Prognosebericht

Die im Folgenden beschriebenen zukunftsgerichteten Aussagen und Informationen beruhen auf den heutigen Erwartungen und den Einschätzungen der Gesellschaft. Sie bergen daher eine Reihe von Risiken und Ungewissheiten. Viele Faktoren, von denen zahlreiche außerhalb des Einflussbereichs von KION liegen, wirken sich auf die Geschäftsaktivitäten des Konzerns und dessen Ergebnisse aus. Eine unerwartete Entwicklung der Weltkonjunktur würde dazu führen, dass die Leistungen und Ergebnisse der KION Group wesentlich von denen abweichen, die der Konzern im Folgenden prognostiziert. KION verpflichtet sich nicht, zukunftsgerichtete Aussagen fortzuschreiben und an künftige Entwicklungen anzupassen. Ferner übernimmt KION keine Gewährleistung und keine Haftung dafür, dass die künftige Entwicklung und die künftig erzielten tatsächlichen Ergebnisse mit den geäußerten Annahmen und Schätzungen übereinstimmen werden.

Erwartetes gesamtwirtschaftliches Umfeld

Das weltwirtschaftliche Wachstum könnte im Jahr 2013 nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds wieder etwas anziehen und 3,5% (Schätzung 2012: 3,2%) betragen. Auch der Einkaufsmanagerindex signalisiert eine leichte wirtschaftliche Erholung. Verbesserte Wachstumsperspektiven haben im Jahr 2013 demnach insbesondere die Schwellenländer wie Brasilien und China, welche für wichtige Impulse im europäischen Exportgeschäft sorgen können. Für den Euroraum geht die Prognose dennoch weiterhin von einer leicht negativen Wachstumsrate aus. Ab 2014 wird dagegen wieder mit einem Anziehen des Wirtschaftswachstums im Euroraum gerechnet, was zur erwarteten weiteren Belebung des globalen Wachstums beitragen könnte.

Das globale Wachstum wird wesentlich durch einen Anstieg der Investitionen getragen, während der private Konsum nur einen geringfügigen Anstieg zeigen dürfte. Das Welthandelsvolumen wird ausweislich der IWF-Prognose stärker zulegen als 2012. Darüber hinaus wird mit einem moderaten Rückgang der Rohstoffpreise gerechnet.

Insgesamt können sich die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen schon 2013 etwas günstiger darstellen als im abgelaufenen Jahr. Die Prognose gründet allerdings auf der Annahme einer Geld- und Fiskalpolitik, welche die weltweite Konjunktur stützt. Zudem bestehen maßgebliche Risiken, die insbesondere aus der Staatsschuldenproblematik in der Eurozone und den USA, restriktiven Maßnahmen zur Konsolidierung öffentlicher Haushalte sowie einer möglichen Destabilisierung der Finanzmärkte erwachsen.

Erwartetes branchenbezogenes Umfeld

Der Gesamtmarkt für Flurförderzeuge wird auch künftig in hohem Maße vom konjunkturellen Umfeld in den wesentlichen Absatzmärkten abhängen, wobei der Investitionsnachfrage sowie der Entwicklung des Welthandels eine besondere Rolle zukommt. Nachdem der Weltmarkt für Flurförderzeuge 2012 um rund 3% unter dem erreichten Rekordniveau des Vorjahres blieb, rechnet KION für das Jahr 2013 sowie im Jahr darauf mit einer leichten Erholung der Nachfrage. Wesentlicher Wachstumsmotor des Markts dürften dabei China und andere asiatische Länder sowie Osteuropa werden. In Westeuropa wird eine stabile Nachfrage erwartet, die vorwiegend auf dem teilweise überfälligen Ersatz von Altfahrzeugen beruht.

Auch bei längerfristiger Betrachtung sind die Markterwartungen positiv. Basierend auf derzeitigen gesamtwirtschaftlichen Einschätzungen und vor dem Hintergrund historischer Marktentwicklungen geht KION für die nächsten fünf Jahre von einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von rund 4% aus, wobei sich die Anteile der einzelnen Produktsegmente am Gesamtumsatz nicht signifikant verschieben sollten.

Erwartete Geschäfts- und Ertragslage

KION hat im Geschäftsjahr 2012 die Voraussetzungen für eine Fortsetzung des profitablen Wachstums in den Folgejahren geschaffen. Mithilfe der Mehrmarkenstrategie und einem sukzessive ausgebauten Servicegeschäft will der Konzern das Marktpotenzial in den reifen Märkten Westeuropas genauso wie in Wachstumsregionen ausschöpfen. Investitionen sowie Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen auf weiterhin hohem Niveau dienen der Wahrung der Technologieführerschaft der Marken LMH und STILL und sichern deren Premiumpositionierung auch künftig.

Der Konzernumsatz soll im Jahr 2013 den bereinigten Vergleichswert 2012 übertreffen. Aufgrund des hohen Bedarfs an Ersatzinvestitionen – infolge des aus der Finanzmarktkrise herrührenden Investitionsstaus – sowie steigender Produktverkäufe in Asien und Lateinamerika rechnet KION für 2013 mit einem zunehmenden Neufahrzeuggeschäft, das zunächst schneller wächst als das Servicegeschäft. Nach Abbau des Investitionsstaus rechnet KION für die dann folgenden Jahre aufgrund der großen Zahl der schon im Markt befindlichen Fahrzeuge mit einer überdurchschnittlichen Zunahme des Servicegeschäfts. Dieses soll rund 40% zum Konzernumsatz beitragen.

Die Wachstumsmärkte werden erwartungsgemäß wieder einen signifikanten Anteil am steigenden Umsatzvolumen haben. Dabei dürfte sich mit Blick auf den chinesischen und asiatischen Markt schon 2013 die Partnerschaft mit Weichai Power positiv auswirken, die zu verstärkten Vertriebsaktivitäten in diesen Märkten führen wird. Weitere Optionen wie beispielsweise die Konsolidierung des Stapler-Geschäfts in China befinden sich in Prüfung. In Lateinamerika sind steigende Absatzzahlen auf Basis erweiterter Produktionskapazitäten und verstärkter Vertriebsaktivitäten geplant. In West- und Osteuropa soll das 2012 ausgebaute Servicenetz maßgeblich zum Wachstum auch des Neufahrzeuggeschäfts beitragen.

Die beiden Segmente LMH und STILL streben für 2013 – wie auf Konzernebene – jeweils eine moderate Umsatzsteigerung an. LMH beabsichtigt, das um die Hydraulikaktivitäten bereinigte Geschäftsvolumen in allen wesentlichen Absatzregionen auszubauen; dabei soll der Umsatz in Asien und weiteren Wachstumsmärkten überproportional zulegen. STILL rechnet unter anderem mit einem Zuwachs in Lateinamerika und Osteuropa. Darüber hinaus war der Umsatz im Jahr 2012 durch Produktionsverlagerungen beeinträchtigt. In beiden Segmenten wird eine moderate Verbesserung des bereinigten EBIT erwartet. Im Segment FS geht KION von einem weiteren Anstieg des Leasingvolumens bei einem nahezu konstanten EBT aus. Regionaler Schwerpunkt des Geschäfts wird, wie schon im Jahr 2012, Westeuropa sein.

Die gute Marktstellung der Marken, das breite Produktportfolio, hohe Marktanteile in den Kernmärkten in Deutschland und Frankreich, gute Positionierung in den Wachstumsmärkten, wachsendes Servicegeschäft, die bereits ergriffenen Maßnahmen zur Kostenflexibilisierung sowie Skaleneffekte sollen dazu beitragen, dass auch im Jahr 2013 die bereinigte EBIT-Marge moderat verbessert werden kann. Sie wird überdies durch die im Jahr 2012 weitgehend abgeschlossene Konsolidierung der europäischen Produktionsstätten positiv beeinflusst. Auch der höhere Anteil der Beschaffung in Schwellenländern, unterstützt durch die Kooperation mit Weichai Power, soll sich schon 2013 positiv auswirken.

Das Konzernergebnis 2012 war durch positive Sonder- und Einmaleffekte beeinflusst, die sich in diesem Umfang nicht wiederholen werden. Für 2013 wird dennoch von einem leicht positiven Konzernergebnis ausgegangen, das gemäß den Erwartungen darüber hinaus die Reduzierung der Verschuldung widerspiegelt.

Für 2014 rechnet KION auf Basis einer nochmals dynamischer wachsenden Weltwirtschaft mit einer weiteren moderaten Umsatzsteigerung und einem leicht verbesserten bereinigten EBIT sowie weiterhin einem positiven Konzernergebnis.

Erwartete Finanzlage

Im Berichtsjahr hat KION insbesondere durch die Beteiligung von Weichai Power eine deutliche Verbesserung der Finanzlage erreicht. Durch die erfolgreiche Begebung der Unternehmensanleihe im Februar 2013 (s. Kapitel Nachtragsbericht) hat sich überdies die Laufzeitenstruktur verlängert. In Summe hat KION seinen finanziellen Spielraum wesentlich ausgeweitet und verfügt über eine stabile Basis für die Fortsetzung des Wachstumskurses.

Die Gesellschaft ist auch künftig bestrebt, die Verschuldung durch geeignete Maßnahmen zu verringern und zugleich die Finanzierungsstruktur zu optimieren. Bei Aufstellung des Konzernlageberichts befanden sich keine konkreten Maßnahmen in Planung.

Wiesbaden, den 13. März 2013

Die Geschäftsführung

Gordon Riske Bert-Jan Knoef Theodor Maurer
Ching Pong Quek Dr Thomas Toepfer
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