio. €

Q2 2016

Q2 2015

Verän­derung

Q1 – Q2 2016

Q1 – Q2 2015

Verän­derung

EBIT

116,8

99,4

17,5 %

205,8

181,5

13,4 %

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit

112,7

114,1

–1,3 %

191,5

171,2

11,9 %

Cashflow aus Investitionstätigkeit

–102,7

–85,3

–20,4 %

–202,0

–161,9

–24,7 %

Free Cashflow

9,9

28,8

–65,5 %

–10,5

9,2

<–100 %

Cashflow aus Finanzierungstätigkeit

–22,4

–49,3

54,7 %

–7,1

–49,6

85,6 %

Währungseinflüsse Flüssige Mittel

0,1

–1,0

>100 %

–1,1

3,3

<–100 %

Veränderung Flüssige Mittel

–12,3

–21,4

42,5 %

–18,7

–37,0

49,3 %